"Jungle Cruise" im Kino und auf Disney+: Ein Film wie eine Achterbahnfahrt

  • Am Donnerstag startet „Jungle Cruise“ in den Kinos. Der Film mit Dwayne „The Rock“ Johnson und Emily Blunt ist von einer legendären Attraktion in Disneyland inspiriert.
  • „Jungle Cruise“ ist ein klassischer Abenteuerfilm mit viel Humor, der typische Disney-Familienunterhaltung auf hohem Niveau liefert.
  • Das Zusammenspiel zwischen Emily Blunt und Dwayne Johnson funktioniert sehr gut, sehr sehenswert ist auch Jesse Plemons als deutscher Gegenspieler Prinz Joachim.

Als der Freizeitpark Disneyland in Anaheim am 17. Juli 1955 seine Pforten öffnete, war „Jungle Cruise“ eine der der ersten großen Attraktionen. Mit einem Boot wurden die Besucherinnen und Besucher über einen künstlichen Fluss geschippert, der verschiedene große Ströme der Welt darstellte. Ein Schauspieler als Kapitän kommentierte die kurze Reise humorvoll, aber auch lehrreich. Daran hat sich grundlegend bis heute nichts geändert, die Bootsfahrt durch Disneyland ist nach wie vor eine der beliebtesten Attraktionen.

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„Seit der Park geöffnet hat, war ‚Jungle Cruise‘ das Baby von Walt Disney. Jetzt wurde ein Film daraus gemacht und es gab eine Menge Gründe, dabei zu sein“, erzählte Dwayne „The Rock“ Johnson bei einer Presskonferenz zum Kinostart von „Jungle Cruise“ am 29. Juli (ein Tag später ist der Film mit VIP-Zugang auf Disney+ zu sehen). Während eine Fahrt mit „Jungle Cruise“ im Disneyland aber eine recht entspannte Angelegenheit ist, gleicht der Film eher einer wilden Achterbahnfahrt.

„Jungle Cruise“: Dwayne Johnson und Emily Blunt auf der Suche nach Allheilmittel

„The Rock“ spielt Kapitän Frank Wolff, der während des Ersten Weltkrieges sein Geld mit Bootstouren für Touristen auf dem Amazonas verdient. Im Stil eines Stand-up-Comedians unterhält Wolff seine Gäste mit Wortspielen, mehr oder weniger lustigen Witzen und fingierten Überfällen von Ureinwohnern. So zieht er den Urlaubern den einen oder anderen Extra-Dollar aus der Tasche. Richtig gut laufen die Geschäfte des charmanten Hochstaplers und Glücksritters aber trotzdem nicht. Sein Geldgeber Nilo (Paul Giamatti) sitzt ihm im Nacken und fordert sein Geld zurück.
Da trifft es sich gut, dass eines Tages Dr. Lily Houghton (Emily Blunt) vor Franks Tür steht. Die taffe Wissenschaftlerin aus London sucht einen Kapitän, der sie und ihren Bruder gegen eine ordentliche Bezahlung über den Amazonas tief in den unerforschten Regenwald schippert. Denn Houghton sucht einen sagenumwobenen Baum. Seine Blätter, die „Tränen des Mondes“, sollen fast alle Krankheiten heilen.

„Jungle Cruise“ ist ein Abenteuerfilm für die ganze Familie

Auf den Baum hat es allerdings auch eine deutsche Expedition unter der Leitung von Prinz Joachim (Jesse Plemons) abgesehen, die mit einem schwer bewaffneten U-Boot ebenfalls den Amazonas befährt. Die Deutschen, die im Originalton einen ziemlich lustigen Mix aus Deutsch und Englisch sprechen, erhoffen sich, durch die Blüten des Baumes den Ersten Weltkrieg doch noch gewinnen zu können. Und so entwickelt sich ein Wettrennen zwischen Frank Wolffs kleinem Dampfschiff „La Quila“ und dem deutschen U-Boot.

„Jungle Cruise“ ist ein klassischer Abenteuerfilm für die ganze Familie, der ziemlich viele Genres mixt. Der Film, den Dwayne Johnson auch produzierte, ist zu großen Teilen eine Komödie mit viel Action. Aber auch Fantasy, Mystery und sogar ein wenig Horror stecken darin, weshalb die eine oder andere Stelle für ganz junge Zuschauerinnen und Zuschauer vielleicht zu gruselig sein könnte. Die FSK gab den Film ab zwölf Jahren frei.

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Emily Blunt ist die weibliche Antwort auf „Indiana Jones“

Wer „Tomb Raider“, „Die Mumie“, „Jumanji“ oder „Fluch der Karibik“ mag, kann sich bedenkenlos auch „Jungle Cruise“ anschauen. Als Referenz lässt sich natürlich auch „Indiana Jones“ heranziehen, wobei die Heldin in diesem Fall weiblich ist. Emily Blunt spielt mit Dr. Lily Houghton eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist, die Hosen trägt, vor fast nichts Angst hat und sich auch mit Männern prügelt. Vor allem Blunts Zusammenspiel mit Dwayne Johnson trägt den Film.
Dass Disney bemüht ist, seine Blockbuster diverser zu machen, zeigt sich auch an der Rolle von Houghtons Bruder MacGregor (Jack Whitehall). Dieser scheint zunächst nur der für diese Art von Filmen typische, tollpatschige Sidekick zu sein, der von einer Verlegenheit in die nächste stolpert. Als er dann aber bei einem Gespräch mit Frank Wolff am Lagerfeuer sein Coming-out hat, erhält er im weiteren Verlauf des Filmes viel Zuspruch und wird auch stärker in die Handlung eingebunden.
Regisseur Jaume Collet-Serra will die ganze Familie unterhalten
Neben exotischen und prachtvoll inszenierten Locations ist eine weitere Stärke von „Jungle Cruise“ der charismatische Bösewicht Prinz Joachim, den Jesse Plemons sehr überzeugend spielt. Der Sprachwitz des Charakters, der zugleich böse und lustig ist, funktioniert hoffentlich auch in der deutschen Synchronisation.

Alles in allem ist „Jungle Cruise“ ein typischer Sommer-Blockbuster, der auf leichte Art und Weise unterhält. Und gerade deshalb so gut funktioniert, weil er sich selbst nicht zu ernst nimmt. „Ich möchte einfach, dass die Leute eine gute Zeit haben“, sagte Regisseur Jaume Collet-Serra: „Wir alle brauchen ab und zu eine Ausflucht und einfach gute Unterhaltung. Der Film ist für die ganze Familie gemacht. Dass sich alle gemeinsam den Film anschauen, ist das Ziel.“ Und genauso fühlt sich der Film an. Wie ein Besuch in Disneyland, inklusive Fahrt mit der Achterbahn.

Ausschnitt: "Jungle Cruise" mit Emily Blunt und Dwayne Johnson

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