Dieses Detail im Berliner "Tatort" löst hitzige Diskussionen aus

Der letzte „Tatort“ der Saison hat für Wirbel gesorgt. „Die dritte Haut“ des RBB nahm unter anderem den Mietwucher in Berlin in den Fokus. Das fanden nicht alle Zuschauer gelungen – und meldeten sich lautstark zu Wort.

Darum ging es: Eine Zwangsräumung in Berlin wird zum Streitpunkt. Ceylan Immobilien will ein Mietshaus luxussanieren, um es später in Eigentumswohnungen umzuwandeln. Doch vier Mietparteien im Haus klammern sich an ihre noch bezahlbaren Wohnungen. Als der Juniorchef der Immobilienfirma, Cem Ceylan (Murat Dikenci), tot vor dem Haus liegt, hat die Berliner Mordkommission einen neuen Fall. Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) ermitteln in Corona-Zeiten in dem Mietshaus in Wedding. Die beiden Kommissare werden mit dem Berliner Mietenwahnsinn konfrontiert und der existenziellen Sorge von Menschen um ihre „dritte Haut“, den vier Wänden, in denen sie wohnen und die mehr als ihr Zuhause sind.

So politisch sind ARD-Krimis nicht immer. Aber ausgerechnet die Idee, den angespannten Berliner Wohnungsmarkt als Ausgangslage für einen Kriminalfall zu nutzen, wird bei Twitter zum Politikum. Denn: Die Zuschauer zerstreiten sich ob des Krimikonzepts. 

„Stabil“ heißt es da zum Einen und ein User beurteilt den Film als „nötige Sozialkritik“. Ein anderer geht sogar noch weiter und schreibt: „Der ‚Tatort‘ legt den Finger in die Wunde: Explodierende Mietpreise, Gentrifizierung, Überarbeitung, Burnout, Obdachlosigkeit. Aufgearbeitet in einem spannenden Krimi. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist unschätzbar wertvoll.“ Neben den zahlreichen Lobesstimmen gibt es aber auch deutliche Kritik.

So erklärt ein Zuschauer: „Muss schon sagen: Eine solche Krimi-Politpropaganda-Schmonzette hat sich nicht mal das Fernsehen der DDR im ‚Polizeiruf 110‘ abzuliefern getraut.“ Und andere Stimmen bezeichnen den Film als „langatmig“ oder sagen, er komme „schwer in die Gänge“. In einem Kommentar heißt es schlicht: „War kein Krimi, sondern eine Sozialdoku“. 

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Am Ende lockte der „Tatort“ solide 8,04 Millionen Menschen vor den Fernseher. Mit einem Marktanteil von 25,2 Prozent kann Das Erste angesichts der Wahl in Sachsen-Anhalt und dem Kaiserwetter in Deutschland sicherlich zufrieden sein. Aber von der Zehn-Millionen-Marke der ersten Jahreshälfte 2021 war der Fall mit Meret Becker und Mark Waschke dann doch ein ganzes Stück entfernt.

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