Steht sie unter dem Einfluss von Königin Letizia?

Prinzessin Leonor, 15, hat in den vergangenen Monaten ein erstaunliches Pensum absolviert. Die spanische Thronfolgerin ist noch eine Teenagerin, wird aber immer mehr zur künftigen Königin ihres Landes aufgebaut. Neben ihren Schulverpflichtungen nimmt sie immer mehr offizielle Termine wahr und repräsentiert die Monarchie mit einer Ernsthaftigkeit, die bei Adelsexperten gemischte Gefühle hervorrufen. Insbesondere Königin Letizia, 48, gerät dabei in den Fokus der Kritiker. 

Prinzessin Leonor: Wird sie umsonst auf ihre Rolle vorbereitet?

Seit Beginn der Coronoakrise tritt die eher schüchtern wirkende Leonor an der Seite ihres Vaters König Felipe, 53, immer wieder in Erscheinung. Sie liest beispielsweise aus Miguel de Cervantes' Buch "Don Quijote" vor, nimmt an einer Schweigeminute für Coronaopfer teil oder präsentiert die "Prinzessin von Asturien"-Awards. 




Felipe von Spanien Vor 53 Jahren wurde der König geboren

Der Adelsexperte Jaime Peñafiel hält die strenge Vorbereitung der jungen Prinzessin auf den Thron für voreilig. "So wie die Dinge stehen, ist es Unsinn, von diesem Kind als einer zukünftigen Königin zu sprechen. Nicht einmal ihr Vater wird seine Herrschaft beenden. Für mich ist Leonor ein 15-jähriges Mädchen, das bald 16 wird, und sonst nichts," erklärt er im Gespräch mit der Online-Zeitung "El Español" und skizziert dabei eine eher düstere Vision für die spanische Monarchie, die er in spätestens 30 Jahren als beendet sieht. Leonor eine Königin? Das scheint für Peñafiel nicht denkbar. "Die zukünftige Königin von wo? Sie wird es von ihrem Haus sein," orakelt er provokativ.

„Das Mädchen ist so wegen ihrer Mutter“

Insbesondere die aktuelle Königin ist Peñafiel ein Dorn im Auge: Letizia macht ihre älteste Tochter seiner Ansicht nach zu ihrer Marionette. "Letizia formt sie nach ihrem eigenen Bild und Ebenbild und verwandelt sie in ein kleines Monster," attackiert er die 48-Jährige. Der Journalist kritisiert scharf, dass die Prinzessin während eines Termins ein paar Worte in Katalanisch sprach, die Sprache der Volksgruppe, die nach Unabhängigkeit von Spanien strebt. "Sie müssen Spanisch sprechen, Punkt. Fördern wir Spanisch oder die Sprachen der Gemeinden? Das Mädchen ist so wegen ihrer Mutter und rührt keinen Finger […], wenn sie es sich nicht vorher von ihrer Mutter abgeschaut hat."

„Das freundliche Gesicht der Monarchie“

Die Journalistin Pilar Eyre hingegen ist zuversichtlich und erfreut darüber, dass sich Leonor auf ihre Rolle als spätere Königin vorbereitet. "Ich würde mir wünschen, dass sie sich mehr zeigt. Aber ich verstehe, dass sie ihre Privatsphäre schützen wollen und, dass sie sie in einer gewissen Intimität aufwachsen lassen wollen."

Leonor sei das "freundliche Gesicht der Monarchie", findet Pilar. Eine wohltuende Erscheinung in stürmischen Zeiten, in der Korruptionsskandale um ihren Großvater König Juan Carlos, 83, die Spanier irritiert und verärgert haben. Die Prinzessin werde gut ausgebildet, so die Adelsexpertin. Kein Wort der Kritik an Königin Letizia kommt Pilar dabei über die Lippen. Im Gegenteil. "Sie haben Leonor von Anfang an auf das vorbereitet, was ihr ihrer Meinung nach in der Zukunft zusteht", begrüßt sie die Bemühungen des Königspaares. Denn trotz aller Kritik und düsterer Prognosen: Die Bourbonen selbst glauben fest an einen Fortbestand der Monarchie – und an eine junge Prinzessin Leonor, die irgendwann einmal Königin sein wird.

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