Nach Liefers-Kritik: Empörung über Rundfunkratsmitglied

Rundfunkrat Garrelt Duin kritisierte in Tweets Jan Josef Liefers und die „Alles dicht machen“-Kampagne. Dafür bekam er bei Twitter Ärger, woraufhin er seine Tweets löschte. Doch noch immer wird diskutiert.

„Alles dicht machen“ und die zu der Aktion gehörenden Schauspielerinnen und Schauspieler sind derzeit in aller Munde. Zwar bereuen einige schon ihre Teilnahme, wie Jan Josef Liefers, Heike Makatsch oder Ken Duken, trotzdem gibt es auch Unterstützung für die in den Clips geäußerten Meinungen. Der Chef der Kölner Handelskammer und Mitglied des Rundfunkrats des WDR Garrelt Duin kritisierte TV-Stars wie Jan Josef Liefers und Ulrich Tukur allerdings deutlich. 

In einer Reihe mittlerweile gelöschter Tweets hieß es: „Jan Josef Liefers und Tukur verdienen sehr viel Geld bei der ARD, sind deren Aushängeschilder. Auch in der Pandemie durften sie ihrer Arbeit zum Beispiel für den ‚Tatort‘ unter bestem Schutz nachgehen. Durch ihre undifferenzierte Kritik an ‚den Medien‘ und demokratisch legitimierten Entscheidungen von Parlament und Regierung, leisten sie denen Vorschub, die gerade auch den öffentlich-rechtlichen Sendern gerne den Garaus machen wollen. Sie haben sich daher als deren Repräsentanten unmöglich gemacht“, so der Rundfunkrat der SPD.

Für diese Aussage erhielt Duin viel Kritik. Er löschte die Beiträge und schrieb in einem neuen Tweet: „Ok, Leute, eine Stunde Shitstorm ist mir persönlich genug. Geh dann mal in mich. Ich lösche die letzten Tweets, bin aber sicher, dass es möglich sein wird, eine gute und nachdenkliche Debatte über ‚Alles dicht machen‘ zu führen; auch ohne Nazi-Vergleiche.“

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Doch noch immer diskutieren Twitter-User wild über die Aussagen von Duin. So meint einer unter Duins Kurznachricht: „Ich finde Löschen nachvollziehbar, würde es aber begrüßen, wenn es stehen bleibt. Auch wenn ich das menschlich verstehe.“ Ein anderer kann das aber gar nicht verstehen: „Menschlich ist da m.E. nichts zu verstehen. Es ist einfach nur die pure Angst vor den Folgen des Handelns.“ Ein weiterer User schießt bei Twitter gegen den SPD-Politiker mit den Worten: „Kritisch darf man sein, man muss dies aber auch seinem Gegenüber zugestehen. Jemanden aufgrund einer Meinungsäußerung zu diffamieren oder ausgrenzen zu wollen, halte ich wirklich für völlig daneben, für alles andere gibt es das Strafgesetzbuch.“

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