Doku "Harry & Meghan": Adelsexperte Begasse analysiert die explosivsten Aussagen

  • Die Netflix-Doku „Harry & Meghan“ bestimmt aktuell das royale Geschehen.
  • RTL-Adelsexperte Michael Begasse ordnet die explosivsten Statements ein.
  • Dabei enttarnt er mehrere Lügen.

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Von der „Megxit“-Ankündigung im Januar 2020 über das Skandal-Interview bei Oprah Winfrey im März 2021 bis hin zu der im Dezember 2022 gestarteten Netflix-Doku und Harrys am 10. Januar 2023 erscheinenden Memoiren unter dem Titel „Spare“ (deutscher Titel: „Reserve“): Seit nunmehr drei Jahren dominieren die Auseinandersetzung zwischen Harry und Meghan auf der einen und dem britischen Königshaus auf der anderen Seite das royale und mediale Geschehen.

Netflix-Doku mit Zündstoff: Welche Statements sind wahr und welche sind unwahr?

„Niemand kennt die Wahrheit – außer wir“, erklärt der Herzog von Sussex in besagter „Harry & Meghan“-Doku. Doch stimmt das wirklich? Und hat das Paar in der Serie auch wirklich die ganze Wahrheit erzählt? Wir haben Michael Begasse mit einigen der explosivsten Aussagen konfrontiert und ihn um seine Einschätzungen gebeten. Dabei kommt heraus: Laut des anerkannten RTL-Adelsexperten gibt es Anlass, an dem Wahrheitsgehalt mancher Statements der Ex-Royals zu zweifeln.

Bereits vor der Ausstrahlung der ersten Folgen hatte Begasse eine gewisse Vorahnung, wie er uns versichert. Der Grund: „In dem ersten Trailer von nur 28 Sekunden waren fünf falsche Bilder zu sehen.“ Neben Fotos von einer „Harry Potter“-Premiere, an der das Paar gar nicht teilgenommen hatte, sorgte vor allem ein Bild bei Begasse für Ernüchterung – nämlich das, wo Harry seine Hand vor eine Kamera hielt.

Diese Einstellung sei laut des Experten viele Jahre alt. Damals sei der Prinz noch mit Chelsy Davy liiert gewesen, die Szene habe nichts mit Meghan zu tun gehabt. Alleine dieser kurze Vorgeschmack kostete der Dokumentation jede Menge Glaubwürdigkeit, wie Begasse bestätigt: „Wenn alleine im Trailer schon fünf Fehler sind, wie viele Fehler sind dann in sechs Folgen à 60 Minuten?“

Genau dieser Frage ist unsere Redaktion mit dem Adelsexperten auf die Spur gegangen. Haben Harry und Meghan bei den folgenden Aussagen die Wahrheit gesagt oder gelogen? Michael Begasse macht den Check!

Der Vorwurf: Meghan wurde von der Royal Family nicht geschützt.

Meghans Aussage: „Ich wurde an die Wölfe verfüttert.“

Begasse meint: Stimmt nicht ganz!

„Hier müssen wir zwei Ebenen unterscheiden. Geht es um die Fragestellung, ob Meghan als Person beschützt wurde, etwa in Form von Polizeischutz, dann lautet die Antwort: eindeutig ja! Und auch mit Blick auf Angriffe aus der Öffentlichkeit beziehungsweise Verleumdungen – genau darauf wollte sie ja hinaus – gibt es für mich keinen Zweifel: Sie wurde wie jedes andere Familienmitglied auch geschützt – oder eben nicht geschützt. Wenn etwas behauptet wird, was nicht stimmt, reagiert die Pressestelle und stellt es klar. Der Buckingham Palace geht auch gerichtlich vor, in der jüngeren Vergangenheit wurden Zeitungen verklagt.

Der Unterschied ist jedoch, dass die Angriffe auf Meghan intensiver waren. Es gab noch niemals einen Rassismus-Vorwurf, da sie als erste Frau mit afroamerikanischen Wurzeln Teil der Royal Family wurde. Sie hatte das Gefühl, dass man sie hätte mehr schützen müssen, weil eben die Angriffe heftiger waren. Und das kann ich nachvollziehen. An ihrem Vorwurf ist also etwas dran – aber das Königshaus hat nicht aus Böswilligkeit oder mit einem Vorsatz so gehandelt. Es hat so gehandelt, wie es das immer getan hat.“

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Der Vorwurf: Meghan wurde psychologische Hilfe verweigert

Meghans Aussage: „Ich wollte mir Hilfe holen, aber ich durfte nicht. Denn wie würde das aussehen für die Institution?“

Begasse meint: Stimmt nicht!

„Klar ist, dass alle Königsfamilien ein großes Problem haben, wenn es um dieses Thema geht. Aber: Die ersten beiden Royals, die öffentlich gemacht haben, dass sie psychologische Hilfe in Anspruch nahmen, waren überraschenderweise William und Harry. An dieser Stelle wurde Meghan für mich unglaubwürdig. William und Kate haben zusammen mit Harry die „Heads Together“-Kampagne ins Leben gerufen, um sich für mentale Gesundheit starkzumachen.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Hätte Meghan gesagt, dass sie sich mit einem Therapeuten bzw. einem Coach beraten möchte, wären sowohl ihr Mann als auch ihr Schwager und ihre Schwägerin die letzten gewesen, die etwas dagegen gehabt hätten. Man hätte es nur, anders als in Hollywood durchaus üblich, nicht an die große Glocke gehängt.“

Der Vorwurf: William gab Kate das Jawort, um „in die königliche Form zu passen“

Harrys Aussage: „Ich denke, für so viele Menschen in der Familie, insbesondere für die Männer, kann es eine Versuchung oder einen Drang dazu geben, jemanden zu heiraten, der in die Form passt, im Gegensatz zu jemandem, mit dem man vielleicht zusammen sein will. Der Unterschied zwischen Entscheidungen mit dem Kopf oder dem Herzen.“

Begasse meint: Absurd!

„Zunächst einmal: Ich war bei der Traumhochzeit 2011 dabei. Wer nicht gesehen hat, dass sich William und Catherine abgöttisch lieben, hat keine Augen oder kein Herz. Getoppt wird Harrys Satz mit der ‚königlichen Form‘ jedoch von Meghan, die gesagt hat, dass sie die einzige sei, die in dieser Königsfamilie aus Liebe geheiratet habe. Damit wirft sie Kate indirekt vor, William nur geheiratet zu haben, um Prinzessin und eines Tages Königin werden zu können.

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Das war als klarer Seitenhieb auf Kate zu verstehen. Wieso maßt sie sich an, an der Liebe zwischen William und Kate zu zweifeln? Letztlich zeigt dieser emotionale Satz nur, wie verletzt sie ist. Meghan arbeitet sich immer noch an Kate ab. Sie hat sichtlich damit zu kämpfen, dass es Catherine als Bürgerliche in dieser Familie geschafft hat – und sie eben nicht.“

Der Vorwurf: William war für getrennte Büros verantwortlich

Harrys Aussage: „Zu sehen, wie das Büro meines Bruders genau das kopiert, was wir beide versprochen haben, niemals zu tun, das zerriss mir das Herz.“

Begasse meint: Faktisch korrekt!

„Ja, die Büros von William und Harry wurden voneinander getrennt – allerdings aus nachvollziehbaren, rationalen Gründen. Die Struktur musste verändert werden, weil mit Harry und Meghan ein zweites Glamour-Paar hinzukam. Darum entschied das Presseamt in Abstimmung mit Charles und William, zwei Departments daraus zu machen. Das war im besten Sinne gedacht. Hätte es den ‚Megxit‘ später nicht gegeben, hätten beide ihre eigenen Presseleute gebraucht. Es geht hier auch um Markenbildung, du brauchst die besten Leute und persönlichen Vertrauten an deiner Seite.“

Der Vorwurf: Das Verlobungsinterview 2017 war eine „orchestrierte Reality-Show“

Meghans Aussage: „Sie sagten auch: ‚Dann wird es einen Moment geben, in dem sie den Ring sehen wollen, also zeig‘ dann den Ring … Wir durften unsere Geschichte nicht erzählen, weil sie das nicht wollten.“

Harrys Aussage: „Wir durften unsere Geschichte nie erzählen.“

Begasse meint: Sie haben gelogen – entweder damals oder in der Doku!

„Das war die erste Aussage, die ich für mich sofort als Lüge enttarnt habe. Denn: Harry und Meghan sagten damals im offiziellen Verlobungsinterview bei der BBC, dass der Heiratsantrag in ihrem Cottage erfolgt wäre. Sie hätten Hühnchen gebraten und diese Situation wäre so schön und familiär gewesen, also perfekt für einen Antrag. Auf die nächste Frage, ob sie direkt ja gesagt hätte, antwortete Meghan: ‚Ja, natürlich.‘

Heute, Jahre später, erzählen sie auf einmal, dass Harry ihr an einem lauen Sommerabend in den USA auf einer Picknick-Decke den Antrag gemacht habe. Ich frage mich: Welche Geschichte stimmt denn nun? Daher müssen sich die beiden die Frage gefallen lassen, in welchem der beiden Interviews sie gelogen haben. Und warum sie gelogen haben?“

Der Vorwurf: Harry & Meghan mussten sich in England verloben

Harrys Aussage: „Ich wollte es früher machen, aber weil ich meine Großmutter um Erlaubnis fragen musste, konnte ich es nicht außerhalb des Vereinigten Königreichs tun.“

Begasse meint: Stimmt so nicht!

„Mit einer Sache hat Harry natürlich recht: Er musste seine Großmutter um Erlaubnis fragen, schließlich war er damals ja die Nummer vier der Thronfolge. Das heißt aber nicht, dass er die Verlobung in Großbritannien hätte bekannt geben müssen. Die Verlobung hätte an jedem Platz dieser Welt stattfinden können – übrigens so wie einst William in Afrika um Kates Hand angehalten hatte.“

Der Vorwurf: Meghans Nichte Ashleigh durfte nicht zur Hochzeit, weil deren Mutter (Meghans Halbschwester) schlecht über sie gesprochen hatte

Meghans Aussage: „Mein Kommunikationsteam hat mir diesen Rat gegeben, weil sie sich einfach nicht damit auseinandersetzen konnten.“

Begasse meint: Wird schon stimmen!

„Ich glaube Meghan, dass sie diesen Rat von Mitarbeitern im Kensington Palace erhalten hat. Aber: Ich habe überhaupt erst durch die Doku von der Existenz dieser Nichte erfahren. Diese Frau war in den Medien überhaupt nicht präsent. Meghans Halbschwester Samantha ließ zuvor kaum eine Gelegenheit aus, um böse über sie zu reden und dafür auch noch Geld zu kassieren.

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Möglicherweise hielt diese Nichte ja zu Meghan. Doch warum ist sie dann nicht persönlich vor die Medien getreten und hat ihrer Tante den Rücken gestärkt? Sie ist nie aufgetaucht. Ich frage mich also: Aus welchem Hut zaubert Meghan Menschen, die es vorher – zumindest medial gesehen – gar nicht gab?“

Der Vorwurf: Meghan durfte kaum bunte Kleider tragen

Meghans Aussage: „Den größten Teil der Zeit, die ich im Vereinigten Königreich verbrachte, trug ich kaum Farben.“

Begasse meint: Stimmt nicht!

„Meghan sagte, dass sie keine leuchtenden Farben anziehen durfte, damit sie kein anderes Mitglied der Königsfamilie überstrahlt. Diese Aussage war ein Fehler, denn sie war unwahr. Ein Blick ins Archiv hat mir nämlich gezeigt, dass sie jede bunte Farbe dieser Welt getragen hat – auch im Vereinigten Königreich. Vielleicht war das ihre eigene Wahrnehmung.“

Der Vorwurf: Die Queen lehnte ein früheres Treffen zur „Megxit“-Frage mit Harry und Meghan ab

Harrys Aussage (an Meghan gewandt): „Mir war klar, dass sie es so geplant haben, dass du nicht im Raum warst.“

Begasse meint: Nicht mehr final aufzuklären!

„Niemand war dabei, und die Königin lebt nicht mehr. Wenn es so gewesen sein sollte, wird es aber Gründe gegeben haben. Dass die Queen aus erzieherischen Gründen eine Möglichkeit hätte verstreichen lassen, sich mit ihrem Lieblingsenkel an einen Tisch zu setzen, kann ich mir nicht vorstellen.

Schließlich hatte sie Harry zu diesem Zeitpunkt noch als Teil der Königsfamilie gesehen. Ebenso war der Königin nicht entgangen, dass das Paar für einen neuen, modernen Schwung gesorgt hatte. Sie wäre dumm gewesen, mutwillig auf ein frühzeitiges Treffen mit Harry – ob mit oder ohne Meghan – zu verzichten. Und dumm war die verstorbene Queen ganz sicher nicht.“

Begasses Fazit: Das „Knicks-Debakel“ sagt mehr als 1000 Worte

Michael Begasse macht keinen Hehl daraus, dass er während der meisten Folgen der Netflix-Doku Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Aussagen von Harry und Meghan hatte. „Das zog sich so durch. Es gab immer wieder Momente, in denen ich mich fragte: War das in Wirklichkeit nicht anders?“, so der 56-Jährige.

Hinzu kam das „Knicks-Debakel“, das weltweit für Aufsehen sorgte. „Da musste ich die Luft anhalten – und zwar nicht wegen Meghans schlechter schauspielerischer Leistung, sondern aufgrund von Harrys Blick. Der sprach nämlich Bände. Auch er empfand den Auftritt seiner Frau als übertrieben, schritt aber nicht ein.“

Bei dieser Momentaufnahme habe Begasse den Eindruck gehabt, dass sich Harry nicht mehr traue, seiner eigenen Ehefrau zu widersprechen. „Sie hätte die Geschichte erzählen können, aber etwas anders. Diesen Hinweis hätte er ihr geben müssen, um seine eigene Großmutter nicht ins Lächerliche zu ziehen. Solch eine Szene ist leider Wasser auf die Mühlen derer, die sagen, dass Meghan die treibende Kraft ist“, argumentiert der Adelsexperte.

Fortsetzung folgt … laut Begasse spätestens, wenn Meghan nach Harry ihre eigene Biografie auf den Markt bringen werde. „Dass es 2023 oder 2024 so kommen wird, davon bin ich überzeugt.“

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