David Hasselhoff im Interview

  • Bis heute ist David Hasselhoff dank „Looking for Freedom“ in Deutschland ein Star.
  • Mit seinem neuen Album „Party Your Hasselhoff“ möchte er dazu beitragen, dass die Menschen Corona ein wenig vergessen.
  • Der Sänger spricht im Interview außerdem über die Hürden der deutschen Sprache, seine Serienerfolge „Baywatch“ und „Knight Rider“ sowie seinen größten Wunsch zum 70. Geburtstag im nächsten Jahr.

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Herr Hasselhoff, Ihr neues Album heißt „Party Your Hasselhoff“. Sie wagen sich mit Cover-Versionen an die ganz Großen heran – Elvis Presley, Neil Diamond, Iggy Pop oder Pet Shop Boys. Ist dieses Album als eine Hommage an Ihre Idole zu verstehen?

David Hasselhoff: Nicht ganz, vielmehr ist das Album als ein Tribut ans Mitsingen zu verstehen. Wir haben zuletzt so viel durchlebt, nun ist es Zeit für „Party Your Hasselhoff“. Mir geht es um den Spaß, das ist so wichtig! Die Menschen sollen für einen Moment Freude erleben, Corona und die Maskenpflicht vergessen – darum geht es in dem Album. Ich versuche auf dem Album nicht, Elvis Presley, die Pet Shop Boys, Kiss oder Neil Diamond zu imitieren. Ich möchte Menschen mit meiner Musik unterhalten.

Für mich persönlich schließt sich mit „Damnit I Love You“ („Verdammt ich lieb Dich“) der Kreis, weil David Hasselhoff und Matthias Reim meine ersten Konzerte als Kind waren. So ähnlich geht es in Deutschland vielen Menschen. Warum lieben Sie die Deutschen so sehr?

Das ist eine gute Frage – ich glaube, es liegt an der Tatsache, dass ich immer schon in die Menge hineingegangen bin, Menschen umarmt habe und ihnen nahe gekommen bin. Deutsche neigen manchmal dazu, Dinge recht ernst zu nehmen, aber dabei geht es doch eher darum, Spaß zu haben. Und genau das ist mir gelungen, bei ihnen auszulösen. Matthias Reim tickt da genau wie ich. Ich mag ihn sehr.

David Hasselhoff im Interview: „Hatte immer großartiges Publikum“

Das deutsche Publikum war Ihnen also immer wohlgesinnt?

Absolut! Ich hatte immer ein großartiges Publikum. Und habe es immer noch. Das ist auch der Grund für das neue Album, denn damit möchte ich „Danke“ sagen. Das Besondere am deutschen Publikum ist seine Dankbarkeit und das, was es mir zurückgibt. Deutsche Fans bringen Blumen auf Konzerte und überreichen sie den Künstlern. Das ist kurios: In Amerika bringt man Blumen nur zu Beerdigungen mit. In Deutschland bringen die Menschen Blumen zu Konzerten und verwandeln die Bühne in ein Blumenmeer. Einmal brachten Fans so viele Blumen mit zu einem meiner Konzerte, dass ich nicht wusste, was ich mit all den Sträußen machen sollte. Ich habe sie dann an das örtliche Krankenhaus gespendet.

Wie hat Matthias Reim eigentlich auf Ihre „Verdammt ich lieb Dich“-Pläne reagiert?

An „Verdammt ich lieb Dich“ mag ich besonders das „Verdammt“, das „Damnit“ – also fragte ich ihn, ob ich den Song auf Englisch aufnehmen dürfe und er sagte Ja. Das hat mich sehr gefreut, denn der Track war meine erste Wahl für dieses Album. Dann kam die erste englischsprachige Übersetzung der Lyrics und aus dem „Verdammt“ in „Verdammt ich lieb Dich“ wurde ein „You know“ („Du weißt“). Aber das hat mir nicht gereicht. Ich wollte dieses starke Wort „Verdammt“ in meiner Version haben – „Damnit“. Und wer weiß: Vielleicht gibt es den Song irgendwann einmal von Matthias und mir zusammen zu hören … (grinst).

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Sie singen in „Damnit I Love You“ sogar einen Refrain auf Deutsch. Wie war das für Sie? Die deutsche Sprache ist ja nicht gerade einfach …

Absolut, Deutsch ist wirklich nicht einfach. Es war wirklich schwer, den Refrain zu singen. Einmal fragte Matthias Reim mich, ob ich nicht den kompletten Song auf Deutsch singen könne, worauf ich nur mit einem klaren Nein antworten konnte (lacht). Ursprünglich wollte ich sogar den gesamten Song auf Englisch singen.

Planen Sie eine Deutschland-Tour, wenn die Corona-Pandemie überstanden ist?

Zu 100 Prozent!

Sie haben ein Comeback bei der diesjährigen „Promi Big Brother“-Staffel gefeiert – diesmal nicht als Bewohner, sondern mit dem Titelsong der Staffel („The Passenger“). Warum fasziniert Sie der „große Bruder“ noch heute?

Vor allem fasziniert mich, dass das Format schon so lange erfolgreich ist. Mit „The Passenger“ ist es ähnlich. Der Song ist über 30 Jahre alt. Und irgendwie fühle ich mich in meinem Leben auch ein wenig wie ein Passagier. Gott hat mir gewissermaßen einen Bus vor die Tür gestellt und „Los geht’s“ gesagt. Und das sollte man auf eine möglichst positive Art in die Tat umsetzen. Genau das ist übrigens auch der Grund, warum ich damals „Knight Rider“ gemacht habe. Ich wollte junge Menschen erreichen und auf positive Weise auf sie wirken. Ich wusste damals gar nicht, wie viel Positives all das auslösen sollte …

Sie meinen Ihren Auftritt vor dem Brandenburger Tor?

Genau. Als ich damals den Anruf bekam und gefragt wurde, ob ich bei der Silvestershow in Berlin singen wolle, sagte ich augenzwinkernd: „Klar, aber nur, wenn ich am Brandenburger Tor singen kann.“ Ich legte auf – und für mich war klar, dass es ein kleiner Scherz war. Ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht wissen, dass „Looking for Freedom“ zu einer wahren Hymne werden sollte. Und gewissermaßen ist der Song noch heute diese Hymne für den Frieden, denn genau das ist es doch, wonach wir uns alle sehnen: nach Frieden. Auch 30 Jahre später. Für eben dieses Gefühl steht auch mein neues Album, denn es soll den Menschen die Möglichkeit geben, für einen Moment alle Probleme und Traurigkeit zu vergessen und Spaß zu haben.

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„Knight Rider“ und auch „Baywatch“ sind zwei Kultserien, die in Deutschland mindestens genauso bekannt sind wie Ihre Songs. Schauen Sie sich diese Serien heute noch an?

Ich habe „Knight Rider“ neulich noch auf Deutsch geschaut (lacht). Tatsächlich bekomme ich immer noch Briefe von Fans, die mir schreiben, dass sie sich alte „Baywatch“-Folgen auf Streaming-Portalen anschauen – und das nach so vielen Jahren. Das freut mich natürlich sehr. Ebenso wie die Tatsache, dass moderne Autos von heute ein wenig an K.I.T.T. erinnern. Ist das nicht verrückt? Denn jetzt mal ehrlich: Streng genommen sehen die Autos der Formel-1-Rennfahrer doch aus wie K.I.T.T. damals (lacht).

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Hasselhoff verrät: So geht es K.I.T.T.

Wo wir gerade über K.I.T.T. sprechen: Wie geht es ihm?

Ihm geht es super! Aktuell ist er in England und ich glaube, er dreht dort eine Serie.

Sie werden nächstes Jahr 70 Jahre alt …

Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder auf der Bühne stehen kann. Ich wünsche mir nichts mehr, als meinen 70. Geburtstag mit 50.000 Menschen bei einem Konzert zu feiern. Die 70 ist für mich nur eine Zahl. Für mich geht es darum, einen guten Job zu machen. Dennoch überlegt meine Frau sich immer tolle Sachen zu meinem Geburtstag: An meinem 67. Geburtstag waren wir zu zweit in einer einsamen Waldhütte und sie hat einen Saxophon-Spieler engagiert. Erst dachte ich, der Mann, der plötzlich irgendwo im Nirgendwo in unserer Hütte stand, sei ein Fan. Aber dann fing er an zu spielen und es war ein einzigartiges Geschenk. Ein anderes Mal hat sie in Amsterdam ein ganzes Kino nur für uns gemietet und wir haben „Guardians of the Galaxy“ geschaut. Das war großartig!

Von Udo Jürgens wissen wir: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“. Auch diesen Song haben Sie im Repertoire. Können Sie das bestätigen: Fängt das Leben wirklich erst mit 66 richtig an?

Oh ja, ein großartiger Song – der auf Deutsch wirklich schwierig zu singen ist. Aber ganz ehrlich: Für mich hat das Leben im Jahr 1989 begonnen, als ich an der Berliner Mauer gesungen habe. Das war ein einzigartiger Moment. Ich kann mich kaum erinnern, wie alt ich in dem Jahr war, aber darum geht es nicht, wenn du die Bedeutung des Mauerfalls kennst. Aber wer weiß: Vielleicht singe ich zu meinem 70. Geburtstag doch noch den Song „Mit 70 Jahren, da fängt das Leben an“. Und dennoch: Das Leben beginnt genau jetzt, daran sollten wir immer denken!

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