Zuschauer machen sich über Stuttgart-"Tatort" lustig

Mehr Therapiesitzung als „Tatort“? Der Sonntagskrimi sorgte für Diskussionen. Die Zuschauern waren erheitert, lachten über und mit den schrillen Figuren der Wohngemeinschaft – und die TV-Quote ließ aufhorchen.

Stuhlkreis, integrative Körpertherapie, Räucherstäbchen und eine wild zusammengewürfelte Wohngruppe mit völlig verschiedenen Charakteren: Der neue Fall von Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) wählte einen ungewöhnlichen Ansatz. War der „Tatort“ aus Stuttgart mehr Komödie als Krimi? Viele Reaktionen der Zuschauer sprachen für diese These, denn die Belustigung über den Stoff war groß.

Darum ging es in „Das ist unser Haus“: Vor dem Haus der Wohngruppe „Oase“ wurde eine Leiche gefunden. Eine Frau, Genickbruch, rötliches Haar. Doch wer diese Frau ist, wissen die Ermittler bis zuletzt nicht. Viele Spekulationen führen auf eine Spur in die „Oase“, sorgen aber nicht für Erhellung. Erst wenige Minuten vor Ende des ARD-Films kommt es zur Auflösung. Bei Twitter stand zu diesem Zeitpunkt schon längst fest: Diese Konstellation sollte in Serie gehen.

Andere Zuschauer hatten das Bedürfnis, sich „hart zu betrinken“. 

„Die Dialoge waren genial“, meinten andere und viele waren sich einig: So viel gelacht wie bei diesem Fall aus Stuttgart, hatten sie bei einem Krimi der „Tatort“-Reihe lange nicht mehr.

Doch es wurde sich auch über die Wohngemeinschaft und die Geschichte dieses alternativen Kollektivs lustig gemacht. Eine Reaktion dazu lautete etwa: „Also wenn ich die Wahl hätte zwischen ‚tot in der Baugrube liegen‘ oder ‚in dieser Wohngemeinschaft wohnen‘, dann würde mir die Wahl wirklich sehr leicht fallen.“

Ein zweiter Kommentator schrieb, dass diese Menschen nur von Leuten außerhalb von Baden-Württemberg als unrealistisch empfunden werden, und ein Dritter erinnert an den Lockdown in Deutschland: Alles halb so wild, wenn man sich im Vergleich dazu dieses Chaos im „Tatort“ anschaut, so der Tenor.

Außerdem sorgten zwei Sänger für Lacher auf Twitter. Einer davon war Heinz Rudolf Kunze, der in dem „Tatort“ eine kleine Nebenrolle bekleidete. Aus seinem bekannten Song „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem Jahr 1985 wurde zitiert und Screenshots seiner Rolle waren im Umlauf. Der zweite Sänger in der Diskussion: Max Giesinger.

Doch der ehemalige „Voice of Germany“-Sänger spielte gar keine Rolle in dem „Tatort“. Giesinger wurde in einer Bildmontage mit einer der Figuren aus der Wohngemeinschaft gleichgesetzt. Der Gag: Einmal sieht man ihn vor dem Lockdown, einmal danach. Dieser Vergleich mit den Altersspuren und dem gestressten Gesichtsausdruck der „Tatort“-Figur sorgte für viele Lacher auf Twitter.

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Der „Tatort“ war derweil nicht nur auf Twitter großes Thema. Der ungewöhnliche Film aus Stuttgart lockte 10,15 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Diese gute Quote beschert der ARD nun bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr den Sprung über die Zehn-Millionen-Marke. 

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