Neue Sat.1-Datingshow: So was gab es noch nie

Es wird wieder geturtelt. Nachdem Sat.1 zuletzt mit „Promis unter Palmen“ Verluste zu verzeichnen hatte, versucht der Sender nun mit einer neuen Reality-Kuppelshow zu punkten und lässt dabei „keine Schraube locker“. 

Was sich nach mittelschlechter Ben-Stiller-Komödie anhört, ist in Wahrheit die neueste Datingshow im Privatfernsehen. „Mein Date, mein bester Freund und ich“ verkuppelt Frauen mit der Hilfe ihres schwulen besten Freundes. Wer keinen schwulen besten Freund hat, tja, der kann nun eben auch nicht mitmachen. Was sich denkbar konstruiert und sperrig anhört, funktioniert in der Umsetzung allerdings tatsächlich besser als „Bachelor“ oder „Bauer sucht Frau“.

„Schwule Männer bringen immer Freude“ 

Vielleicht, weil es neu ist. Vielleicht, weil wir müde sind von dem, was es seit Jahrzehnten gibt. Vielleicht aber auch, weil „schwule Männer immer Freude bringen“, wie es einer der Kandidaten herausposaunt. Jedenfalls wirkt die neue Show erfrischend und unterhaltsam. Zudem ist sie ein guter Mix aus dem, was es bereits gab. Ein wenig „Prince Charming“ gepaart mit dem „Bachelor“, noch ein Spritzer „Big Brother“ dazu und heraus kommt „Mein Date, mein bester Freund und ich“. 

„Mein Date, mein bester Freund & ich“: Sat.1 neuester Dating-Reality-Streich.(Quelle: © SAT.1/Richard Hübner)

Aber Keno setzt auch sonst viel daran, sich als launischer und verwöhnter Trash-TV-Kandidat zu inszenieren. Der Kleiderschrank ist für den tätowierten Ex-„Bachelorette“-Gewinner viiiiel zu klein, die anderen Teilnehmer viiiiel zu laut und außerdem gibt es viiiiel zu viel Alkohol. Solche Spaßbremsen braucht in so einem Format natürlich niemand. Am Ende würde sich Keno wahrscheinlich noch über viiiiel zu viel Käse auf einer Pizza beschweren, ja die Rolle des Unsympathen spielt er ganz ok.  

„Ich finde ihn ein bisschen dumm“ 

Dabei ist er gar nicht der einzige, dem man ein Show-Getingel vorwerfen könnte. Beim genauen Hinschauen kommt einem auch die 1,50 Meter große Maria doch recht bekannt vor. Sie verdrehte TV-Rüpel Calvin Kleinen bereits im vergangenen Jahr bei „Temptation Island VIP“ den Kopf. Nun sucht die 36-Jährige natürlich in erster Linie wieder einen echten Traummann und verguckt sich dabei in den 23-jährigen Micha. „Ich finde ihn ein bisschen dumm“, gibt Marias schwuler bester Freund zu bedenken. Doch sie hat Verständnis für Michas Dummheit, schließlich sei er noch sehr jung. „Drei Jahre älter als dein Sohn um genau zu sein“, merkt ihr Buddy da an und fügt noch hinzu: „How about that?“ 

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Jene schonungslosen Momente bringen die Sendung auf eine andere Ebene, als vorher dagewesene Kuppelshows. Ein weiterer Twist der Sendung ist, dass die Single-Frauen ständig vor eine neue Wahl gestellt werden und den von ihren schwulen Freunden ausgesuchten vorübergehenden Partner jederzeit durch einen neuen ersetzen können. Maria überlegt da schon ernsthaft, als ihr der 37-jährige Marc angeboten wird. Der hat schließlich genau so weiße Zähne wie sie selbst und ist auch ansonsten recht gut gebaut. 

Champagnertrunken entscheidet sie sich doch für den dummen Micha. Wobei, so dumm ist der doch gar nicht. Sich selbst und seine aufflammende Beziehung zu Maria schon fast im Keim erstickend sehend, freut er sich über die zweite Chance mit seiner Traumfrau, bei der er „keine Schraube locker“ lassen will, um sie zu erobern. Auch sein Konkurrent Marc bekleckert sich mit Weisheiten. Er will nach seinem kurzen und schmerzlosen Aus nicht den „Sand in den Kopf stecken“. Schöne Aussichten für Folge zwei.  

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