Kritik an ARD und ZDF wegen Washington-Berichterstattung

Vor wenigen Stunden stürmten Anhänger Trumps das Kapitol in Washington. Viele Menschen in Deutschland beschwerten sich in diesem Zusammenhang über die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien. 

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Am Mittwoch eskalierten Proteste von Anhängern des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump. Während im Kapitol in Washington der Kongress tagte, stürmten Demonstranten das Gebäude. Vier Menschen starben während der Unruhen. Trump hatte seine Unterstützer zuvor in einer Rede ermutigt. Mehr dazu können Sie hier nachlesen. Alle aktuellen Entwicklungen erfahren Sie hier

Das zeigten ARD und ZDF am Mittwochabend 

Als sich die grotesken Szenen in den USA ereigneten, war es in Deutschland bereits später Abend. Die ARD zeigte ab 20.15 Uhr den Fernsehfilm „Für immer Sommer 90“. Um 21.45 Uhr sollte das Dokudrama „Die Liebe des Hans Albers“ gezeigt werden. Die Geschichte des blonden Schauspielers, der als Liebling der Nazis galt, wurde dann wegen der aktuellen Ereignisse um zehn Minuten verschoben.

Im ZDF lief nach dem planmäßigen „heute journal“ ab 22.15 Uhr auch das reguläre Programm in Form der Dokumentation: „Balkan-Style: Durch Europas wilden Südosten“. Viele Zuschauer störten sich an diesem Vorgehen und brachten ihren Ärger auf Twitter zum Ausdruck.

So reagierten die Twitter-Nutzer 

„heute journal“-Sprecher Claus Kleber erntete für seinen Tweet ebenfalls viel Kritik. Der Journalist forderte am Abend auf: „Unfassbare Szenen im US-Kapitol. CNN einschalten. Sofort.“ Daraufhin bekam er etliche Antworten, wie etwa diese: „Macht das ZDF eine Unterbrechung des Programms? Das ist ein Putschversuch in den USA, der dort nicht gezeigt wird.“ Andere fragten, warum sie zur Berichterstattung CNN einschalten sollten und nicht etwa in der ARD oder im ZDF informiert werden. 

Doch für das Programm der Öffentlich-Rechtlichen gab es nicht nur Kritik, sondern auch Zustimmung und Zurückweisung der Kritik.

Auf Twitter entstand eine große Diskussion über die Art und Weise der Berichterstattung. Während die einen ARD und ZDF kritisierten, verwiesen viele andere auf alternative öffentlich-rechtliche Sender wie Phoenix. Dort wurde bereits ab 20.40 Uhr über die Ereignisse in Washington berichtet. 

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Auch die ARD reagierte auf die Vorwürfe und verwies auf das zehnminütige „Tagesthemen extra“ und auf den Livestream von Phoenix. 

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