Jared Leto bricht nach Rollenkritik sein Schweigen

Nachdem seine Darbietung des Batman-Bösewichts verrissen wurde, wollte Jared Leto nie wieder in die Rolle des Jokers schlüpfen. Für Regisseur Zack Snyder änderte er seine Meinung. Den Grund dafür hat er t-online verraten.

Gesichtstattoos, giftgrüne Haare, metallisches Grinsen – für den Film „Suicide Squad“ erfand Jared Leto die Kultfigur Joker 2016 ganz neu, verlieh ihr ein modernes, punkiges Image. Er investierte viel in die Vorbereitung, traf sich mit echten Psychopathen und Serienmördern, übernachtete im Gefängnis und blieb monatelang – auch abseits des Sets – in seiner Rolle. Jared Leto verschmolz mit dem Joker, auch äußerlich: „Als ich meine Augenbrauen rasierte und meine langen Haare abschnitt, passierte etwas sehr Seltsames in mir“, beschreibt er im Interview mit t-online den Schlüsselmoment, in dem er erstmals spürte, eins mit der Figur zu sein. 

Jared Leto: So sah er 2016 als Joker im Film „Suicide Squad“ aus. (Quelle: IMAGO / Everett Collection)

Doch seine Darbietung kam bei den Fans des DC-Universums alles andere als gut an. Viele bezeichneten Letos Interpretation des Batman-Bösewichts nach denen von Cesar Romero, Jack Nicholson und Heath Ledger sogar als die schlechteste aller Zeiten. Die Hauptrolle im Standalone-Streifen bekam drei Jahre später nicht der schauspielernde Musiker, sondern Joaquin Phoenix, der dafür gefeiert und sogar mit einem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.

Jared Leto lehnte Joker-Comeback ab

Jared Leto soll das alles sehr getroffen haben. Er wolle nie wieder den Joker spielen, hieß es. Trotzdem kehrte der 49-Jährige nun noch einmal in seine umstrittene Rolle zurück. Ab Donnerstag, 18. März 2021, ist er in „Zack Snyder’s Justice League“ zu sehen, der in Deutschland bei Sky und Sky Ticket Weltpremiere feiert. Der Regisseur, der bei der Originalfassung der Comicverfilmung im Jahr 2017 aus persönlichen Gründen aussteigen musste, holte Leto für seine neue, vierstündige Version des Streifens höchstpersönlich zurück. Er musste allerdings einiges an Überzeugungsarbeit leisten, denn zunächst kassierte er eine Absage von dem Schauspieler.

Warum er trotz anfänglichen Zögerns doch einwilligte? „Ich bin der festen Überzeugung, dass es ohne Risiko keine Belohnung gibt“, stellt Jared Leto im Gespräch mit t-online klar und fügt hinzu: „Und weil es der Joker ist. Wie kann man zum Joker Nein sagen?! Es ist eine der besten Rollen aller Zeiten und die größte Herausforderung. Es ist die furchterregendste, es ist die härteste.“ Und es ist eine zweite Chance, denn Zac Snyder gab ihm die Möglichkeit für eine neue Interpretation. Im Film zeigt sich Leto als Joker in einer ganz anderen Gestalt: langhaarig, ernster, düsterer. Von dem schrill-bunten Comic-Clown aus „Suicide Squad“ ist wenig geblieben.

Außerdem fühle er sich zu gequälten Charakteren hingezogen, so der Hollywoodstar, der schon einige extreme Verwandlungen durchmachte. In „Dallas Buyers Club“ verkörperte Jared Leto einen aidskranken Transsexuellen, hungerte sich dafür 15 Kilo runter. Als John-Lennon-Mörder in „Chapter 27“ legte er hingegen über 30 Kilo zu. „Ich liebe die Herausforderung. Was dabei herauskommt, wenn man sich wirklich anstrengt und alles gibt. Irgendwie betrete ich damit jedes Mal ein neues Terrain. Das scheint eine Konstante für mich zu sein“, so der 49-Jährige.

Und jedes Mal nehme er etwas aus der Rolle für sich persönlich mit. Ob auch Züge des Jokers in ihm stecken? „Das ist eine gute Frage – vielleicht eine für meinen Therapeuten“, lacht Jared Leto. „Ich denke, wir alle haben dunkle Seiten in uns. Daran glaube ich wirklich. Wir alle haben einen Sünder und einen Heiligen ins uns. Einen Propheten und einen Mörder. Ich denke, wir haben all das in uns.“

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