Jan Böhmermann und Olli Schulz: Was sie bei "Fest & Flauschig" über Fynn Kliemann sagen

Was wird Olli Schulz zu Jan Böhmermanns Enthüllungen rund um Influencer Fynn Kliemann und dessen Corona-Masken sagen, die das „ZDF Magazin Royale“ vergangene Woche aufgedeckt hat? Viele „Fest & Flauschig“-Fans dürften am Sonntag nur aus diesem Grund den Podcast eingeschaltet haben – und vermutlich auch viele Nicht-Fans. Gesagt haben die beiden viel. Wer etwas wissen wollte, musste aber genau hinhören.

  • Eine KritikvonPatricia Kämpf

    Diese Kritik stellt die Sicht der Autorin dar. Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir mit Meinungen in Texten umgehen.

    • Jan Böhmermann: „Mein Geld kriegste nicht.“
    • Olli Schulz: „Ich hab mit Fynn (Kliemann, Anm. d. Red.) geredet und ihn gefragt, ob wir dich dabei haben wollen. Aber er sagte: ‚Nee, der ist mir zu hinterfotzig und will dann alles von uns wissen.'“
    • Jan Böhmermann: „Wenn ich bei euch investieren würde, würde ich auch in die Bücher reinschauen wollen. Und darauf wäre eure Antwort: ‚Bücher? Welche Bücher?'“
    • Olli Schulz: „Bücher gibt’s nicht, aber wir können dir unsere Kontoauszüge zeigen.“
    • Jan Böhmermann: „Aber auch nicht jeden.“
    • Im Internet existiert das Phänomen „Something didn’t age well“, zu Deutsch: eine Sache ist nicht gut gealtert. Manchmal jedoch gibt es auch das Gegenteil davon, nämlich wenn etwas besonders hervorragend gealtert ist. So wie in diesem Fall.

      Dieser Dialog zwischen Olli Schulz und Jan Böhmermann stammt aus ihrem Podcast „Fest & Flauschig“ aus dem Februar 2020 – und ist extrem gut gealtert. Damals erzählte Olli Schulz, wie er gemeinsam mit Fynn Kliemann das alte Hausboot von Gunter Gabriel kaufte und es in wochenlanger Arbeit wieder auf Vordermann brachte. In der Folge von damals wollte Schulz von Böhmermann wissen, ob sich dieser nicht finanziell am Bootskauf beteiligen wolle. Woraus eben die obige Unterhaltung resultierte.

      Und die ist eben so gut gealtert, weil sie mehr zu den aktuellen Enthüllungen um Fynn Kliemann und dessen Corona-Masken sagt als die aktuelle Episode von „Fest & Flauschig“, die am Sonntag auf Spotify erschienen ist.

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      „Willy Moese und die Schatten der Vergangenheit“ heißt sie, obwohl der Folgentitel eigentlich „Jan und Olli und der Elefant im Raum“ heißen müsste. Eine Stunde und zwei Minuten sprechen Jan Böhmermann und Olli Schulz über alles: Fußnägel, ein rosafarbenes Hotel in Berlin und die Fehde zwischen Joey und Johnny Ramone von den Ramones um dieselbe Frau. Um den Elefanten Fynn Kliemann scharwenzeln sie elegant herum, tippen mal auf den Rüssel, heben mal ein Ohr an, lehnen sich lässig dagegen.

      Wenn Jan Böhmermann drei Songs von Michael Jackson auf die Podcast-eigene Playlist („Fidi & Bumsi) packt, hört man beinahe den Schalk in seiner Stimme: „Bad“, „Man in the Mirror“ und „Smooth Criminal“. Warum er gerade die ausgewählt hat? Habe er alle drei in der vergangenen Woche sehr häufig gehört, verrät er. Man sieht Böhmermann förmlich vor sich, wie er sich ihn vorstellt: Fynn Kliemann, den „Smooth Criminal“, also den „geschmeidigen Kriminellen“.

      Eigentlich hören wollen aber wohl alle Podcast-Fans, was Olli Schulz zu der Thematik zu sagen hat. Denn er steckt in einer interessanten Dreiecksbeziehung mit Böhmermann und Kliemann: Seit zehn Jahren nimmt er einen Podcast mit Jan Böhmermann auf, zuerst „Sanft & Sorgfältig“ (2012 bis 2016) bei RadioEins, dann „Fest & Flauschig“ (seit 2016) auf Spotify. Außerdem ist Schulz eben mit Fynn Kliemann befreundet und hat mit ihm vor zwei Jahren Gunter Gabriels Hausboot gekauft. Darüber gibt es sogar eine Dokumentation („Das Hausboot“) auf Netflix.

      Treue „Fest & Flauschig“-Hörer kennen Olli Schulz nicht als jemanden, der mit seiner Meinung hinterm Berg hält. Er hat zu vielen Dingen eine Meinung, und die tut er auch kund – nicht selten in entsprechender Lautstärke. Diesmal erzählt er die Geschichte eines Freundes, der von seiner Freundin betrogen worden ist. Schulz habe das herausgefunden und lange mit sich gerungen, ob er seinem Freund sagen solle, dass dessen Freundin ihn betrüge. Schließlich habe er es getan – und am Ende seinen Freund verloren. Minutenlang unterhalten sich Schulz und Böhmermann über den moralischen Aspekt dieser Geschichte.

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      Eindeutig zweideutige Andeutungen, alles zwischen den Zeilen. „Wenn man überall genug wühlt, findet man immer was“ sagt Olli Schulz oder „Es gehört zu einer guten Karriere, dass man auch mal stürzt und sich entschuldigt“, oder „Manche Sachen sollte man nicht in der Öffentlichkeit austragen“.

      Gerade über Letzteres könnte man sich natürlich hervorragend streiten. Etwas, das Jan Böhmermann und Olli Schulz eigentlich ausgezeichnet beherrschen und weswegen viele ihrer Fans seit Jahren die Bluetooth-Box einschalten. Diesmal jedoch tun sie das nicht.

      „Unsere Sendung ist wie ein Schlaraffenland, ihr müsst euch erst durch einen Berg aus Scheiße durchhören“, bemerkt Jan Böhmermann. Bei Minute 16 kündigt Schulz eine große Enthüllung an: „Wir müssen darüber reden, die Leute warten darauf.“ Doch dann geht es darum, warum Bill Murray seine Netflix-Produktion verloren hat.

      Am Ende unterhalten sich „zwei Cis-Typen über Cis-Typen“, die jede Menge Andeutungen für das Feuilleton machen, damit darin wiederum Meta-Texte über diese „Fest & Flauschig“-Folge geschrieben werden können. Baby, mach sie an, die Bluetooth-Box.

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