Zweimal die Woche Corona-Tests, Maskenpflicht und Quarantänezeiten: Liza Tzschirner blickt auf die Dreharbeiten von „Der Ranger – Paradies Heimat“ zurück.
Schauspielerin Liza Tzschirner (33) kehrt mit zwei neuen Filmen der ARD-Reihe „Der Ranger – Paradies Heimat“ (22. und 29. Januar, jeweils 20:15 Uhr im Ersten) auf den Bildschirm zurück. Die Heimatfilme mit Tzschirner als Verhaltensbiologin Emilia und Philipp Danne (35) als Ranger Jonas Waldek können sich über eine treue Fangemeinde freuen.
Die beiden neuen Folgen wurden vom 21. Juli bis 16. September 2020 im Elbsandsteingebirge, Sächsische Schweiz gedreht – mitten in der Corona-Pandemie. Was das für die Dreharbeiten bedeutet hat und wie schwer Tzschirner die Pandemie beruflich trifft, verrät der TV-Star im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Was war für Sie die größte Herausforderung beim Dreh?
Liza Tzschirner: Vorneweg muss ich sagen, dass sich die Produktionsfirma ndF und auch der Sebnitzer Hof, in dem wir alle untergebracht waren, alle Mühe gegeben haben, uns den Drehzeitraum, trotz der außergewöhnlichen Bedingungen, so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Mitarbeiter im Produktionsbüro waren Helden! Schwer gefallen ist mir der fehlende Körperkontakt. Ich bin ein sehr körperlicher Mensch und gerade, wenn man sich so lange nicht gesehen hat und dann wieder so intensiv miteinander arbeitet, finde ich „anfassen“ total wichtig. Auch solange am Stück am Drehort zu bleiben und nicht zwischendurch heimzureisen, was kein Muss war, aber einfach gesunder Menschenverstand, war neu und nicht einfach.
Wie unterscheiden sich die Dreharbeiten in Corona-Zeiten im Vergleich zu früher?
Tzschirner: Natürlich ist vieles anders, absolut notwendig, aber anders. Zweimal die Woche Corona-Testungen, Maskenpflicht, für uns Schauspieler FFP2, weil wir den engsten Kontakt zu allen anderen haben. Abstände einhalten, kein Körperkontakt. Es gab Quarantänezeiten, die vor bestimmten Szenen lagen, damit wir getestet und isoliert anschließend mit Körperkontakt spielen durften, der für die Dramaturgie der Filme wichtig war.
Im letzten Jahr waren Sie auch noch einmal bei „Sturm der Liebe“ zu sehen. Könnten Sie sich ein weiteres Comeback vorstellen?
Tzschirner: Ein Besuch bei „Sturm der Liebe“ ist immer eine schöne Erfahrung, wenn auch dieses Jahr etwas anders als sonst. Die Serie war mein erster Job nach der Schauspielschule und ich freue mich immer, wenn ich privat oder als Pauline mal vorbeischauen kann. Ein längeres Comeback kann ich mir momentan nicht vorstellen, da ich das Glück habe, recht vielseitig und unterschiedlich zu arbeiten und das mit den Verpflichtungen eines täglichen Formates nicht möglich wäre.
Die Corona-Krise trifft vor allem auch die Künstler-Branche hart. Wie schwer trifft Sie die Pandemie beruflich?
Tzschirner: Es ist wirklich eine entsetzlich schwere Zeit für alle Künstler/innen. Vor allem im Bühnen- und Veranstaltungsbereich. Mir bricht das Herz bei all den geschlossenen Theatern und ich hoffe so sehr, dass es vor allem auch die kleinen Off-Theaterbühnen durch die Krise schaffen! Wenn Covid im Griff ist, sitze ich in jeder Vorstellung! Was mich persönlich angeht, kann ich mich wirklich nicht beschweren. Meine Position ist irrsinnig privilegiert. Ich durfte im vergangenen Jahr sehr viele, schöne Projekte machen, die alle ohne Corona-Fall durchgekommen sind und bin extrem dankbar dafür.
Sie arbeiten neben der Schauspielerei auch in einem Café, fehlt Ihnen die Arbeit dort?
Tzschirner: Sehr, vor Weihnachten konnte ich noch zwei Schichten übernehmen. Das Café darf für Take-away und abgepackte Sachen – sehr reduziert – offen sein. Ich habe wieder gemerkt, wie viel Spaß es mir macht. Ich bin sehr dankbar für dieses tolle Team und diesen schönen Ort. Schauspielerei ist immer ein unsicherer Beruf, egal wie sehr man ihn liebt. Und etwas Sicherheit im Rücken zu haben, ist nie verkehrt.
Was haben Sie in der drehfreien Zeit gemacht, wie vertreiben Sie sich die Tage im Lockdown?
Tzschirner: Durch die schöne Situation, letztes Jahr viel drehen zu dürfen, hat sich die richtige Lockdown-Phase für mich tatsächlich in Grenzen gehalten. Ich versuche der Droge Netflix nicht allzu sehr zum Opfer zu fallen, gehe sehr viel mit meinem Hund raus, habe so einiges gestrichen und herumgeschoben, bin meiner Wohnung Marie-Kondo-mäßig auf die Pelle gerückt, telefoniere mit lieben Menschen und versuche, die Zeit produktiv zu nutzen.
Das Jahr hat gerade erst begonnen, was haben Sie sich für 2021 vorgenommen?
Tzschirner: Wenn Covid im Griff ist (hoffentlich noch 2021), werde ich alle Menschen, die ich gern habe, völlig unangebracht lange umarmen. Ansonsten bin ich nicht so der Neujahrs-Vorsatz-Typ. Ich mache ständig neue Pläne, verwerfe sie wieder, überlege mir etwas Neues – demnach feiere ich zehn Mal im Jahr Silvester. Aber ich möchte immer neue Fähigkeiten erlernen und meine Menschen intensiv wissen lassen, dass ich sie liebe. Ich glaube, das ist uns allen letztes Jahr noch klarer geworden.
spot on news
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