Der Pascha und die Feministin: "Servus Schwiegermutter!"

Berlin (dpa) – Kein schöner Herbsttag für Toni Freitag (Adnan Maral): Seine Tochter Franzi (Lena Meckel) und ihr Mann Osman (Aram Arami) bringen aus Berlin ungebetenen Besuch mit ins bayerische Bergham, nämlich Franzis Schwiegermutter Farah (Siir Eloglu).

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Sie hat ihren dickköpfigen Mann samt dem Brautmodenladen in der Hauptstadt im Stich gelassen und gedenkt auf unbestimmte Zeit zu bleiben. Das bringt die heile Welt des Schützenkönigs Toni gehörig durcheinander – und dann soll er auch noch neuer Bürgermeister werden. Genug Zündstoff für die Komödie „Servus, Schwiegermutter!“ am Freitag um 20.15 Uhr im Ersten.

Fast fünfeinhalb Millionen Zuschauer amüsierten sich im Herbst 2019 bei der Cross-Culture-Komödie „Servus, Schwiegersohn!“ mit Adnan Maral in der Rolle eines türkischstämmigen Vorzeigebayern. Regisseur Sinan Akkus (50, „Ihr letzter Wille kann mich mal!“) hat die Fortsetzung recht beschaulich und leider auch ziemlich holprig inszeniert. Die Dialoge kommen eher mühsam über die Lippen der Schauspieler, die ohnehin laue Geschichte ist ziemlich lahm erzählt.

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Nur das Thema vermag einigermaßen zu überzeugen: Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, wobei es völlig gleichgültig ist, ob sie deutsche, türkische oder ganz andere Wurzeln haben. Gängige Verhaltensmuster unserer Gesellschaft – Männer machen ihr Ding, die Frauen stecken zurück und rackern sich ab – werden hübsch entlarvt und zum Glück nicht durchs warme Licht des Frühherbstes übertüncht.

Tonis Gattin wurde ausgetauscht: Victoria Mayer (45, „Play“) ist zwar ein komplett anderer Typ, aber eine ausgezeichnete Nachfolgerin für Jule Ronstedt. Mayer nutzt ihre Rollen-Chance als kluge und starke Ehefrau und Mutter und darf sogar politische Ambitionen entwickeln. Sie kandidiert sogar zur Bürgermeisterwahl, und bei ihr steht nicht ein neues Schützenhaus oben auf dem Programm, sondern ein Kinderhaus.

Allerdings ist zu erwarten, dass die zunehmende Neubesetzung von einzelnen Hauptfiguren in deutschen Serien oder Reihen durch andere Schauspieler – wie etwa bei „Die Eifelpraxis“ (Das Erste) oder „Der Erzgebirgskrimi“ (ZDF) – manchen Zuschauer gewiss eher verwirrt.

Adnan Maral (53, „Stenzels Bescherung“), Initiator und auch Produzent der beiden „Servus“-Filme, gibt die Figur des angeblich so perfekt integrierten bayerischen Türken, der auch optisch gerne als Chef und „Pascha“ auftritt (was er aber gar nicht ist), weiterhin mit sichtlicher Spielfreude. Siir Eloglu (55, „Matze, Kebab und Sauerkraut“) ist als „türkische Feministin“ keine echte Kontrahentin (zumal sie ja „nur“ die Mutter seines Schwiegersohns ist), allein schon weil sie viel zu freundlich und liebenswürdig erscheint.

Und so ist der Filmtitel keineswegs als Verabschiedung oder Missbilligung, sondern eher als ein Willkommensgruß zu verstehen – diese Schwiegermutter wünscht man keineswegs in die Ferne.

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