Alison Arngrim über „Unsere kleine Farm“-Boom: „Michael wusste es“

„Unsere kleine Farm“ machte Alison Arngrim als „Nellie Oleson“ weltweit bekannt. Mit „Promipool“ sprach die Schauspielerin über ihre Karriere und über den „Unsere kleine Farm“-Boom der letzten Jahre. 

In den siebziger und achtziger Jahren lief „Unsere kleine Farm“ im Fernsehen und machte die Darsteller berühmt. Dass die Serie auch heute noch Kultstatus hat und von Fans weltweit geschaut wird, soll Michael Landon schon damals gewusst haben, wie Alison Arngrim (59) gegenüber „Promipool“ verriet. 

„Promipool“: Hallo Ms. Arngrim, wie hat die Pandemie Ihre Arbeit verändert? 

Alison Arngrim: Als die Pandemie losging, hatte ich so viele Termine. Ich sollte nach Irland kommen, ich sollte nach Paris kommen. Alles wurde abgesagt, also habe ich mir etwas Sorgen darüber gemacht, was ich den ganzen Tag machen soll. Dann habe ich angefangen, die „Unsere kleine Farm“-Bücher online zu lesen und jetzt mache ich Stand-up-Comedyshows online.

Ich mache alles Mögliche online und es ist echt verrückt. Ich spreche jetzt in mein Handy und meinen Computer, aber es funktioniert. Aber viele meiner Freunde waren krank. Einige Freunde sind gestorben und viele haben ihre Eltern in den letzten zwei Monaten verloren. Es ist wirklich schlimm. 

Wie kommen Sie damit klar, dass Sie bei Ihren Online-Auftritten kein Feedback vom Publikum haben? 

Mein Mann Bob filmt mich, wenn ich meine Online-Show mache, und er lacht immer an den richtigen Stellen. Die Fans können auch schreiben. Ich sage dann etwas und er gibt mir den Daumen hoch, weil die Fans schreiben, dass es richtig lustig war. Aber es ist sehr seltsam. Ich schreie mitten im Wohnzimmer bei meinen Katzen herum und spreche in einen Computer.

Aber die Fans schreiben mir auf Facebook oder per E-Mail, dass es großartig war: „Wir hatten so viel Spaß und haben so sehr gelacht.“ Und jetzt gibt es auch bestimmte Plattformen, einer meiner Freunde macht virtuelles Cabaret, wo man auch das Publikum sehen kann. Vielleicht probiere ich das auch mal aus. 

Das fühlt sich bestimmt richtig seltsam an… 

Es ist seltsam, aber besser, als es nicht zu machen. Ich habe schon richtig, richtig kreatives Zeug gesehen. Die Leute machen online die verrücktesten Sachen. Und ich bin sehr beeindruckt davon, was sie sich alles haben einfallen lassen. Ich habe jetzt auch angefangen zu kochen, kochen wie „Nellie Oleson“. Das ist für Leute, die nicht wissen, wie man kocht. Und ich bin jetzt bei TikTok. 

Alison Arngrim als „Nellie“ in „Unsere kleine Farm“(© imago / ZUMA Press)

Bei „Unsere kleine Farm“ gab es sogar zwei Episoden, die sich um Epidemien drehen. 

Ja, ganz viele Fans haben uns das geschrieben! Diese ganzen jungen Leute auf Twitter, die vorher nie die Serie angeschaut haben, schauen sie jetzt und schreiben: „Hey, es gibt da eine Episode namens ‘Quarantine’ und eine namens ‘Plague’ und sie haben da auch einen Lockdown. Was ist da los?“ Und sie sind auch sehr von der Episode „Solomons Weisheit“ mit Todd Bridges beeindruckt, in der Rassismus sehr anschaulich und direkt behandelt wurde. Die Leute entdecken die Serie gerade wieder und merken, wie ernst einige der Themen waren. 

Aber viele haben auch gesagt, dass es tröstlich ist. Sie schauen dieser armen Familie zu, den „Ingalls“. Ihnen passieren all diese furchtbaren, immer schlimmeren Sachen und sie halten trotzdem zusammen und stehen es durch. 

„Unsere kleine Farm“ gibt es schon etwa vierzig Jahre –  

47 Jahre, um genau zu sein. Wir planen ein großes Event für das 50. Jubiläum der Serie und ich bin sicher, dass wir uns bis dahin auch persönlich treffen dürfen. Das wird bestimmt toll. 

Haben Sie vor 47 Jahren, als die Serie gestartet ist, gedacht, dass Sie nach all dieser Zeit heute noch berühmt sein würden? 

Überhaupt nicht. Niemand hat das geahnt, außer Michael Landon. Michael wusste, dass er da auf etwas gestoßen ist, dass er einen Nerv getroffen hat. Dieser Boom hat in den Neunzigern angefangen mit dem Fernsehen und später den DVDs. Dann wurde es immer mehr und heute ist es einfach verrückt. Heute schauen mehr Menschen die Serie als zu der Zeit, als sie im Fernsehen lief. Keiner hat damals gedacht, dass die Menschen auch 2021 noch über „Unsere kleine Farm“ sprechen würden. 

Keiner? 

Michael wusste es. Während den letzten Folgen, hat mir Melissa Gilbert erzählt, ist sie mit Michael ein paar Schritte gegangen und er meinte zu ihr: „Weißt du, die Leute werden diese Serien noch lange nach uns anschauen.“ Sie dachte damals, er wäre verrückt. 

Wir fühlen uns alle geehrt. Wir fühlen uns sehr geschmeichelt und sind absolut erstaunt, dass „Unsere kleine Farm“ jetzt so beliebt ist. Die Serie, die uns beim Drehen so viel Freude bereitet hat, unterstützt die Leute und spendet Trost. Wir sind wirklich erstaunt und fühlen uns geehrt. 

Vielen Dank für das Gespräch! 

Mehr „Unsere kleine Farm“-News findet ihr auf unserem YouTube-Kanal „PROMIPOOL“.

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