Wie Impfgegner Günther Jauch attackieren

Meistens ist Günther Jauch gut gelaunt. Selbst während seiner Corona-Quarantäne schaltet er sich regelmäßig unterhaltsam in diverse TV-Formate. Jetzt vergeht dem Moderator das Lachen, er berichtet von Drohungen und Hassnachrichten. 

Seit er als Werbegesicht der Impfkampagne fungiere, sei er für einige Menschen automatisch jemand, der „bei Merkel und ihren Schergen andient“. Der „Wer wird Millionär“-Moderator zitiert damit aus einem Brief, den er bekam. Ob das der einzige sei, wollte Hallaschka wissen. „Davon habe ich massenhaft“, erklärt Jauch und hält einen Stapel in die Kamera.

Es sind zum Teil absurde Unterstellungen, die der Potsdamer da in den Händen hält. Einige davon fasst er zusammen: „Ich stifte zur Körperverletzung und zum Mord an. Ich mache mich mitschuldig am größten Verbrechen der Menschheit, das je stattgefunden hat. In spätestens einem Jahr werde ich verbrannt sein und angeklagt werden.“ Außerdem werde ihm „Beihilfe zum Völkermord“ vorgeworfen. Die meisten Zuschriften erhalte er von militanten Impfgegnern. 

Ihn überrasche dabei vor allem, „dass es so viele sind“. „Ich wundere mich, dass die in glasklarem Deutsch alles mit Subjekt, Prädikat und Objekt formulieren können und dass sie sich nicht scheuen, mit ihrem vollen Namen zu unterschreiben.“ Manche Schreiber würden sogar noch ihre Berufsbezeichnung angeben.  

Aus einem weiteren Brief zitiert Jauch: „Mit ihrer Fake-Propaganda für eine gesundheitsschädliche und tödliche Genbehandlung, die den Bürgern zum vermeintlichen Schutz eines nicht existenten Virus nahegebracht werden soll und ihnen als Impfung verkauft wird, machen sie sich zur Anstiftung zum Mord schuldig. Was hier stattfindet, ist Euthanasie zum Aufbau eines zionistisch geführten totalitären Systems.“ Der TV-Star zeigt sich fassungslos über solche Worte, fasst zusammen: „Da sind sie wieder.“  

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Der Tonfall habe sich im Netz geändert, auch die Bereitschaft, offen Beleidigungen und Drohungen auszusprechen, sei möglicherweise ein Zeichen der Zeit, meint Hallaschka. Jauch erklärt sich dies durch Netzwerke wie Twitter oder Facebook. Dadurch entstehe „eine informationelle Müllhalde“, aus der sich jeder das heraussuchen könne, was ihm „irgendwie gerade plausibel erscheint“. Das gehe oft gegen die Ansichten der Schulmedizin. Es handle sich nicht selten um Menschen, die ohnehin schon gegen „den Staat, das Establishment und gegen die Regierung“ seien. Diese Leute seien in einer Blase und hätten oft keinen Blick mehr für „das, was sinnvoll ist“, so Jauch.  

„Wo fangen Sie da eine Diskussion an?“

Olivia Jones, die im „stern TV“-Studio zu Gast ist, findet: „Mobbing ist zum Volksport geworden.“ Ihr Rat: Man brauche ein dickes Fell, solle nicht alles zu ernst nehmen und versuchen, einen Dialog zu führen. Jauch sieht das anders. Es falle ihm schwer, mit Menschen eine Diskussion einzugehen, „die glauben, Bill Gates habe das Virus erfunden, um seine Chips bei uns implantieren zu lassen, damit eine Mafia weiter dafür sorgen kann, dass sie das Blut kleiner Kinder in Tunnelsystemen auf der ganzen Welt trinken können“. „Wo fangen Sie da eine Diskussion an?“, fragt Jauch. 

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Kurz bevor bekannt wurde, dass sich Günther Jauch mit dem Virus infiziert hatte, trat er als eines der Werbegesichter der Impfkampagne der Bundesregierung auf. Dort hatte er betont, dass er sich impfen lassen wolle, sobald er an der Reihe sei. Auch Uschi Glas ist Teil der Kampagne. Die Schauspielerin berichtete ebenfalls kürzlich von massiven Anfeindungen, die ihr so im Laufe ihrer Karriere noch nie entgegengebracht worden seien.  

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