"The Last of Us": Serie bei Sky gestartet – Fans begeistert

In „The Last of Us“ kämpft sich der“Mandalorian“-Schauspieler PedroPascal mit einer 14-Jährigen durcheine Pilzpandemie. DieHBO-Blockbuster-Serie wird zurecht als die besteAdaption einesVideospiels gefeiert.

Von Kinderspieladaptionen wie „Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu“ (2019)einmal abgesehen, ist es eine gängige Branchenweisheit, dass ein Fluchauf Filmen lastet, die auf Videospielen basieren. Von dem katastrophalen“Super Mario Bros.“-Film, der einen Trend in den 90ern in Gang setzte,bis hin zum fürchterlichen Versuch im Jahr 2016 „Warcraft“ auf die großeLeinwand zu bringen.

Gute Kritik für Serie „The Last of Us“

Dank des wirtschaftlichen und kreativen Kalküls der Streamingkriege ist das, was als Film vielleicht gefloppt wäre, nun im Fernsehen machbar geworden. Mit der neuen Serie „The Last of Us“, die mehr als 100 Millionen US-Dollar gekostet haben soll, scheint der Fluch ein für alle Mal gebrochen. „Endlich die perfekte TV-Videospieladaption“, schrieb der „Guardian“ über die neue Zombieserie. Auch der „Hollywood Reporter“ ließ sich dazu hinreißen und schrieb: „es ist fast unbestreitbar wahr“.

OhneVideospiele abwerten zu wollen, die Endzeitserie fühlt sich beimAnsehen tatsächlich nur selten wie Gaming an. Sicher auch deshalb, weildas Spiel, das 2013 für die PlayStation 3 entwickelt wurde, ungefähr sofilmreif und emotional war, wie es auf einer Spielekonsole möglich war.Aber auch diejenigen, die noch nie mit einer PlayStation gespielt haben,werden keine Probleme haben, in diese Welt einzutauchen, und zwar nichtnur, weil wir erst aus unserer ganz eigenen Pandemie langsam erstwieder auftauchen, sondern weil sich die Spielfiguren wie echte Menschenanfühlen. Im Grunde geht es um das Überleben und die Liebe zwischenzwei ungleichen Gefährten, die im jeweils anderen etwas finden, das sieverloren haben.

Pedro Pascal als Joel

Der chilenisch-amerikanische Schauspieler Pedro Pascal, der für gewöhnlich einen Helm trägt und ein grünes Mündel durch die schäbigeren Gegenden der „Star Wars“-Galaxie schleppen muss, spielt den weltmüden Joel, der damit beauftragt wird, ein rotzfreches Mädchen namens Ellie (Bella Ramsey aus „Game of Thrones“) durch die amerikanische Postapokalypse zu eskortieren. Ein Pilz hat die Menschen in knurrende Zombies verwandelt, aus deren Augen, Ohren und Mündern Pilze wachsen, und das Mädchen ist vielleicht der Schlüssel zur Heilung.

DieSerie, die von Neil Druckmann, dem Architekten des Spiels, und CraigMazin, Schöpfer der HBO-Miniserie „Chernobyl“, kreiert wurde, betrittnatürlich vertrautes Terrain mit dystopischen Klischees, die man ausSci-Fi-Filmen kennt. Es gibt eine faschistische Militärregierung,widerstandsfähige Rebellen und exzentrische Überlebenskünstler. Es gehtauch fast gar nicht anders aufgrund der schieren Explosion vonEndzeitserien in der Fernsehlandschaft, allen voran „The Walking Dead“,die im vergangenen Jahr nach elf Staffeln zu Ende gegangen ist, nur umeine unüberschaubare Brut von Spin-offs hervorzubringen.

Action, Horror und dennoch melancholische Schönheit

Es gibt genug Action, aber „The Last of Us“ hat eine Intimität und eine melancholische Schönheit, die es zu etwas Besonderem machen. Die ausgehöhlten US-Städte mit verlassenen Wolkenkratzern, die von wilder Vegetation überwuchert sind, sind herrlich traurig. Regie führte bei einer von neun Folgen auch die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić, die fantastische Filmemacherin hinter der preisgekrönten 2020er österreichischen Koproduktion „Quo Vadis, Aida?“.

DasSchauspielpaar im Herzen der Serie hat eine wunderbare Chemie, diedritte Folge, die von einem schwulen Pärchen handelt, ist ein Kleinod,aber die Serie würde ohne Zombies natürlich nicht funktionieren, und dieInfizierten von „The Last of Us“ gehören zu den gruseligsten undschönsten des Genres, von zuckenden „Clickers“ mit aufgeplatztenPilzköpfen bis zu Pilzriesen, die genauso gut aus der Monsterschmiedevon Meister Guillermo del Toro stammen könnten. Das Genre wird hiersicher nicht neu erfunden, aber es ist eine interessante Mutation, dieim Guten wie im Schlechten, viele, neue Videospieladaptionen wieSchwammerl aus dem Boden hervorbringen wird.

(APA/Red)

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