Sanna Lindström: "Trägt die Braut IHR Kleid, dann weiß sie es"

Sanna Lindström: "Trägt die Braut IHR Kleid, dann weiß sie es"

Designerin gibt Tipps

Auch in Zeiten von Corona wollen viele Paare nicht auf den schönsten Tag in ihrem Leben verzichten. Dafür braucht es meist viel Planung, Geduld und Durchhaltevermögen. Brautmodendesignerin Sanna Lindström begleitet Bräute auf dem Weg zu ihrem Traumkleid, der nicht immer einfach ist, wie sie in ihrem Buch „Die Brautflüsterin“ (Eden Books) schreibt. Welche Rolle Begleiter, Druck und der erhoffte „Fernsehmoment“ für das perfekte Kleid spielen, verrät die Schwedin im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Anprobe zwischen Facetime und Atelier

Not macht erfinderisch und so haben sich Designer und Brautmodenverkäufer in Corona-Zeiten etwas einfallen lassen. Zwar kann Frau, je nach aktueller Gesetzgebung, direkt im Laden ihr Hochzeitskleid suchen, doch Designerin Sanna Lindström weiß, dass es auch anders richtig emotional wird. Ihr Team hat mit Online-Anproben gute Erfahrungen gemacht. Dabei schlüpft die Braut von zu Hause aus in die Roben, begleitet von einer Anprobeleiterin, die sich aus dem Atelier dazuschaltet. Auch die Anprobe per Facetime ist „tatsächlich sehr beliebt und aktuell“, freut sich Lindström.

Wer jetzt denkt, jede Frau hat klare Vorstellungen, der irrt: „Die meisten Bräute sind unentschlossen“, weiß Lindström. Das liege daran, „dass sie einen sehr hohen Anspruch an sich selbst und ihr Hochzeitskleid haben. Die meist verbreitete Angst ist, nicht den typischen Fernsehmoment zur erleben“. Dabei ist es besonders von Seiten der Begleiter wichtig, „die Braut genauestens zu beobachten und abzuwarten“, rät die Designerin. Zwar passiere es eher selten, dass eine Begleitperson versucht, sich in den Vordergrund zu spielen und der Braut die eigene Meinung aufzuzwingen, trotzdem legt Lindström wert drauf, im Vorgespräch darauf hinzuweisen, dass es „um die Meinung, die Gefühle und die Gestiken der Braut geht“.

Schnitte, Formen und Farben fürs Brautkleid

Die hat dann die Qual der Wahl: Prinzessinnen-Robe, A-Linie, Fit and Flare oder doch Meerjungfrau? Auf einen eindeutigen Trend in Sachen Schnitt will sich Lindström nicht festlegen: „Man merkt es generell im Thema Mode: Alles kommt und geht. Vieles bleibt aber auch.“ Ein Detail habe sich aber doch verändert: „Man spricht klassisch von weißem Brautkleid, aber Weiß ist tatsächlich, gerade bei uns hier im europäischen Raum, gar nicht mehr DIE Brautkleidfarbe. Stattdessen dominieren Ivory, Blush oder Nude: Der Tipp der Designerin: „Ivory ist ein viel dezenterer Farbton und schmeichelt jedem Hautton.“ Da das Kleid mehr denn je partytauglich sein muss, eigenen sich am besten leichte und fließende Stoffe wie Chiffon oder Softtüll, erklärt die Schwedin: „Die sind bei unseren Bräuten momentan sehr beliebt.“

Ist das dein Kleid?

So oder so gilt es bei der Suche nur eine selektive Auswahl zur Anprobe mitzunehmen und vor allem offen zu bleiben. Lindström hat die Erfahrung gemacht, dass sich Bräute „oftmals in ein ganz anderes Kleid verlieben als zu Beginn vermutet“. Und alle, die Angst haben, dass der „typische Fernsehmoment“ ausbleibt, kann die Ausstatterin beruhigen: „Trägt die Braut IHR Kleid, dann weiß sie es. Denn das war so und wird auch immer so bleiben.“

spot on news

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