Mimi Fiedler: So fand sie einen Weg aus der Alkoholsucht

Mimi Fiedler: So fand sie einen Weg aus der Alkoholsucht

Podcast-Gespräch über Mimi Fiedlers Alkoholsucht und den Weg hinaus

Schauspielerin Mimi Fiedler (45) hat ihre jahrelange Alkoholabhängigkeit öffentlich gemacht. Seit drei Jahren lebt sie trocken. In einem neuen Podcast spricht die Schauspielerin nun darüber, wie sie den Fängen der Sucht entkam und wann es bei ihr „klick“ machte.

Schauspielerin trank "exzessiv bis zum Umfallen"

Seit dem Alter von 14 Jahren hat die „Tatort“-Schauspielerin getrunken. Und das oft „exzessiv, bis zum Umfallen“, enthüllt Mimi in Nathalie Stübens Podcast „Wann es „klick“ macht“. Die Pausen zwischen dem Trinken seien im Laufe der Zeit immer kürzer geworden. In ihrer Wohnung habe das TV-Gesicht exzessiv geputzt, sie habe diese äußere Ordnung gebraucht. Damit sie nicht untergehe, beichtet Mimi. Und das Suchtverhalten wirkte sich auch massiv auf ihre Seriendrehs aus.

Mimi Fiedler war "verkatert" am "Tatort"-Set und hatte Texthänger

Auch bei „Tatort“-Drehs habe sie getrunken, schildert sie im Podcast. Vor dem Tag des Drehs habe sie im Hotel eingecheckt, bevor sie dann an einer Tankstelle Dosenbier gekauft habe. Am Abend vor dem Seriendreh habe sie dann 6 0,5-Dosen Bier geleert, bis ein Uhr nachts. Morgens habe gegen sechs Uhr schon der Wecker geklingelt.

Zum Drehen sei Mimi dann „verkatert“ gekommen. Dabei habe sie ihren Text kurz vor knapp bei der Anreise im Auto gelernt. Das war ihr am Vorabend durchs Trinken nämlich nicht möglich gewesen, enthüllt die Fernsehberühmtheit. „Ich glaube, dass das jeder wusste“, meint sie auf die Frage, ob Kollegen damals etwas geahnt hätten. „Angesprochen drauf hat mich niemand.“ Das erklärt sich Mimi im Nachhinein mit Schamgefühlen der Kollegen, die Sache anzusprechen. In der Zeit habe sie sogar regelrechte Blackouts gehabt, Drehs abbrechen müssen, litt unter Texthängern. Die Scham, wenn das passierte, habe zu „Panikattacken“ geführt. Doch in ihr kam auch das Gefühl hoch, dass sie besser sei als das. „Alkohol hat alles weggespült“, doch dann begann schließlich ein schleichender Weg aus der Sucht. Über Jahre, verbunden mit etlichen Rückschlägen. Und dem Gefühl, eine „Verliererin“ zu sein, wie die Schauspielerin es formuliert.

Im Video: Mimi Fiedler über ihre Sucht

Mimi Fiedler über ihr Alkoholproblem

So fand Mimi Fiedler wieder zu sich selbst

Im Zwiegespräch deutet Mimi ein Trauma, das sie allerdings erst in ihrem 2022 erscheinenden Buch näher schildern möchte. Aus heutiger Sicht sieht sie in diesem Trauma aber den Auslöser hinter ihrer Alkoholsucht. Das Trinken sei ein „gescheiteter Selbstherapieversuch durch Alkohol“ gewesen, den sie 30 Jahre lang gemacht habe.Schließlich kam Mimi in eine Traumaklinik und suchte die „Anonymen Alkoholiker“ auf. Das war im Jahr 2010. Trocken wurde Mimi aber erst 2018. Als sie 2010 das erste Mal in einer Gruppe gesagt habe, sie wäre Alkoholikerin, seien ihr die Tränen gekommen. Doch mit den deutschsprachigen Gruppen wurde die Schauspielerin nicht so warm, sie wandte sich dann zunehmend an englischsprachige „AA“-Gruppen. Es folgten acht Jahre in einem „Limbo“, also einem Fegefeuer, wie Mimi es nennt. Sie habe ständig an Alkohol gedacht, wurde einfach nicht trocken, suchte Gruppen in verschiedenen Ländern auf. Eine „Erleuchtung“ kam dann durch eine andere Frau in einer Gruppe. Die habe Mimis Rolle in der Gruppe mit einer Person im Fitnessstudio verglichen, die in der Ecke sitzt und anderen beim Trainieren zuschaut. Und sich dann wundert, dass sie keine Muskeln aufbaut. Sie hätte aber „die Arbeit“ leisten müssen. „Meine Arbeit hat begonnen, als ich allen Menschen gesagt habe: ‘Ich bin Alkoholikerin’“, sagt der „Tatort“-Star über den Weg aus der Sucht. Und „da fing die Heilung an“. Schließlich habe sie dann gespürt, dass sie trocken bleiben werde. Und dieser Erfolg hält nunmehr tolle drei Jahre an. (nos)

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