‚Meghans Story ist perfekt für eine künftige politische Leaderin‘

Kriegen die Royals nach dem Interview von Prinz Harry (36) und Herzogin Meghan (39) noch mal die Kurve? Und hat Queen Elizabeth II. (94) mit ihrer Antwort alles richtig gemacht? PR-Experte Frank Behrendt erklärt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news, wie groß der Schaden für die Monarchie ist und wie es für Meghan und Harry weitergehen könnte. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Meghan perspektivisch politische Ambitionen hegt“, so der gelernte Journalist, Ex-Fischer-Appelt-Vorstand und „PR-Kopf des Jahres“-Titelträger. Behrendt wechselte 2017 als Senior Advisor zur Serviceplan Gruppe.

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Wie groß ist Ihrer Meinung nach das PR-Desaster für den Palast nach dem Interview von Herzogin Meghan und Prinz Harry?

Frank Behrendt: Natürlich ist so ein intimes Interview, das brisante Interna nach außen trägt, immer ein Worst-Case-Szenario, das sich niemand wünscht. Und wenn dann noch klassische Aufreger-Themen wie Rassismus oder Selbstmordgedanken tangiert werden, ist es sogar ein Super-Gau. Die königliche Familie gibt sich gerne den Nimbus einer vorbildlichen Einheit, in der Werte großgeschrieben werden. Durch Vorwürfe, wie sie hier von Mitgliedern des eigenen Stammes präsentiert wurden, wird dieses ohnehin schon wackelige und durch diverse Skandale bröckelnde Bild weiter zerstört.

Die Königin hat mit einem Statement reagiert. Darin heißt es unter anderem: „Die ganze Familie ist traurig zu erfahren, wie herausfordernd die letzten Jahre für Harry und Meghan waren.“ Die aufgeworfenen Fragen, insbesondere die Rassismusvorwürfe, seien „besorgniserregend“. „Harry, Meghan und Archie werden immer sehr geliebte Familienmitglieder sein“. Was halten Sie davon? Was haben die Royals gut gemacht? Was nicht?

Behrendt: Die Queen ist im Laufe der Jahrzehnte in Bezug auf Krisen gestählt worden, es ist ja nicht das erste Mal, dass im Zusammenhang mit den Royals Dinge aufgetischt werden, die weltweit für Kopfschütteln sorgen. Das Statement ist gut formuliert, da waren sicher diverse Edelfedern am Werk, um diese Sätze so hinzudrechseln. Es klingt Bedauern durch, auch Besorgnis. Und am Ende öffnet die Monarchin die Arme und schließt auch die abtrünnigen Vertreter wieder ein. Das soll den Eindruck von Größe und Zusammenhalt vermitteln.

Wie sollte es aus PR-Sicht jetzt weitergehen?

Behrendt: Ganz wichtig ist Aufklärung. Die Vorwürfe und die Themen sind zu ernst, als dass man sie einfach aussitzen kann. Idealerweise werden neutrale Ermittler eingesetzt, zum Beispiel eine Kanzlei. Zudem sollte im Follow-up nach abgeschlossenen Untersuchungen auch Bericht erstattet werden, ob an den schwerwiegenden Vorwürfen etwas dran ist. Hilfreich wäre zudem, proaktiv intern strukturell etwas zu ändern, so dass man dokumentiert, dass man aus der Problematik gelernt hat. Zum Beispiel den Einsatz einer neutralen Anlaufstelle im Palast, an die sich Mitglieder der königlichen Familie und ihre Angehörigen vertrauensvoll wenden können, wenn sie seelische Probleme haben. Meghan und Harry haben ja sehr deutlich klargemacht, dass niemand da war, als die Sorgen groß waren.

Von vielen wird das Interview als gefährlich für das Ansehen der Krone eingestuft. Was halten Sie davon? Wird die königliche Familie die Kurve kriegen?

Behrendt: Das Interview hatte schon eine enorme Wucht und klar ist auch, dass Meghan und Harry nicht aufhören werden, Dinge nach außen zu tragen. Das ist schließlich Teil ihres neuen Geschäftsmodells und das ist sehr lukrativ. Dennoch bin ich überzeugt, dass die königliche Familie die Kurve kriegen wird. Sie haben schon so manchen Sturm überstanden. Der Gemahl der Königin ist schon in diverse Fettnäpfchen getreten, die damalige Situation mit Diana war auch ein gigantisches Problem, Prinz Andrew und seine Eskapaden sind auch dauerndes Krisenfeuer. Aber die Royals sind immer noch da und die Öffentlichkeit hat sich zu einem gewissen Maße auch daran gewöhnt, dass bei denen auch nicht alles rund läuft. Es sind am Ende eben auch nur Menschen.

Wie geht es jetzt mit Harry und Meghan weiter?

Behrendt: Die beiden müssen jetzt eigenes Geld verdienen und damit haben sie schon sehr erfolgreich angefangen. Sie werden ihre Popularität weiter nutzen und sich entsprechend gegen das System der Royals, vor dem sie geflüchtet sind, positionieren. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Meghan zudem perspektivisch politische Ambitionen hegt. Ihre Story und Vorgeschichte ist geradezu perfekt für eine künftige politische Leaderin, die sich gegen Unterdrückung und für Menschlichkeit einsetzt.

Wie viel Geld sind sie jetzt als Medienmarke wert?

Behrendt: Da reden wir sicherlich über einen mindestens mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Allein der Netflix-Deal ist ordentlich, dazu der Podcast, Bücher werden folgen, für Reden und Auftritte können die beiden locker jeweils Honorare von bis zu 1 Million kassieren. Finanziell muss man sich um die beiden auf jeden Fall keine Sorgen machen.

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