Jérôme Boateng lehnt erneut Lösungsvorschlag ab

Tag 2 im Berufungsprozess

Jérôme Boateng lehnt erneut Lösungsvorschlag ab

Jérôme Boateng (34) trägt Anzug mit Krawatte und eine goldene Brille als er in Begleitung seiner Bodyguards und Anwälte an Tag zwei des Berufungsprozesses vor Gericht erscheint. Der wegen Körperverletzung angeklagte Ex-Fußballer wirkt dabei ruhig und gelassen, ähnlich wie am ersten Prozesstag. Das Angebot über eine Verständigung mit der Klägerin, das der Richter ihm zum Auftakt wiederholt macht, schlägt er erneut aus.

Richter: "Wenn es denn sein soll, werden wir uns die Zeit nehmen“

Das Gericht hatte zu Beginn der Verhandlung angeregt, dass die Parteien die Berufung weitgehend zurücknehmen und nur noch über das Strafmaß verhandeln. Boateng lehnte diesen Vorschlag ab.

Für den neuen Prozess waren ursprünglich zwei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil sollte also eigentlich an diesem Freitag fallen. Weil Boatengs Verteidigung aber beantragt hat, alle Akten aus den Familienrechtsverfahren zum aktuellen Prozess hinzuzuziehen und auch die Nebenklägerin womöglich noch einmal zu befragen, gibt es große Zweifel daran, dass der Prozess wirklich nach zwei Tagen zu einem Ende kommen kann. „Wir haben viel Zeit. Wenn es denn sein soll, werden wir uns die Zeit nehmen“, so Richter Andreas Forstner, der sich selbst und allen Beteiligten „ein umfangreiches und ungutes Verfahren“, wie er es nennt, wohl gerne erspart hätte.

Der erste Prozesstag im Video

Boateng-Prozess: Harte Anschuldigungen seiner Ex

Im Video fassen wir die wichtigsten Aussagen des ersten Prozesstages nochmal zusammen und skizzieren die Stimmung im Gerichtssaal.

So kam es zum Berufungsprozess

Begleitet von großem Medienrummel hatte der neue Prozess gegen den langjährigen Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng vor dem Landgericht München I am 20. Oktober begonnen. Das Amtsgericht hatte ihn im vergangenen Jahr in erster Instanz wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt. Der Richter sah es damals als erwiesen an, dass der langjährige Fußball-Nationalspieler, der heute bei Olympique Lyon unter Vertrag steht, seiner Ex-Freundin bei einem gemeinsamen Urlaub im Jahr 2018 geschlagen hat. Weil Boateng, der die Vorwürfe bestreitet, die Staatsanwaltschaft und auch die Nebenklage Berufung eingelegt haben, findet nun die neue Verhandlung statt. (jra/abl/dpa)

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