Grausame Lügen in "The Crown"? Prinzessin Dianas Vertrauter beteuert Wahrheitsgehalt der Serie

Am Mittwoch, 9. November 2022, erschien endlich die fünfte Staffel "The Crown" auf Netflix. Bereits im Vorfeld gab es viel Kritik für die zehn neuen Folgen, die in den 1990er-Jahren spielen und insbesondere die Scheidung von König Charles, 73, damals noch Prinz Charles, und Prinzessin Diana, †36, sowie den Tod der "Königin der Herzen" beleuchten.

Die Aufarbeitung dieser äußerst sensiblen Themen ist anscheinend nicht nur für die Royal Family schwer zu ertragen, es werden zudem Stimmen laut, dass die Darstellung fehlerhaft sei. So meldete sich Dianas ehemaliger Butler Paul Burrell via Instagram zu Wort und merkte an, dass die Mutter von Prinz Harry, 38, und Prinz William, 40, weitaus weniger rebellisch, sondern eine "glühende Unterstützerin der Königin" gewesen sei. Dianas ehemaliger Privatsekretär betont nun jedoch, dass er "keine Unwahrheiten" finden konnte.

Grausame Unwahrheiten bei „The Crown“? Prinzessin Dianas Privatsekretär konnte keine finden

Patrick Jephson, der von 1988 bis 1996 als Privatsekretär für Diana tätig war, sei vor mehreren Wochen mit gemischten Gefühlen zu einer Vorführung der endgültigen Fassung der neuen Staffel von "The Crown" gegangen, wie er nun bei "Telegraph" schreibt. Obwohl er "in höchster Alarmbereitschaft" gewesen sei und nach "böswilligen Wortverdrehungen", "unehrlicher Darstellung historischer Fakten", Lügen und "grausamen Unwahrheiten" Ausschau gehalten habe, konnte er keine finden.

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So könne er sich noch gut an die "zweiten Flitterwochen" von Charles und Diana 1991 erinnern – die in der ersten Folge aufgriffen werden –, bei denen das damalige Paar mit Harry und William auf der Marinejacht Alexandra eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer machte. Die Darstellung der Reise ziehe "einen beträchtlichen dramatischen Wert aus dem Kontrast zwischen der romantischen Vorstellung und der zerrütteten Realität", was laut dem Bestsellerautor allerdings keineswegs eine "billige und zynische Erfindung" sei. 

"Eine zweite Hochzeitsreise war genau das, was die Medien 1991 berichteten, ermutigt (so erfuhr ich in jenem Sommer) durch Quellen im Büro des Prinzen, die kalkulierten, dass eine solche scheinbare Show der Romantik und Großzügigkeit Gerüchten über seinen Ehebruch entgegenwirken würde (die damals – zufällig – ebenfalls wütend als 'Lügen' abgetan wurden). Die Öffentlichkeit kaufte sich verständlicherweise gerne in die falsche, optimistische Illusion ein", beteuert Patrick Jephson.

Chronologische Anpassungen schaden der Integrität der Serie nicht

Dianas früherer Sekretär habe lediglich festgestellt, dass die Chronologie aus dramaturgischen Gründen gelegentlich angepasst wurde – sogar zum Vorteil des heutigen Königs. In der Erfolgsserie kommt es während der Kreuzfahrt zu einem Streit zwischen Charles (Dominic West, 53) und Diana (Elizabeth Debicki, 32): Während Charles historische Stätten in Italien besuchen wollte, hatte seine Frau eine Shoppingtour im Sinn. Dieses Wortgefecht habe eigentlich unter "schädlicheren Umständen" stattgefunden – während eines offiziellen Besuchs der Vereinigten Arabischen Emirate zwei Jahre zuvor.

Laut Jephson beeinträchtige diese Änderung die Integrität von "The Crown" allerdings nicht, im Gegenteil: "Macht das die Geschichte zu einer verdammenswerten 'Crown'-Lüge – oder zu einer Wahrheit, die zu Recht verdreht wurde, um den Anforderungen einer kohärenten und im Wesentlichen akkuraten Erzählung zu genügen? Wenn ja, hat es den beiläufigen Effekt, dass die unüberlegte Stichelei des Prinzen gemildert wird, indem sie von einem sehr öffentlichen Rahmen, vor königlichen Gastgebern, in die relative Privatsphäre eines Familienurlaubs verlegt wird."




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„Es gab Szenen, die so real waren, dass ich vergaß zu atmen“

Weiter betont Patrick Jephson, dass "The Crown" die Geschichte seiner früheren Arbeitgeberin nicht nur wahrheitsgetreu wiedergebe, sondern ihn manche Szenen besonders berührt hätten. "Was ich in der Vorpremiere gesehen habe, hat in meinem Kopf eine Geschichte entstehen lassen, die mit der Realität, die ich erlebt habe, übereinstimmt", schreibt er und fügt hinzu: "Es gab Szenen, die so real waren, dass ich vergaß zu atmen, mein Herz beunruhigend klopfte und meine Handflächen vor kaltem Schweiß klamm wurden."

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