"Germany’s next Topmodel": Träume und Albträume werden wahr

"Germany's next Topmodel": Träume und Albträume werden wahr

Ballett-Shooting und Nightmare-Walk

Die dritte Folge von „Germany’s next Topmodel“ lässt Träume und Albträume wahr werden: Alexandra Georgieva, Ballettdirektorin des Friedrichstadt-Palasts in Berlin, soll den Mädchen Körperspannung und Eleganz beibringen, vor allem aber „Disziplin, Disziplin, Disziplin“. Manche kriegen schon beim Anblick der Posen Angst – oder einen Lachanfall, wie Basketball-Spielerin Mareike (25). „Ich sehe aus wie ein kleiner Körperklaus und einfach nicht wie eine Ballerina. Ich muss über mich selbst lachen!“ Andere freuen sich, wie Soulin (20): „Es war schon immer mein Traum Ballett zu tanzen.“

Marcus Schaefer fotografiert das erste Outdoor-Shooting. Um den Druck noch etwa zu erhöhen, kündigt Heidi Klum (47) spontan an, dass die Nachwuchsmodels immer zu zweit „im Duell“ gegeneinander antreten müssen. Die Bessere ist direkt eine Runde weiter und kann sich den Entscheidungswalk vor der Jury am nächsten Tag sparen – die andere kriegt da ihre zweite Chance, sich noch einmal zu beweisen.

Auf einer Brücke im grauen Berlin entstehen die Schwarz-Weiß-Bilder, an denen man die Magie der Fotografie mal wirklich gut erkennt: Beim Shooting geben die Mädels den sterbenden, oft verunsicherten Schwan, auf den Fotos sieht das Ganze zum Schluss oft doch ganz grazil aus. Auf ganzer Ebene überzeugt diesmal die rothaarige Alisha (29), der Heidi direkt eine verpasste Ballerina-Karriere konstatiert. Auch Soulin stellt sich ziemlich gut an im Tutu und auf Zehenspitzen. Auch sie wollte schon als Kind Ballett tanzen, was ihr in Syrien allerdings nicht erlaubt gewesen war. „Ich bin mega dankbar, diese Chance hier zu haben und den Traum hier zu leben“, freut sie sich nach dem Shooting, während ihr Freudentränen über die Backen kullern.

Transfrau Alex erzählt ihre Geschichte

Für die einen ein Traum – für die andern ein Albtraum. Alex (23) freut sich vor allem darauf, wenn der Tag endlich vorbei ist. Sie hat als Transfrau starke Bedenken vor dem Shooting: „…weil es da extrem um Weiblichkeit geht… Weil ich doch öfter hinterfrage, als ich es mir manchmal eingestehe, wie weiblich ich wirklich bin.“ Heidi sieht das beim Shooting ganz anders: „Bei Alex sieht das eleganter und weiblicher aus“, urteilt sie. Ein wichtiges Feedback für Alex, die die Bestärkung nutzt, um am Abend ihre Geschichte mit den anderen Mädchen zu teilen. Sie erzählt, dass sie sich schon als Kind als Mädchen gefühlt hätte, dass ihr Outing trotzdem erst zwei Jahre her ist und wie schwer ihr dieser Schritt fiel. „Ich konnte den Satz ‚Ich bin transsexuell‘ nicht aussprechen, ohne in Tränen auszubrechen.“ Von ihren Mitstreiterinnen gibt es ausschließlich Applaus, Respekt und viel Zuspruch: „Du bist die weiblichste Frau die ich kenne“, so Mira (19).

Ganz so harmonisch geht es allerdings nicht immer zu. In manchen Runden wird auch heftig gelästert. Beim Frühstückstisch etwa. Einen richtigen Grund gibt es zwar nicht, trotzdem regt sich Chanel (17) über Elisa (20) auf, die gerne Avocados isst: „Mädchen, friss ein Avocado-Toastbrot und halt dein Maul.“ Linda (20) lässt sich nicht lange bitten: „Ich finde dieses Gesicht, wenn ich da reinguck‘, denk ich mir einfach nur ‚Halt die Fresse'“. Ziemliche harte Worte so völlig aus dem Nichts – was genau haben wir verpasst?

Aber zurück zur Arbeit: Choreografin Nikeata Thompson (40) kommt in das Loft und gibt den Mädchen eine Trainingsrunde Laufsteg auf dem Laufband. Die ist diesmal auch bitter nötig, denn der nächste Walk wird eine echte Herausforderung: Die Mädchen sollen sich auf dem Laufsteg erst schlafend stellen, dann einen beängstigenden Albtraum auf einem Laufband nachstellen und anschließend nach einer kleinen Nebelexplosion in ihren selbstbewussten Catwalk übergehen. Sprich: Drei Emotionen in einem Lauf.

Starker Abgang

Die Mädels, die beim Shooting schon weiter gekommen sind, sind diesmal in der angenehmen Position, die Performances ihrer Konkurrentinnen bequem vom Sofa bei Chips und Popcorn betrachten zu können. Gelästert wird dabei übrigens kaum. Bis auf ein Klebeband am Fuß, ein baumelnder Sender oder eine „steife Bettperformance“ gibt es auch für die Jury wenig zu bemängeln. Außer bei Nana (19), die von Heidi erfährt, dass sie die schwächste der Woche war und gehen muss. Nana legt dafür den stärksten Abgang hin: „Alles gut, hat ja mega Spaß gemacht, war cool!“, flötete sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

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