Dominik Elstner: Hannelore Elsners (†) Sohn spricht über die enge Bindung zu seiner Mutter

Es vergeht kein Tag, an dem Dominik Elstner nicht an seine Mutter denkt. Die beiden waren ein eingeschworenes Team, ein Herz und eine Seele – so wie es bei alleinerziehenden Elternteilen und ihren Kindern oft der Fall ist.

Am 21. April 2019 starb die gefeierte Schauspielerin Hannelore Elsner an einer Krebserkrankung. In GALA erzählt ihr heute 40-jähriger Sohn, der als Fotograf arbeitet, von seinem Alltag zwischen Erinnerung und Neustart. Und wie schwer es für ihn allein schon war, das Kleiderzimmer in der Wohnung seiner Mutter aufzulösen.

Dominik Elstner im GALA-Interview

GALA: Wie geht es Ihnen jetzt, nachdem ein Großteil der Kleider Ihrer Mutter versteigert wurde?
Dominik Elstner: Es war nicht leicht, mich von den Schätzen meiner Mutter zu trennen. 800 Stücke von rund 1400 wurden im ersten Auktionsdurchlauf verkauft. Darunter viele Designerstücke, die sie alle in ihrer 240 Quadratmeter großen Frankfurter Wohnung in einem einzigen Raum aufbewahrte. Ein riesiger Raum mit vielen Kleiderstangen! Immer herrschte auch ein bisschen Chaos. In meiner Mutter steckte ja auch eine kleine Chaos-Lady, auch wenn sie ein Hotelzimmer bezog. Aber das war sie, und dafür liebe ich sie immer noch.

Was haben Sie gefühlt, als die Kleider vom Auktionshaus abgeholt wurden?               
Ich habe mich schlecht gefühlt. Es war hart, ein sehr emotionaler Akt. Ich kann mich schlecht von Dingen trennen – und natürlich sehe ich meine Mutter auch noch in ihren Kleidern vor mir. Ich habe einen Teil verschenkt, aber ich kann die anderen nicht alle behalten. Sie würden ja vergammeln, wenn sie nicht getragen werden.

Haben Sie sich noch von anderen Dingen Ihrer Mutter getrennt?
Ja, ich habe einige meiner Fotos mit in die Auktion gegeben. Es sind besondere Fotografien, limitiert auf 30 Stück, aus der Serie "Evidenz". Das bedeutet, das nur unbewusst Sichtbare für den Betrachter sichtbar zu machen.

Was passiert mit den Möbeln Ihrer Mutter?
Die stehen noch in ihrer Wohnung. Ich bin gerade wieder hierher zurückgezogen – ich habe ja früher auch mit ihr zusammengelebt. Ihre Möbel würde ich nie verkaufen. Sie vermitteln mir ein Gefühl von Heimat.

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„Ich sehe meine Mutter sehr viel in der Wohnung“

Ist es nicht seltsam, nun wieder in dieser Wohnung zu leben?
Es ist teilweise sehr schön und teilweise sehr belastend. Ich sehe meine Mutter sehr viel in der Wohnung. Und denke auch, dass sie immer noch da ist.

Was passiert mit dem Geld aus der Auktion? Bislang dürfte eine sechsstellige Summe zusammengekommen sein.
Ich will in jedem Fall, dass der Hannelore-Elsner-Filmpreis erhalten bleibt, der mit 5000 Euro dotiert ist. Auch die Skulptur selbst ist teuer in der Fertigung. Ich freue mich, diesen Preis jetzt im August beim "Fünf Seen Filmfestival" an die Schauspielerin Birgit Minichmayr übergeben zu dürfen.

Wie sieht Ihr Alltag gerade aus – kommen Sie als freischaffender Fotograf über die Runden?
Im Moment braucht keiner Fotografen, so scheint es mir. Ich hätte gerne mehr Aufträge. Meine Arbeit ist ja auch immer eine gute Ablenkung.

Der Tod seiner Mutter schmerzt noch immer

Wie sehr vermissen Sie Ihre Mutter?
Ich vermisse sie sehr! Der Tod gehört nun mal zum Leben dazu, trotzdem ist es manchmal schwer zu akzeptieren, dass sie nicht mehr da ist.

Sprechen Sie manchmal mit ihr?
Ich spreche jeden Tag mit meiner Mutter und sage ihr, wie schön ich es fände, wenn sie jetzt gerade da wäre. Und ich bitte sie oft um Beistand in schwierigen Momenten.

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„Kein typisches Vater-Sohn-Verhältnis“

Haben Sie Kontakt zu Ihrem Vater Dieter Wedel?
Ja, ab und zu. Zu den laufenden Verfahren möchte ich aber nichts sagen. Wenn sich die Anschuldigungen bewahrheiten, dann muss das Gesetz greifen, und es müssen Strafen verhängt werden. Egal, wer man ist und wie man heißt. (Gegen Regisseur Dieter Wedel läuft eine Anklage wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung; Anm. d. Red.)

Wie ist Ihr Verhältnis zueinander?
Ich hatte und habe kein typisches Vater-Sohn-Verhältnis. Wir kommen miteinander klar, aber er ist keine richtige Bezugsperson für mich.

Wer füllt diese Rolle jetzt für Sie aus?
Vor allem meine Freunde. Ich habe nicht viele, aber die, die da sind – auf die kann ich mich hundertprozentig verlassen.

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