Das tragische Schicksal der Bogdanoff-Zwillinge

Im Abstand weniger Tage sind die französischen TV-Stars Grichka und Igor Bogdanoff nach einer Corona-Infektion verstorben. Beide waren ungeimpft. Doch wer waren die Zwillinge? Wofür waren sie berühmt?

Grichka und Igor Bogdanoff waren in den Achtzigerjahren in Frankreich als Moderatoren bekannt geworden, ab den Neunzigern war es eher ihr Schönheitswahn, der ihnen Aufmerksamkeit und durchaus auch Häme einbrachte. Die Operationen, denen sie sich unterzogen, waren nicht zu übersehen und wurden zum optischen Merkmal des Duos. Doch so gern sie sich Botox haben spritzen lassen, so abgeneigt waren sie offenbar gegenüber der Corona-Impfung.

Wie die französische Nachrichtenseite LCI berichtet, hatte Edouard de Lamaze, der Anwalt der Brüder, dem französischen Privatsender BFMTV bestätigt, dass sie nicht gegen das Coronavirus geimpft gewesen seien. 

„Sie glaubten, der Impfstoff sei gefährlicher als das Virus“

Der Pariser Tageszeitung „Le Parisien“ erzählte ein Freund der Zwillinge, der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry, dass er ihnen „fünfzigmal gesagt“ habe, sich gegen Corona impfen zu lassen. Doch die beiden, so erklärte Ferry, seien sich sicher gewesen, dass sie außer Gefahr seien. Genauer sagte er: „Da sie sehr sportlich sind, ohne ein Gramm Fett, glaubten sie, dass der Impfstoff gefährlicher sei als das Virus. Nur dass das Immunsystem mit 72 Jahren nicht mehr so leistungsfähig ist wie früher.“

Bekanntheit erlangten die Zwillinge durch die TV-Show „Temps X“, in der sie samstagnachmittags in futuristischen Outfits Wissen über technologische Fortschritte vermittelten und Einblicke in Science-Fiction gaben. Das Format wurde von 1979 bis 1987 auf dem französischen Sender TF1 ausgestrahlt und ins Leben gerufen, nachdem Grichka und Igor Bogdanoff ihr Buch „Schlüssel zur Science-Fiction“ veröffentlicht hatten. 

Hier können Sie sich einen Ausschnitt aus der Sendung aus dem Jahr 1987 anschauen:

Grichka und Igor Bogdanoff wurden als Söhne eines Russen und einer Österreicherin am 29. August 1949 im Département Gers im Südwesten Frankreichs geboren. Die beiden promovierten mit der schlechtesten Bewertung – Grichka in Mathematik und Igor in Physik – und waren zudem als Autoren etwa 20 wissenschaftlicher Werke tätig. Ihr wissenschaftlicher Background war umstritten, ihre Werke häufig kritisiert. So hieß es laut BFMTV in einem 2010 veröffentlichten Bericht der nationalen französischen Forschungsorganisation CNRS, die Doktorarbeiten der beiden hätten „keinen wissenschaftlichen Wert“.

Genauer war darin zu lesen: „Der Stil des Dissertationsmanuskripts von Herrn Igor Bogdanoff mag den unbedarften Leser an den Stil bestimmter Arbeiten aus der theoretischen Physik erinnern, die sich mit dem Ursprung des Universums befassen, doch handelt es sich dabei nur um eine Illusion.“ Die Bogdanoffs wollten das CNRS daraufhin verklagen, doch das Verwaltungsgericht in Paris hatte die Klage abgewiesen. 

Die Brüder sollten Ende Januar vor Gericht

Laut LCI standen auch kürzlich noch einmal Vorwürfe gegen die Brüder im Raum, weshalb sie sich Ende Januar 2022 vor Gericht verantworten sollten. Demnach hätten sie einen an bipolarer Störung leidenden Millionär betrogen, um ihre finanziellen Probleme zu lösen und ein Comeback mit ihrer Sendung zu feiern.

Trotz einiger Skandale waren die Brüder gern gesehene Gäste in französischen TV-Formaten. Erst 2020 waren sie Kandidaten bei „The Masked Singer“ in Frankreich.

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Grichka Bogdanoff war kinderlos. Sein Bruder Igor hinterlässt sechs Kinder aus Beziehungen zu den Schauspielerinnen Geneviève Grad und Ludmilla d’Oultremont sowie der Autorin Amélie de Bourbon-Parme. Zuletzt war er mit der Schauspielerin Julie Jardon liiert.

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