Musiker Gentleman sieht Debatte um kulturelle Aneignung kritisch

  • Der deutsche Reggae-Musiker Gentleman sieht die Diskussion um kulturelle Aneignung auch mit Sorge.
  • In der Debatte sehe er die Gefahr, „dass sie uns beschneidet und dass wir auf einmal nichts mehr dürfen und uns nicht mehr austauschen können“.

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Der deutsche Reggae-Musiker Gentleman sieht die Diskussion um kulturelle Aneignung auch mit Sorge. „Die Gefahr, die ich in der Debatte sehe, ist, dass sie uns beschneidet und dass wir auf einmal nichts mehr dürfen und uns nicht mehr austauschen können“, sagte der 48-Jährige im Interview des „Zeitmagazins“ (Donnerstags-Ausgabe). „Das wäre ja ein AfD-Traum.“

Gentleman, der mit bürgerlichem Namen Tilmann Otto heißt, wurde in Osnabrück geboren und lebt heute in Köln. Er wisse nicht, ob er „mit dem heutigen Zeitgeist“ noch anfangen würde, Reggae zu machen, sagte er im Interview. „Ich wäre heute nicht mehr so unbefangen wie früher.“

Mit kultureller Aneignung ist gemeint, dass Menschen sich einer Kultur bedienen, die nicht ihre eigene ist. Gentleman sagte dazu: „Für mich hatte der Begriff kulturelle Aneignung immer etwas mit Lernen zu tun, ich habe ihn nie als etwas Negatives gesehen. Der Knackpunkt ist doch, ob ich mir der Geschichte der Kolonialisierung mitsamt ihren negativen Aspekten und der Symbolik bewusst bin.“ © dpa

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