Wenn die Haut juckt: Die Gefahr aus der Waschmaschine

Irgendwie kribbelt die Haut unter dem Shirt, die Arme sind schon ganz rot gekratzt und es juckt immer noch entsetzlich. Dabei war das Teil doch gerade erst in der Wäsche und müsste sauber sein. Genau das ist es auch, aber noch viel mehr: Denn Waschmittel enthalten eine ganze Bandbreite an Allergenen, also Stoffen, die allergische Reaktionen auslösen können. Ein Drittel aller Deutschen weist eine solche Unverträglichkeit auf, die mittlerweile einen eigenen Namen hat: Waschmittel-Allergie.

Waschmittel-Allergie: Wodurch wird sie ausgelöst?

Waschmittel enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die eine Allergie auslösen können. Dazu gehören waschaktive Tenside zur Lösung von fetthaltigem Schmutz, Enzyme, die eiweißhaltige Flecken lösen, verschiedene Parfumöle und Alkohole wie auch Bleichmittel oder Desinfektionsmittel. Auch wenn die Wäsche in der Waschmaschine am Ende des eigentlichen Waschganges gespült wird, verbleiben Mikro-Bestandteile der Inhaltsstoffe in der Kleidung. Die Substanzen kommen später beim Tragen der Kleidungsstücke mit der Haut in Berührung. Das Immunsystem reagiert auf die Stoffe, indem es zur Abwehr bestimmte Zellen zur Bekämpfung freisetzt. In der Folge wird unter anderem das Gewebshormon Histamin ausgeschüttet, welches die lästigen Symptome der Waschmittel-Allergie auslöst. 

Allergische Reaktion Was passiert bei einer Allergie?

Was sind die genauen Symptome einer Waschmittel-Allergie?

Infolge einer Waschmittel-Allergie kommt es in erster Linie zu Juckreiz und Rötungen der Haut, welche mit der Kleidung direkt in Berührung kommt. Dazu können sich Bläschen bilden, die Haut kann sich trocken und grob anfühlen, aber auch nässen. Im weiteren Verlauf können sich Krusten und Schuppen bilden. Bei einem stärkeren Verlauf der Waschmittel-Allergie kann es zu einem Kratzgefühl im Hals, Husten und Schnupfen und sogar Übelkeit und Kopfschmerzen kommen.

Waschmittel-Allergie: Was hilft?

Allergietest-Verfahren Allergietest – bin ich allergisch?

Besteht der Verdacht einer Waschmittel-Allergie, gibt es die Möglichkeit beim Hautarzt einen Allergie-Test (zum Beispiel einen Epikutantest) durchführen zu lassen. So kann heraugefunden werden, auf welche Inhaltsstoffe der Patient, allergisch reagiert, damit er diese zukünftig meiden kann.

Waschmittel-Allergiker können sich oftmals jedoch auch ohne eine spezielle Analyse der Allergie helfen. In vielen Fällen klingen die Symptome nach nur wenigen Tagen oder Wochen ab, wenn statt des herkömmlichen Waschmittels einfach ein allergenfreies Produkt benutzt wird. Dazu zählen unter anderem Waschmittel mit den Zertifizierungen ECARF, GOTS oder Naturtextil. Es gibt aber auch viele Hersteller, die neben ihren herkömmlichen Waschmitteln "Sensitive"-Produkte anbieten. Auch in diesen Mitteln wird auf viele der Allergene verzichtet.

Auch Waschnüsse (erhältlich in Drogerien und Bio-Märkten) sind frei von Zusätzen und besonders gut für Allergiker geeignet. Die in der Nuss natürlich enthaltenen Wirkstoffe haben eine enorme Reinigungskraft und ersetzen sogar Weichspüler. Weiterer Vorteil: Sie ist vollständig kompostierbar und deswegen deutlich umweltschonender. 

Ist die Reaktion der Haut auf die Allergene sehr schlimm, sollte in Absprache mit einem Arzt bis zum Abklingen der Symptome auf Cremes oder Lotions zurückgegriffen werden. Hier kommt häufig Cortison zum Einsatz. Ist der Ausschlag trocken, empfehlen sich auch rückfettende Bäder oder Salben. Auch oral eingenommene Antihistaminika können dafür sorgen, dass der Juckreiz zurückgeht.

Ein zusätzlicher Spülgang nach dem Waschen ohne Waschmittel kann zusätzlich einige der Substanzen aus den Textilien waschen und dafür sorgen, dass die Symptome der Allergie abgemildert werden. Diese Maßnahme sollte allerdings nicht längerfristig getroffen werden, da durch den zusätzlichen Einsatz der Waschmaschine unnötig viel Wasser und Strom verbraucht und damit die Umwelt unnötig stark belastet wird. 

Antihistaminika So helfen Antihistaminika bei Allergien

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen, weshalb wir Ihnen dringend ans Herz legen, einen Spezialisten aufzusuchen. Gute Besserung wünscht Ihr GALA.de-Team.

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