Was wir in Zukunft (nicht) essen wollen

Nicht immer sind die klimaschonendenAlternativen appetitanregend.

Die Zukunft wird längstauf den Tellern entschieden. In den letzten Jahren lassen sich einige Trendserkennen. Zum Teil klingen diese aber in der Theorie besser als in der Praxis.

Insekten

1400essbare Insektenarten gibt es laut UN-Welternährungsorganisation (FAO) auf derWelt. Da sollte eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei sein, könnte man nunscherzen. Doch alles, was krabbelt, hüpft oder mit dünnen Hautflügeln fliegtist hierzulande eher selten am Teller zu finden. Die Nachhaltigkeitsbilanz sprächeaber durchaus dafür, den eigenen Ekel zu hinterfragen und zu überwinden. DerWurm oder die Heuschrecke gelten als wegweisende Alternative zu Kuh oderSchwein. Für die gleiche Menge an Proteinen braucht Fleisch von Rindern zehnmalmehr Futtermittel und 1000-Mal mehr Wasser. Zudem wird 100-Mal mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen. Insekten enthaltenauch die wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Erst 2022 ließ dieEU-Kommission mit Hausgrillen und Larven des Getreideschimmelkäfers weitereInsekten als Nahrungsmittel zu. Wem der Anblick zu viel ist, kann es aucheinmal gemahlen versuchen: Insektenmehl eignet sich gut, um es unterherkömmlichen Kuchen- oder Brotteig oder in Müsli zu mischen und die Speisenproteinreicher zu machen.

Algen

Algenhaben nicht das beste Image im Westen. Sie sehen nicht sehr appetitlich aus,riechen nicht besonders gut und fühlen sich glitschig an, wenn sie nass sind.Beim Strandurlaub stören sie. Beliebter sind sie im japanischen Sushi. NeueForschungsergebnisse, die im Fachblatt „Nature Sustainability“ veröffentlichtwurden, zeigen die wichtige Rolle, die Algen bei der Klimarettung spielenkönnen. Sie konkurrieren im Anbau nicht mit den Nutzflächen an Land und geltenals reich an Nährstoffen. „In einem Szenario, in dem wir zehn Prozent dermenschlichen Ernährung weltweit durch Algenprodukte ersetzen, könnte die­Erschließung von 110 Millionen Hektar Land für die Landwirtschaft verhindertwerden“, heißt es in der Studie.

3D-Drucker

Bekanntist diese Technologie bereits aus der Serie „Raumschiff Enterprise“. Da konntendie Crew-Mitglieder bei einem sogenannten „Replikator“ bestimmte Speisen oderGetränke bestellen, die dann aus dem Nichts manifestiert werden. DieseScience-Fiction-Fantasie wird nun teilweise Realität. Nicht nur die Industriesetzt immer häufiger 3D-Drucker ein. Auch in der Nahrungsmittelindustrie wirdintensiv daran geforscht. Damit können präzise Formen, Geschmäcker oderTexturen hergestellt werden. Zudem könnte essbares Fleisch aus lebenden Zellenerzeugt werden, die sich vermehren und die echtes Muskelgewebe bilden. Dassogenannte Bioprinting-verfahren ist bereits in zahlreichen Ländern imVersuchsstadium.

RegionaleLebensmittel

IstIhnen nun langsam der Appetit vergangen? Keine Sorge, am besten schont man Umwelt,Klima und auch die eigene Geldbörse mit regionalen Einkäufen. Als schöner„Nebeneffekt“ werden Unternehmen, Restaurants und Landwirte in der Umgebungunterstützt, was insgesamt der ganzen Region nutzt. Wer in der Nähe einkauft,hilft auch dabei, regionale Spezialitäten und kulturelle Traditionen zubewahren. Die Vielfalt bei der Produktauswahl steigt, wenn es weiterhin vielekleine Erzeuger gibt, statt Massenware. Besonders empfehlenswert für alle, die wenigerFleisch essen wollen, sind Hülsenfrüchte. Sie sind reich an Eiweiß, fettarm undklimaverträglich. Erbsen, Bohnen, Linsen und Co. enthalten zudem wichtigeVitamine, viele Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, ­Eisen, Kaliumund Zink.

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