Tapfer, tapferer, Maria

Aufgeben? Nicht mit Maria. Humorlos? Aber doch nicht Maria. Mutlos? EinFremdwort für das tapfere zehnjährigeMädchen aus Lustenau, das vom Schicksal so schwer geprüft wird.

Als bei Maria im März 2021 die schreckliche Diagnose Leukämie gestelltwurde, begann für das Kind ein unglaublicher Leidensweg. Raus aus der Schule,rein in die Krankenhäuser. Zuerst Uni-Klinik Innsbruck, danach Kinderspital St.Gallen, Fortschritte, Rückschläge, Chemotherapie, zurück an die Schule und nachRückkehr des Krebses doch wieder Abschied von den Schulkameradinnen- undkameraden, die Maria in der neuen Klasse gerade liebgewonnen hatte.

Alles ertragen

Aber Maria ließ sich nie unterkriegen. Sie erfreute sich an Albino, demkleinen aufgeweckten Hund, den ihr die Eltern schenkten. Sie freute sich überBesuch ihrer Freundinnen aus der Schule. Diese gaben ihr auch Kraft und ließensie nie verzweifeln. „Maria hat alles brav ertragen. Sie hat nie die Hoffnungverloren“, erzählt Mama Vesna mit warmer Stimme. Sie und Papa Roland Schreierersind megastolz auf ihre Tochter, für die sie rund um die Uhr als unverzichtbaremoralische Stützen bereitstehen, deren schwere Krankheit sie aus demBerufsleben gerissen hat.

Alles dreht sich nur noch um Maria. Und jetzt ist die Familie bereitsüber drei Wochen in Singapur, wo eine neue und nur dort praktizierteKrebstherapie Heilung verspricht. „Ma hilft“ hat Reise und Aufenthaltmitfinanziert.

Spazieren im Park

VN.at hat Maria und ihre Eltern am Telefon erreicht. „Es geht mir guthier. Nur ein bisschen langweilig ist mir halt“, lässt die Zehnjährige wissen.Sehr viel Zeit verbringen sie, Mama Vesna und Papa Roland in ihrem Appartement,von wo sie zu diversen Therapien und Behandlungen ins nahe gelegene Krankenhausfahren. Was in Marias Alltag etwas Farbe bringt, sind die regelmäßigen Ausflügein den Park, der sich unmittelbar beim Appartement befindet. „Ich sehe im Parkviele Tiere: Vögel, Eidechsen und andere. Und dann muss ich an meinen Hunddenken, den wir der Züchterin zurückgegeben haben, so lange wir in Singapursind.“ Dass es mit Maria aufwärts geht, belegt eine sehr erfreulicheEntwicklung: „Nach wochenlanger Ernährung durch den Schlauch isst sie wiedernormal“, berichtet der Papa.

Noch länger in Singapur

Im fernen Asien werden die Schreierers noch mindestens bis Ende Märzsein. Marias Therapie ist sehr komplex. Ihr werden weiße Blutplättchenentnommen, außerhalb des Körpers behandelt und dann wieder in den Körpergespritzt. Diese sollen die Krebszellen vernichten. Die Eltern sind in dieBehandlung eingebunden und haben gelernt, diverse Handgriffe wie etwa Spritzenzu setzen selbst vorzunehmen.

Maria lässt tapfer allesüber sich ergehen und glaubt fest daran, dass sie wieder gesund wird. Sie hatnie aufgegeben. Ihr Kämpferherz nötigt allen Bewunderung ab. Vor allem denEltern. Aber auch ihren Freundinnen zu Hause. Mariavermisst sie. Und Maria wird vermisst.

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