Social Media-Knigge für Polizisten

Social Media-Knigge für Polizisten

Instagram, Facebook, TikTok & Co – wer etwas zu sagen oder zeigen hat, tut es hier. Auch Polizisten posten auf Social Media, denn die Uniform lockt Follower und generiert Likes. Doch Beamte dürfen auch bei Instagram & Co nicht der Polizei schaden, erklärt Benjamin Jendro, Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei. An welche Regeln sich Polizisten im Netz halten müssen, sehen Sie im Video.

Neue Form des Polizisten: der Insta-Cop

Wer sich für den Alltag von Polizisten interessiert, muss heute nicht mehr auf die Straße gehen und nach Streifenwagen Ausschau halten. Ein Blick ins Internet genügt. Denn immer mehr Polizistinnen und Polizisten geben auf ihren Social Media-Plattformen einen Einblick in ihr Berufsleben. Und damit ist auch ein neuer Begriff geboren: Insta-Cops.

Adrienne: "Hottest Cop"

Zu den bekanntesten Insta-Cops zählt auch Adrienne Koleszár, die als Polizeibeamtin in Dresden arbeitete.

2015 beginnt sie, ihr Leben auf Instagram und Facebook öffentlich zu machen, um Sponsoren für Bodybuilding-Wettbewerbe zu finden. „Damals war es nur ein Sportprofil“, sagt Adrienne Koleszár im RTL-Interview. Immer wieder erwähnt sie aber auch, dass sie zum Dienst müsse – ihre Follower wollten immer mehr wissen. Nach Absprache mit ihrem Vorgesetzten postet sie dann ein Bild in Uniform und eine kleine Regionalzeitung berichtet über die damals noch unbekannte Polizistin. Eine Zeit lang bleibt es dann still, bis erneut eine Boulevardzeitungen einen Artikel über Adrienne herausbringt. „Dann kam der richtige Hype. Plötzlich sind alle anderen Medien anderer Länder auf mich aufmerksam geworden. Ich war der „Hottest Cop“, „Fittest Cop, „Sexiest Cop“. Und dann plötzlich hat sich die Follower-Uhr gedreht über Nacht. 10.000, 20.000, 50.000, irgendwann stand ich bei 350.000 Follower“, erzählt Koleszár.

Polizei konnte mit Insta-Fame nicht umgehen

Adrienne ist nun nicht mehr nur Polizistin, sondern auch ein Instagram-Star. Viele ihrer Kollegen sind neidisch, gönnen ihr den Erfolg nicht. „Jedoch gibt’s auch einen großen Teil der Kollegen, die das gut fanden, was ich gemacht habe, die gesagt haben, du bist ein tolles Aushängeschild für die sächsische Polizei“, schildert die 36-Jährige und fügt hinzu: „Auch wenn die Polizei zum damaligen Zeitpunkt überhaupt nicht damit umgehen konnte. Ich war auch immer unsicher, habe viel gefragt.“

Als die hübsche Polizistin dann einen Bandscheibenvorfall hat, hängt sie ihre Polizeikarriere an den Nagel und widmet sich voll und ganz dem Influencer-Dasein. Auf ihrem Insta-Kanal muss man heute lange scrollen, um Fotos in Dienstkleidung zu finden.

Jendro: "Manchmal hat man das Gefühl, es sind Models"

Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei hat Verständnis für Adrienne Koleszárs Entscheidung, die Polizei zu verlassen. „Auch Polizistinnen und Polizisten können irgendwann an dem Punkt sein, wo sie sagen, ich möchte eher etwas anderes machen. Die Sache ist nur, ich muss mich irgendwann entscheiden. Beides parallel wird nicht laufen“, erklärt Jendro und sagt weiter: „Es gibt ja auch Kolleginnen und Kollegen, die gute Profile haben. Die mal ein Uniform-Bild zeigen, die sich aber selbst nicht so sehr in den Vordergrund schieben.“

Für die Zukunft wünscht sich der Pressesprecher, dass die Behörden „mit der Zeit gehen“ und klare Richtlinien und Regularien für Insta-Cops entwickeln. Ihm gehe es nicht darum, „sie an die Leine zu nehmen“, sondern vielmehr darum, eine Entscheidung zu treffen, wie man Insta-Cops in die Öffentlichkeitsarbeit einbinden möchte. Bis diese Fragen geklärt sind, hat er an die Insta-Cops eine ganz deutliche Botschaft: „Denkt bitte nach, was ihr postet, wie ihr es postet. Der eine Post ist es nicht Wert, dass ihr zum Einen die Außenwirkung der Polizei beschädigt und vorallem auch euch irgendwelche Wege verbaut.“



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