Kognitive Empathie + Co: 4 Strategien für den Umgang mit toxischen Menschen

Wie wir unser Umfeld gestalten, hat großen Einfluss auf unser eigenes Wohlbefinden. Denn die negativen Energien unserer Mitmenschen wirken sich auch negativ auf uns aus. Wenn die Büronachbarin ständig jammert, kann das selbst den positivsten Menschen runterziehen. Umso wichtiger ist es, dass wir den Kontakt mit solchen toxischen Personen auf ein Minimum reduzieren. Energieräuber, Menschen, die uns ständig kleinmachen und manipulieren wollen – solche Personen brauchen wir schließlich nicht in unserem Leben.

Leider können wir uns nicht immer aussuchen, welche Menschen uns im Alltag begegnen. Unser Berufsleben konfrontiert uns unweigerlich irgendwann auch mal mit schwierigen Persönlichkeiten. Und auch in der Familie gibt es vielleicht Menschen, die uns alles andere als guttun, die wir aber nicht gänzlich aus unserem Leben streichen können oder wollen. Wie schaffen wir es also, möglichst unbeschadet mit diesen toxischen Persönlichkeiten umzugehen?

4 Tipps im Umgang mit toxischen Menschen

1. Kognitive Empathie

Es gibt einen zentralen Unterschied zwischen kognitiver und emotionaler Empathie. Wenn wir kognitiv empathisch sind, können wir zwar rational verstehen, was jemand durchmacht und warum er oder sie sich auf eine bestimmte Weise verhält – wir fühlen aber nicht zwangsläufig mit. Diese Distanz ist gerade im Umgang mit toxischen Persönlichkeiten wichtig, damit wir uns nicht von ihren negativen Gefühlen durchdringen lassen. So bemühen wir uns vielleicht, auf geistiger Ebene nachzuvollziehen, was jemand gerade durchmacht – vielleicht kennen wir die Person mit ihren Traumata und Familiendynamiken gut –, wir distanzieren uns emotional aber von diesem toxischen Verhalten.

Wer sehr empathisch ist, dem fällt es vermutlich nicht leicht, sich hier nicht emotional mitziehen zu lassen. Aber mit ein wenig Übung kann es gelingen, zwar Mitgefühl mit einer Person zu haben, aber deshalb nicht ihre toxischen Verhaltensweisen zu tolerieren.

2. Klare Grenzen ziehen

Apropos Abgrenzung: Die ist ohnehin in allen Lebenslagen wichtig, damit wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren. Aber gerade im Umgang mit toxischen Personen ist es noch wichtiger als sonst, deutliche Grenzen zu setzen. Denn je mehr wir es solchen negativen Menschen zugestehen, uns zu vereinnahmen, desto mehr werden sie es tun.

Eine solche Abgrenzung kann zeitlicher Natur sein. Dabei beschränken wir also beispielsweise die Gesprächszeit mit der ständig jammernden Kollegin – die sich aus beruflichen Gründen nicht gänzlich vermeiden lässt – auf ein zeitliches Minimum. Oder wir sagen ganz klar Nein, wenn es uns zu viel wird. Wenn jemand beispielsweise ständig mit Ihnen lästern möchte, sagen Sie deutlich, dass Sie sich damit nicht wohlfühlen, und wechseln das Thema. Greift ein Mensch Sie immer wieder persönlich an, machen Sie klar, dass Sie gerne mit dieser Person sachlich weitersprechen, aber die Konversation beenden, wenn das nicht funktioniert.

3. Zur Verantwortung ziehen

Manchmal genügt es nicht, sich emotional und mental abzugrenzen, wenn wir regelmäßig Zeit mit einer toxischen Person verbringen müssen. In diesem Fall sollten Sie sie zur Rede stellen und sagen, was Sie stört. Formulieren Sie also beispielsweise Ich-Botschaften mit den Dingen, die Sie als toxisch empfinden. Das könnte etwa so lauten: "Ich schätze dich als Kollegin und bin gerne für dich da. Aber ich möchte nicht, dass du vor mir ständig über unsere Chefin herziehst."

Je nachdem, wie vertrauensvoll das Verhältnis zu diesem Menschen ist, könnten Sie ihm auch empfehlen, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Denn wenn jemand etwa ständig jammert und alles negativ sieht, könnten auch ernsthafte psychische Probleme dahinterstecken.

4. Achtsamkeit

Es gibt Situationen, da helfen auch die besten Argumente, Strategien und gesetzten Grenzen nicht. Lässt sich das Gespräch mit dieser toxischen Person aber trotzdem nicht vermeiden – etwa weil Sie sie auf einer Familienfeier sehen müssen –, versuchen Sie es doch mal mit einer kleinen Achtsamkeitsübung. Dabei geht es darum, ganz bei sich zu bleiben. Atmen Sie dafür langsam und tief ein und aus. Das Zählen der Atemzüge kann auch dabei helfen, im Moment zu bleiben und sich nicht von der Negativität dieser toxischen Persönlichkeit mitziehen zu lassen.

Verwendete Quellen: healthline.com, gedankenwelt.de

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