Gezielt aus- und weiterbilden

Wie die StatistikAustria er­mittelt hat, wurde im dritten Quartal 2022 ein neuer Höchststand anoffenen Stellen verzeichnet – zeitgleich ist die Arbeitslosigkeit weiterhin imSinken begriffen.

Und so buhlenArbeitgebende in vielen Branchen derzeit besonders stark um die bestenBewerbenden auf dem Arbeitsmarkt. Die Digitalisierung, veränderteArbeitsbedingungen und weitere Transformationsprozesse stellen Arbeitgebendeund Arbeitnehmende gleichermaßen vor große Herausforderungen. Dabei solltenUnternehmerinnen und Unternehmer ihr Team jedoch nicht alleine lassen – ganzegal, ob es sich um die Aneignung von technologischen Fähigkeiten, dieÜbernahme von mehr Verantwortung oder um die Verbesserung von Soft Skillshandelt.

ZusätzlicheFähigkeiten

Um wettbewerbsfähig zubleiben, müssen Unternehmen ihre Mitarbeitenden gezielt aus- und weiterbilden,um sie mit den benötigten Fähigkeiten für die Zukunft auszustatten. „Währendbeim Reskilling wie bei einer Umschulung von Grund auf neue Kompetenzen erlerntwerden, geht es beim Upskilling darum, zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben.Gemeint sind jedoch nicht nur gezielte Weiterbildungsmaßnahmen. Es istessenziell, auf die individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen jedes und jederEinzelnen einzugehen, voneinander zu lernen und eine aktive Fehlerkultur zuleben. Dies trägt auch dazu bei, dass die Mitarbeitenden-Bindung gestärktwird“, erklärt Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben.at.

EmployerBranding gewinnt massiv an Bedeutung

„2023 sind Unternehmenmehr denn je gefordert, sich als starke, glaubwürdige Arbeitgebermarke zupositionieren und ihre Qualitäten im Rahmen von strategisch geplantenEmployer-Branding-Kampagnen hervor­zuheben. Sowohl nach außen, als auch nachinnen, am besten getragen und repräsentiert durch die eigenenMitarbeiter(innen)“, appelliert Markus Zink.

Glaubwürdigkeitgefordert

Während EmployerBranding in der Vergangenheit oft ein geflügeltes Buzzword war, fehlte beivielen Unternehmen die strategische Arbeit für eine authentischeArbeitgeberpositionierung. „Aktuell beobachten wir, dass sich immer mehrBetriebe tiefer mit der Materie beschäftigen. Davon können sie nur profitieren,denn: Sowohl bestehende Mitarbeiter(innen), als auch potenzielle Kandidatinnenund Kandidaten lassen sich nicht mehr blenden und wünschen sich Glaubwürdigkeitvon ihren Arbeitgebenden.“

Hinzu kommt, dass immermehr Menschen in Zeiten der steigenden Inflation erwägen, sich nach einembesser bezahlten Job umzusehen. „Im Rahmen unserer aktuellen Erhebung zum ThemaJobsuche gab rund ein Drittel der 1050 Befragten an, dass die Teuerung einAnstoß ist, sich aktiv nach einem besser bezahlten Job in derselben Brancheumzusehen, weitere etwa 40 Prozent haben zumindest ­darüber nachgedacht. Diesuntermauert, dass Mitarbeitenden-Bindung immer wichtiger wird“, so Zink.

Wertschätzung alsSchlüssel zum Erfolg

Die Unternehmenskulturfungiert als Basis und treibende Kraft für sämtlicheEmployer-Branding-Maßnahmen. Daher gilt es, die Unternehmenskultur inregelmäßigen Abständen zu analysieren und die Gestaltungsmöglichkeiten indiesem Bereich zu evaluieren.

Dies war in denvergangenen drei Jahren, bedingt durch die Pandemie und Arbeit im Home-Office,für viele Betriebe nicht immer ein Leichtes. Ein Culture Check in Form einerMitarbeitenden-Befragung kann ein erster möglicher Schritt sein, die Dinge indie Hand zu nehmen. „Sich dem Feedback des Teams zu stellen und auch dorthinzu­sehen, wo es wehtun könnte, ist die Grundlage für eine wertschätzendeUnternehmenskultur“, weiß Markus Zink. Er fügt hinzu: „Corporate Culture istkein starres Gebilde, sondern ein laufender Prozess,
der sich mit den aktuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter(innen) und denGegebenheiten des Arbeitsmarktes mitentwickelt.“

Sich als Unternehmenregelmäßig die Zeit zu nehmen, sich mit den Anliegen der Mitarbeitendenauseinanderzusetzen, ist 2023 relevanter denn je. „Dies gibt dem Team einGefühl der Sicherheit und Zusammengehörigkeit und unterstützt Unternehmen beidem Prozess, weiterhin motivierte und loyale Kolleginnen und Kollegen zufinden“, meint der Experte.

FlexiblesArbeiten als Voraussetzung

Unsere Arbeitswelt undder Arbeitsmarkt haben sich in den vergangenen beiden Jahren deutlich verändert– und damit auch die entscheidungsgebenden Faktoren, um neue Talente zu überzeugenoder bestehende Mitarbeiter(innen) zu motivieren.

„Kostenloser Kaffee oderder gute alte Obstkorb sind Nice-to-haves – im Wettbewerb um die bestenArbeitskräfte spielen sie jedoch eine sehr untergeordnete Rolle“, erklärt Zink.Home-Office, flexible Arbeitszeiten und Remote Work sind längst keine USPsmehr, sondern werden mittlerweile von zahlreichen Bewerber(inne)nvorausgesetzt.

Um sich als Arbeitgeberklar und erfolgreich auf dem ­Arbeitsmarkt zu positionieren, sind Unternehmengefordert, ihre Employer Value Proposition (EVP) heraus­zuarbeiten.

„Was macht Ihr Unternehmen einzigartig? Wie unterscheiden Siesich vom Mitbewerb? Mit welchen Werten und ­Visionen können sich (potenzielle)Mitarbeitende identifizieren? All das sind Fragen, mit denen sich Arbeitgebendebefassen sollten, um die bes­ten Talente zu rekrutieren“, sagt Zinkabschließend.

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