Genervte Larissa Marolt: "Meine Emotionen willst du jetzt echt nicht wissen"

Promis, die im Wasser plantschen, kennt man eigentlich nur vom „TV total Turmspringen“. RTL war das offenbar nicht genug Schwimmbad-Promi-Kombination und lud deshalb am Samstagabend zu den „RTL Wasserspielen“. Kleiner Spoiler: Man wünschte, sie hätten das nicht getan.

Eine KritikvonChristian Vock

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Das alte Pflaster, das im Schwimmerbecken an einem vorbei treibt, nachdem man kurz zuvor auf der Liegewiese in eine Pommes-Gabel getreten ist, was wiederum gar nicht so ins Gewicht fällt, weil einem ohnehin noch das Steißbein von den in die Jahre gekommenen Nahtstellen der Wasserrutsche schmerzt. Und wenn man ein paar Wochen später feststellt, dass man sich in der Umkleidekabine schon wieder Fußpilz geholt hat, ist das dann auch schon wurscht. Ja, es gibt viele Gründe, nicht ins Schwimmbad zu gehen. Bei RTL sieht man das aber offenbar anders und hat deshalb seine jüngste Samstagabendshow in das Spaßbad eines Freizeitparks platziert.

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Inhaltlich hat man dafür acht mehr oder weniger prominenten Menschen eine Eintrittskarte spendiert: Ekaterina Leonova, Lola Weippert, Filip Pavlović, Benjamin Melzer, Hanna Sökeland, Matthias Mester, Larissa Marolt und dem obligatorischen Marc Terenzi. Als Gegenleistung müssen die sich durch allerlei Spiele quälen, die allesamt mit Wasser zu tun haben.

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Bietet sich einfach an in einem Spaßbad-Wellen-Rodeo: „Mit der Nummer haben wir jetzt nicht gerechnet“

Über das „Spaß“ in Spaßbad wird noch zu reden sein, erstmal hat RTL zwei Moderatoren organisiert, die dem Ganzen eine Struktur geben sollen: Jan Köppen und Laura Wontorra. Aufmerksame „Ninja Warrior“-Gucker werden sofort merken, dass da einer aus dem erfolgreichen RTL-Trio fehlt: „Frank Buschmann hat uns beide nämlich versetzt heute Abend“, erklärt Laura Wontorra deshalb den Umstand, dass man sich Oliver Pocher als Ersatzbademeister gebucht hat. Der steht als „Baywatch“-Kassengestell-Ausgabe am Beckenrand und koordiniert die Spiele. Die Regeln dieser Spiele sind dabei weitestgehend irrelevant, wichtig scheint nur, dass man niemanden verletzt aus dem Wasser fischen muss und dass alle Beteiligten Spaß bei der Sache haben.

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Um es vorwegzunehmen: Beide Ziele werden an diesem Abend verfehlt werden. Zum einen, weil sich Lola Weippert bei einem Spiel die Beine blutig stößt, zum anderen, weil in einer Fernsehshow zu den Beteiligten nun mal auch die Zuschauer gehören. Immerhin ein Etappenziel wird erreicht: „Es geht auch darum, euch alle zehn Minuten bescheuert aussehen zu lassen“, erklärt etwa Oliver Pocher seinen Promi-Kollegen.

Zum Beispiel bei Spiel eins, „Wellen-Rodeo“. Da sollen sich die Promis zusammen auf eine aufgeblasene Halbkugel wuchten, wer im anschließenden Wellengang-Modus am längsten oben bleibt, bekommt die meisten Punkte, alle danach entsprechend weniger. Das Dilemma beginnt schon beim Start, denn es dauert ein Weilchen, bis endlich alle Promis auf der Gummi-Kugel sind. Wenige Sekunden später ist das Spiel dann aber auch schon vorbei, weil gleich alle Promis auf einmal ins Wasser fallen. Lediglich die Zeitlupe kann klären, wer als Erster und wer als Letzter abgestürzt ist. „Mit der Nummer haben wir jetzt nicht gerechnet“, gesteht Pocher, dass man sich wohl langanhaltenderen Spaß versprochen hatte.

Larissa Marolt ist sauer auf ihr Team

Auch die anderen Spiele kratzen ein bisschen am Hauptproblem des „Promis im Spaßbad“-Konzepts. Wenn Leonova, Sökeland und Co. hier Hochgeschwindigkeitsrutschen runter düsen, in einer Rutsche mit dem Partner Klamotten wechseln oder an anderer Stelle eine Rutsche hoch rennen müssen, dann ist das eben so wie früher, als die anderen Kinder im Pool plantschten, während man selbst mit gebrochenem Bein zusehen muss: Der Zuschauer kann lediglich erahnen, wie viel Spaß die anderen haben. Und auch für Wettkampf-Fetischisten ist das Ganze nichts, denn ob nun Filip Pavlović die Goldene Badekappe gewinnt oder Lola Weippert, dürfte wahrscheinlich noch nicht einmal nähere Bekannte der beiden interessieren.

Nein, wenn etwas die Show unterhaltsam machen kann, dann muss das en passant passieren. Zum Beispiel durch die Moderatoren. Doch die sagen Sätze wie: „Olli, du hast ja immer noch deine Muschel-Vuvuzela“, freuen sich an „Krake“-Wortspielen und versuchen ansonsten herauszufinden, wer den Namen des Spaßbades am häufigsten unauffällig auffällig platzieren kann.

Bei so viel Wurschtigkeit, ob der Zuschauer unterhalten wird, fällt ein Moment aus dem Rahmen, in dem Larissa Marolt ob der Leistung ihres Teams ein bisschen Puls bekommt. Die Promis sind in zwei Teams und auf zwei Kanus aufgeteilt. Zwei Promis aus jedem Team paddeln, einer schießt mit einer Wasserkanone auf die Gegner und der oder die Vierte muss das Wasser aus dem eigenen Boot schöpfen. Der Haken dabei: Beide Boote sind über eine Umlenkrolle mit einem Seil miteinander verbunden. Ist das eine vorne, wird das andere entsprechend nach hinten gezogen. Eine Art Tauziehen also. Als das Team von Marolt verliert, hat die Österreicherin anschließend offenbar eine ordentliche Krawatte.

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Bei „Walisch“ hört der Spaß auf

Da will Pocher mal ganz unverbindlich nach dem Befinden fragen, bekommt aber als Antwort nur ein „Meine Emotionen willst du jetzt echt nicht wissen.“ So überraschend dieser plötzliche Ehrgeiz auch ist, man kann zumindest Marolts Gefühlslage nachvollziehen, ging es einem doch ein paar Minuten zuvor ähnlich. Da sollten die Promis nämlich Lieder erraten, die ihnen der ehemalige DSDS-Sieger Prince Damien vorsingt. Das Problem: Er soll das in einer Art Walgesang machen. Und als er da „Rivers of Babylon“ in „Walisch“ von sich gibt, möchte man am liebsten über eine Liegewiese voller Pommes-Gabeln laufen, um Schmerz mit Schmerz zu bekämpfen.

Und so ist es nur irgendwie konsequent, dass auch das Finalspiel zwar ein bisschen was mit „Bad“, aber nur relativ wenig mit „Spaß“ zu tun hat. Denn hier müssen Benjamin Melzer, Matthias Mester und Marc Terenzi drei Aufgaben im Wasser erfüllen und das gestaltet sich doch ziemlich zäh. „So, das ist jetzt ungefähr die Hälfte“, stellt Jan Köppen fest, als die drei in einer sehr langsamen Form von Geschwindigkeit durchs Wasser paddeln. Und bei der allerletzten Aufgabe hebt Pocher mit Blick auf die Uhr sogar das Regelwerk auf, damit das Ganze endlich ein Ende findet und sich Melzer die Goldene Badekappe aufsetzen kann. Von daher ist es vielleicht einfach der Feierabend-Euphorie geschuldet, wenn Pocher zur Verabschiedung droht: „Das machen wir nächstes Jahr nochmal!“

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