Faktencheck: Wie (un)gesund ist Fleisch wirklich?

Komplett auf Fleisch verzichten? Familie macht den Test

Familie Stitz hat ein Faible für Wurst, Burger und Co. – noch vor einigen Monaten kamen solche Lebensmittel täglich auf den Tisch. Doch dann stellten sich die Eltern und die beiden Töchter einem knallharten Test: Zwei Wochen komplett ohne Fleisch! Was das an der Ernährungsweise der Familie geändert hat und ob sie die guten Vorsätze auch heute – über ein Jahr später – noch einhält, sehen Sie im Video. Aber ist Fleisch essen denn wirklich so ungesund?

Wie viel Fleisch ist gesund?

Anja Abel: „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt: Zwischen 300 und 600 Gramm pro Woche – also 600 Gramm für Erwachsene, 300 Gramm für Kinder. Die Realität ist, dass wir hier in Deutschland einen Konsum von mehr als dem Doppelten haben.“

Fehlt uns etwas, wenn wir auf Fleisch verzichten?

„Fleisch enthält ja vor allem Proteine – und diese Proteine sorgen dafür, dass unser Gehirn wirklich mit allem versorgt ist, was es braucht“, erklärt Abel. Sehr viel früher als „Neandertaler“ sei Fleisch für uns schlichtweg der beste Lieferant für diese Eiweiße gewesen. Aber: „Heute haben wir so viele Proteinquellen, die wir nutzen können, dass Fleisch eigentlich nicht mehr nötig ist. Wir haben Milchprodukte, Eier, aber auch Seitan, Tofu, Tempeh – auch Hülsenfrüchte wie rote Linsen enthalten ganz viel Proteine.“

Auch Produkte aus zum Beispiel Erbsenproteinen, die es inzwischen sogar im Discounter zu kaufen gibt, seien ein guter Fleischersatz, so Abel. Dabei sei nur wichtig: „Darauf achten, dass nicht zu viele Zusatzstoffe drin sind.“

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Warum hat rotes Fleisch so einen schlechten Ruf?

Rotes Fleisch – also das Muskelfleisch von Rind, Schwein oder Lamm – enthält den Farbstoff Myoglobin, erklärt Abel. Dieser gilt als Faktor, der die Entstehung von Krebs begünstigen soll. „Vor allem soll es die Darmzellen schädigen. Von daher würde ich raten, mit dem roten Fleisch einfach ein bisschen vorsichtig zu sein – wie ich grundsätzlich rate, maßvoll mit dem Fleisch umzugehen. Zweimal, dreimal in der Woche, und ansonsten einfach mal experimentieren“, rät Abel.

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Von heute auf morgen mit Fleischessen aufhören – ist das sinnvoll?

Wer einen fleischlosen Lebensstil ausprobieren will, sollte laut Abel nichts überstürzen. „‚Ab sofort esse ich gar kein Fleisch mehr’– das wird nicht funktionieren. Vielleicht einen fleischfreien Tag pro Woche“, so die Empfehlung der Gesundheitspädagogin. Statt einem harten „Entzug“ sollte man sich also langsam herantasten, verschiedene Lebensmittel und Fleischersatzprodukte ausprobieren und sich Zeit lassen, neue Gewohnheiten zu entwickeln.

Auf welche fünf Dinge Sie bei der veganen Ernährung unbedingt achten sollten, erklären wir hier.



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