Erziehung des herzkranken Daniel: Wie andere Eltern sich ständig einmischen

#einherzfürdaniel: Dem kleinen Daniel geht es endlich wieder besser – aber nervige Ratschläge trüben die Stimmung

Das, was der kleine Daniel und seine Familie bisher durchmachen mussten, war schon schlimm genug: Mehrere Jahre musste der 3-Jährige auf ein Herz warten, das er aufgrund einer seltenen Herzkrankheit dringend benötigte. Vor kurzem war es dann so weit: Daniel bekam sein neues Herz transplantiert! Jetzt ist zurück zu Hause und es geht gesundheitlich wieder bergauf. Auch die Familie ist überglücklich – wären da nicht die nervigen Fragen, Anmerkungen und Kommentare, die sich Mutter Diana regelmäßig auf Instagram anhören muss.

Ungefragtes Einmischung in die Erziehung ist ganz schön nervig

Diana Dietrich hat über 170.000 Abonnenten auf Instagram. Diese ließ sie an dem steinigen Weg in Richtung Transplantation teilhaben, mit ihnen tauscht sie sich regelmäßig aus, beantwortet Fragen und teilt Schnappschüsse aus ihrem Leben. Eigentlich macht die Social-Media-Plattform Spaß, vor allem den Austausch mit anderen Müttern schätzt sie sehr, wie sie RTL verraten hat.

Die Kehrseite der Medaille: Diana bekommt ziemlich oft – ungefragt – irgendwelche Meinungen, Mutmaßungen, Tipps und Ratschläge von den Usern aufgedrückt, die sich auf die Erziehung ihres Sohnes beziehen. Ihr Kind wird mit anderen verglichen und sogar es hagelt sogar Ferndiagnosen: Weil der dreijährige Daniel bisher noch nicht spricht, vermutet ein Follower, dass Autismus die Ursache dafür sein könnte. Diana nimmt’s gelassen und antwortet sarkastisch: „Gut, dass du das so genau weißt.“

Daniels Mama findet: "Jedes Kind ist individuell!"

Das Thema spricht Diana auch in ihrem neuen Posting an: „JEDER Mensch ist ein Individuum. Jeder hat sein eigenes Tempo. Interessiert es heute noch jemanden, was Ihr als Baby/Kind wann konntet? Nein! Es spielt keine Rolle.“ Dass alle Kinder sich unterschiedlich schnell entwickeln, liegt für sie auf der Hand; die ständigen Vergleiche kann sie nicht nachvollziehen: „Es gibt kein Muster-Kind. Man darf sich da nicht stressen lassen. Alle Kinder haben früher oder später angefangen, zu laufen oder zu sprechen. Es ist egal, ob es ein paar Monate länger dauert“, wie sie auch im Gespräch mit RTL weiter erklärt. Gleiches gilt übrigens auch für Schwangerschaften – auch diese sind von Frau zu Frau unterschiedlich.

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Vorwürfe und Beleidigungen gehen einfach unter die Gürtellinie

Für Daniels Mama, die die ungefragten Ratschläge in der Regel gelassen nimmt, ist eine Sache besonders wichtig: „Man sollte immer froh sein, dass das Kind gesund ist. Das ist das Wichtigste. Man sollte sich nicht an einer Leistung orientieren.“ Das Schlimmste, was sie sich auf Instagram bisher anhören musste? „Nachrichten oder Kommentare, in denen es darum ging ‚der Natur doch seinen freien Lauf‘ zu lassen‘ als wir im Krankenhaus und auf der Suche nach einem Spender waren oder Sachen wie ‚für Daniel muss ein anderes Kind sterben‘. Ratschläge, Tipps und auch Kritik sind okay – aber Beleidigungen, Vorwürfe und Aussagen solcher Art gehen einfach gar nicht.“ Generell gilt trotzdem: Man muss sich nicht überall einmischen.

Wenn Sie sich das nächste Mal selber dabei ertappen sollten, wie Sie hinterfragen, wieso der Kleine der besten Freundin noch immer nicht sprechen kann oder wieso der Nachbarsjunge noch nicht läuft, denken Sie dran: es gibt kein Muster-Kind, jeder hat sein eigenes Tempo. Und sich einzumischen, hilft weder Ihnen noch den Eltern des Kindes. (vdü)




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