„Ein Schwerpunkt ist die Zentrumsentwicklung“

Bürgermeister Roman Kopf im Interview über Aktuelles und Zukünftiges.

Seit den letzten Wahlen gibt esin Röthis zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder zwei Fraktionen in der Gemeindevertretung.Dies führte bisher zu einigen Spannungen – in Zukunft möchte man diekonstruktive Zusammenarbeit verbessern.

Sie haben letztes Jahr imInterview für das VN-Ortsporträt von Unstimmigkeiten in der Gemeindevertretungerzählt – wie ist die Situation jetzt?

Kopf: Die Zusammenarbeit zwischenbeiden Fraktionen ist immer noch nicht friktionsfrei. Aber wir haben jetztbeschlossen, im Herbst eine gemeinsame Klausur abzuhalten. Danach wird dieSituation hoffentlich besser sein und wir können uns wieder auf unsere Aufgabenkonzentrieren. Momentan fühlt es sich an wie ein Dauerwahlkampf.

Bleiben Sie bei Ihren Plänen,diese Periode nicht fertigzumachen und Ihr Amt bereits ein Jahr vor dennächsten Wahlen an ihren Nachfolger oder ihre Nachfolgerin zu übergeben?

Kopf: Grundsätzlich ja. Dasfrüheste Datum, an dem ich aufhören könnte, ist der 1. Oktober 2023. DieNachfolge ist jedoch noch nicht geklärt, wir sind noch in Gesprächen. Da ich am7. Jänner 2014 angefangen habe, könnte ich mir vorstellen die zehn Jahre vollzu machen und bis 6. Jänner 2024 im Amt zu bleiben. Das wäre dann aber meineDeadline. Da ich gerade Großvater geworden bin und mein Elternhaus sanierenmöchte, habe ich viele Pläne für die Pension.

Röthis ist eine der erstenGemeinden im Vorderland, die den REP (Räumlicher Entwicklungsplan) bereitsabgeschlossen hat. Wie wird es jetzt weitergehen?

Kopf: Erfreulicherweise haben wirden REP einstimmig beschlossen – er formuliert die Rahmenbedingungen für dieräumliche Entwicklung der Gemeinde erstmals für das gesamte Gemeindegebiet inForm einer Verordnung. Als nächstes werden wir uns darauf einigen müssen,welche Themen wir vordergründig angehen möchten und bis 2025 zur Umsetzungbringen wollen. Wir möchten uns auf konkrete Themen fokussieren und vielleichtauch noch manche Prozesse anstoßen – dies ist der Wunsch beider Fraktionen undwird auch Thema unserer Klausur sein. Ein Schwerpunkt wird sicher dieZentrumsentwicklung sein. Kurzfristig planen wir zehn Bänke im öffentlichenRaum aufzustellen.

Die Gemeinde Röthis ist beiallen Kooperationen in der Regio Vorderland-Feldkirch dabei – wie wichtig istfür Sie die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit?

Kopf: Ich denke, wir sind hier inder Region auf einem sehr guten Weg. Der nächste Schritt ist die Einrichtungeines regionalen Bauamts. Die Gemeinden, die jetzt schon dabei sind, sindZwischenwasser, Sulz, Rankweil, Röthis, Übersaxen und Viktorsberg. Bis Oktobermüssen sich alle Gemeinden entscheiden, ob sie kurz-, mittel- oder langfristigdabei sein möchten oder nicht. Aus unserer Sicht ist es für Röthis sinnvoll,kurzfristig (d. h. ab 2024) teilzunehmen.

Seit Jahren bemühen Sie sichum eine innerörtliche Verkehrsberuhigung – wie ist hier der Stand der Dinge?

Kopf: Nach jahrelangenVerhandlungen mit dem Land liegen nun endlich die Pläne für eineVerkehrsberuhigung vor. Leider ist es so, dass wir nur zwei der vier geplantenMaßnahmen durchführen können – was mich ehrlich gesagt sehr frustriert.Abschnitt eins, der die Umgestaltung des Kreisverkehrs und der Linksabbiegespurin die Kusterstraße betrifft, wurde vom Land aufgrund fehlender Budgetmittel umein weiteres Jahr auf 2023 verschoben. Abschnitt zwei betrifft die Maßnahmenzur Temporeduktion und Erhöhung der Sicherheit bei der Querung der Treietstraßein den Kreuzungsbereichen Alte Landstraße und Sickler sowie denFußgängerstreifen entlang der Treietstraße. Leider sind dieGrundablöseverhandlungen für die Umsetzung gescheitert, da mit einerGrundeigentümerin trotz intensiver Bemühungen kein Einvernehmen gefunden werdenkonnte. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass es mir gelingt, allegeplanten Maßnahmen umzusetzen.

Großprojekte sind aktuell jakeine geplant – außer der Sanierung der Mittelschule. Wo wird dennoch laufendin die Infrastruktur investiert?

Kopf: Die geplanten Maßnahmenbeim Friedhof erforderten noch gewisse Planungsänderungen und werdenzeitverzögert umgesetzt. Interessanterweise haben wir im Zuge der Planungen 16fertige Urnengräber entdeckt – man war der Meinung, dass es nur ein Mustergrabgibt. Hier fehlt nur der obere Teil – die Gestaltung mit Grabstein und Kies.Dies werden wir heuer im Herbst noch umsetzen. Die Gestaltung der Urnenmauerund die barrierefreie Erschließung des Friedhofs sind für Frühjahr 2023geplant.

Was die Sanierung derWasserversorgung betrifft, werden wir bis November wieder eine Etappefertigstellen – die sehr alten Leitungen sollten dann alle ausgetauscht sein.Dennoch werden wir nochmal rund 1,5 Millionen Euro brauchen, um die Sanierungdes Kanalsystems abzuschließen.

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