Nach einer dreijährigen Abwesenheit dürfen sich Promis und solche, die es werden wollen, wieder in Australien streiten, vertragen und dabei mit Tierinnereien würgen. Kurzum: Nach der Hälfte der diesjährigen Staffel kann man feststellen, dass bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ alles beim Alten geblieben ist. Aber genau das führt zu der Frage: Muss das alles wirklich so sein?
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht. „Mir kommt es vor, als müsste ich arbeiten gehen. Wie damals irgendwie“, stellt Mehr News zum Dschungelcamp Denn seit 2004 funktioniert „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ nach dem noch zu erfindenden TRASH-Prinzip: Tratsch, Ressentiments, Asoziales, Streit und Heiteres. Die Übergänge sind hier fließend und verteilen sich zwischen Sender und Kandidaten. Und die diesjährige Staffel hat bisher von allem ein bisschen was gezeigt. Mit der Aussage, er habe früher als Stripper gearbeitet, lädt Beim Bereich „Ressentiments“ zeigt Für die Leitung des Referats „Attacke“ hat man indes Tessa Bergmeier vorgesehen. Das ist nur leidlich originell, schließlich musste man für diese Entscheidung lediglich ein paar Folgen „Germany’s next Topmodel“ oder „Kampf der Realitystars“ gucken, wo Bergmeier ähnliche Führungspositionen innehatte. Dementsprechend hoch ist der Anteil an Szenen, in denen man Bergmeier in Diskussionen mit ihren Kollegen sieht. InterviewIBES 2023 von Anika Richter Die heiteren Momente dieser Staffel sind hingegen die Domäne von Cosimo Citiolo und Gigi Birofio. „Ihr mit euren Knotens!“, schimpft Birofio etwa, als er sich in einer Prüfung mit einem Seil abmüht und motiviert dann Kollegin Bergmeier bei der Sterne-Sammelei mit einem unschlagbaren Angebot: „Hol mir zwei und ich poste was über vegan auf meiner Seite!“ Und als Birofio nach überstandener Prüfung zwischen Tiergedärm und einem Alligator sitzt, scheinen die Sympathien des 23-Jährigen klar verteilt: „Die reden so viel Scheiße im Camp, ich bleib‘ lieber hier.“ Egal, ob Bergmeier oder Birofio – auch 2023 hat wieder jeder Promi eine Schublade bekommen. Die Stars müssen sich also gar nicht so sehr einen Kopf über ihr Image machen, das macht schon der Mann vom Schnitt: Tessa Bergmeier ist wieder einmal die Zicke, Cosimo und Gigi die Clowns, Jana Pallaske die Esoterik-Spinnerin und Verena Kerth und Claudia Effenberg fungieren mit den Bildern von ihren Kaffeekranz-Kommentierungen als eine Art Spielerfrauen-Version von Waldorf und Statler. Nur wer, wie Auch Lesen Sie auch: Und damit wären wir dann auch beim noch fehlenden „A“ im „TRASH“-Prinzip angekommen. Denn die Schubladenverteilung ist das eine, das andere ist, ob man mit solchen Stereotypen die Kandidaten der eigenen Show beleidigt. Wenn Zietlow Cosimo Citiolo etwa mit einem Sitzsack vergleicht oder ihn „kleine Discokugel“ nennt, dann sind das keine witzigen Einfälle des Gag-Schreiberteams, dann ist das schlicht Bodyshaming. Das kann man 2023 natürlich machen, die Frage, die sich Zietlow stellen muss, ist aber, ob sie das auch machen will. Was man ebenfalls wollen muss, ist die Art und Weise, wie auch in dieser Staffel wieder mit Tieren, vor allem mit toten Tieren, umgegangen wird. Wenn Man muss kein Vegetarier oder Veganer sein, man muss Tiere auch nicht mögen und man muss Tieren noch nicht einmal eine eigene Würde zusprechen, sondern nur an seine eigene denken, um so etwas abstoßend zu finden. Wenn man sich fragt, warum die Welt so schäbig ist, wie sie ist, dann ist so ein Umgang mit Tieren zur bloßen TV-Unterhaltung ein Teil der Antwort. Quelle: Lesen Sie Vollen ArtikelEine KritikvonChristian Vock
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