Dieser Keim soll beim Abnehmen helfen

Neue Studie zu Darmtrakt

Vor dem Sommerurlaub noch ein paar Kilos verlieren – davon träumen viele. Eine neue Studie von Forschern der Berliner Charité zeigt jetzt, dass ein Bakterium im Darm sogar die Gewichtsabnahme fördert. Welches das ist, sehen Sie im Video.

80 ältere Frauen mit Übergewicht als Studienteilnehmerinnen

Die Forscher untersuchten bei der Studie, inwiefern sich eine stark kalorienreduzierte Diät auf die Mikroorganismen in unserem Verdauungstrakt auswirkt. Dabei wurde deutlich, dass die Ernährung den Zustand der Darmflora maßgeblich beeinflusst. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazine „Nature“ veröffentlicht.
Insgesamt 80 ältere Frauen mit Übergewicht nahmen an der Studie teil. Die Frauen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe nahm unter ärztlicher Aufsicht weniger als 800 Kilokalorien pro Tag zu sich, die andere Gruppe hielt über 16 Wochen konstant ihr Gewicht.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei den Frauen in der Diätgruppe die Darmbakterien ihren Stoffwechsel umgestellt hatten und vermehrt Zuckerverbindungen aufnahmen, wodurch die Probandinnen abnahmen. Der Gewichtsverlust lag dabei im Schnitt bei 12,5 Kilogramm innerhalb von drei Monaten.

Ein Bakterium sticht bei Studie hervor

Außerdem fiel auf, dass die Diät der Frauen vor allem ein Bakterium und dessen Vermehrung förderte: „Clostridioides difficile“. Dabei handelt es sich eigentlich um einen bekannten Krankenhauskeim, der bei starker Vermehrung auch zu schweren Entzündungen des Darms führen kann. Im Fall der Studie regte jedoch genau dieser Keim zur Gewichtsabnahme an. Die stark kalorienreduzierte Diät führte also dazu, „dass ein als Krankenhauskeim bekanntes Bakterium sich leichter vermehren kann und die Aufnahme der Nahrung über die Darmwand weniger effizient macht – ohne aber Krankheitssymptome zu verursachen.“, erklärt Professor Spranger von der Berliner Charité.

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Das Bakterium „Clostridioides difficile“ könnte man auch Menschen als Stuhltransplantation für den Gewichtsverlust zuführen. Doch dieser „Gewichtsverlust als Konsequenz einer Infektionserkrankung ist […] etwas komplett anderes als bei einer Diät. Er birgt Risiken“, warnt Prof. Till Strowig, Leiter der Abteilung Mikrobielle Immunreaktion am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung.

Aus diesem Grund stellt das Bakterium kein neues Wundermittel dar. Gerade bei kleineren Gewichtsverlusten von wenigen Kilos müssen Sie weiterhin auf die klassischen Abnehm-Methoden zurückgreifen. „Wer gesundheitlich gefährdet ist, bei dem aber eine Diät nicht hilft oder eine Magenverkleinerung ausgeschlossen ist, für den könnte eine solche Stuhltransplantation – verbunden mit Bewegung – eine Therapie-Option sein“, sagt Prof. Strowig.

Mithilfe des Keims können laut Studie mehrere 100 Kalorien zusätzlich am Tag verwertet werden aber bis diese Therapieform sicher ist und keine Krankheiten verursacht, wird es noch etwas dauern. (apa)



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