Buchtipps 2023: 5 kluge Romane, die uns so leicht nicht mehr loslassen

  • Lesen kann uns in fremde Welten entführen, es kann uns vom Alltag ablenken, uns unterhalten, zum Lachen bringen – oder es kann uns dazu bringen, Dinge in ganz neuem Licht zu sehen. Manche Bücher beschäftigen uns noch lange, nachdem wir die letzte Seite zugeschlagen haben, und regen uns zum Nachdenken an.

    5 Bücher, die unsere Sicht auf die Welt verändern

    1. „Ich und die Menschen“ von Matt Haig

    Der britische Autor Matt Haig schreibt lustige, kluge und manchmal traurige Romane und Sachbücher. Darin thematisiert er häufig mentale Gesundheit und das Menschsein an sich. Sein Buch "Ich und die Menschen" ist da keine Ausnahme, darin wird ein Außerirdischer für eine dunkle Mission auf die Erde geschickt und ist zunächst alles andere als begeistert von der Spezies Mensch. Primitiv, egoistisch und dumm – so lautet sein Urteil. Aber je mehr Zeit er in unserer Welt verbringt, desto mehr lernt er die Menschen mit all ihren Eigenarten zu schätzen.

    Mit diesem Roman gelingt Matt Haig ein weiser und gleichzeitig unterhaltsamer Blick auf alles, was uns Menschen und unser Menschsein ausmacht – und auf das, was auf der Erde schiefläuft. 

    2. „Die verschwindende Hälfte“ von Brit Bennett

    In "Die verschwindende Hälfte" erzählt Brit Bennett die Geschichte der Zwillinge Stella und Desiree. Sie werden in den 1950ern in einem besonderen kleinen Ort im US-Staat Louisiana geboren – denn in Mallard leben ausschließlich Schwarze Menschen mit hellem Teint. Die Zwillinge sehen dort für sich keine Zukunft und gehen zusammen nach New Orleans. Dort trennen sich ihre Wege aber schon bald. Denn während Desiree – zum Unverständnis ihrer Familie – einen Schwarzen Mann mit dunklem Teint heiratet, gibt Stella sich als weiße Frau aus. Sie heiratet einen weißen Mann und lebt mit ihm und ihrer Tochter unbemerkt in einer bürgerlichen Siedlung.

    Der vielschichtige Roman beleuchtet Themen wie Rassismus, Loyalität und Zugehörigkeit auf eine Art und Weise, die einen noch lange nach dem Lesen beschäftigt. 

    3. „Zum Paradies“ von Hanya Yanagihara

    Der US-Autorin Hanya Yanagihara gelang 2015 mit "Ein wenig Leben", einer Geschichte über vier Freunde, der Durchbruch. Ihr neues Werk "Zum Paradies" steht dem ersten großen Erfolg in nichts nach. Die epische Geschichte spielt in drei zeitlichen Abschnitten. Im ersten Teil, der in einer utopischen Version der USA spielt, können schon im Jahr 1893 gleichgeschlechtliche Paare heiraten – zumindest in einem Teil des Landes. Amerika ist nämlich in mehrere Bereiche aufgeteilt, einige davon sind liberal und erlauben die Ehe für alle, andere nicht. Frei von Diskriminierung sind allerdings weder die liberalen Staaten noch die anderen. Über die Jahrhunderte entwickelt sich dieses Amerika in einen totalitär kontrollierten Staat, der von einer Seuche nach der anderen geplagt wird. Interessant: Hanya Yanagihara hatte die Idee zu "Zum Paradies" bereits vor der Corona-Pandemie, also lange vor Lockdowns und Diskussionen über Impfpflichten.

    Der Roman stößt spannende Gedankenexperimente an: Wie frei können wir wirklich sein, und können die versprochenen utopischen Paradiese halten, was sie versprechen? Kann eine Gesellschaft überhaupt vollkommen frei von Diskriminierung und Rassismus sein – vor allem die amerikanische mit ihrer Geschichte? Und zuletzt: Was darf eine Regierung? 

    4. „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini

    Schon 2003 ist "Drachenläufer" erschienen, ist aber heute nicht weniger relevant als vor 20 Jahren. Der gebürtige Afghane Khaled Hosseini erzählt darin die Geschichte zweier Jungen in seinem Heimatland, die eine ganz besondere Freundschaft verbindet. Zusammen wollen Amir und Hassan einen Drachensteige-Wettbewerb gewinnen. Doch als Amir Hassan auf grausame Art und Weise hintergeht, trennen sich ihre Wege. Amir flieht mit seinem Vater vor dem Krieg in Afghanistan in die USA und leidet noch lange unter dem, was er Hassan angetan hat. Als er nach vielen Jahren in seine Heimat zurückkehrt, möchte er seine Tat sühnen.

    "Drachenläufer" ist ein episches Werk, das Themen wie Freundschaft, Hoffnung und Verrat aufgreift – vor dem Hintergrund der düsteren jüngeren Geschichte Afghanistans. Das Buch ist unglaublich traurig, aber gleichzeitig so spannend, dass man es kaum aus der Hand legen kann. 

    5. „Hätte ich dein Gesicht“ von Frances Cha

    Frances Cha lässt ihren Debütroman in Seoul spielen – in exklusiven "Room Salons", in denen junge, schöne Frauen Männer unterhalten, in Schönheitskliniken, in denen die Frauen durch Operation um Operation versuchen, schöner zu werden, und auf den Bühnen der K-Pop-Welt, deren Stars alle anhimmeln. Im Zentrum der Geschichte stehen vier junge Frauen, die ihren Weg in der Gesellschaft von Seoul suchen.

    Der kluge Roman von Frances Cha gewährt unerwartete Einblicke in diese von Schönheit und Jugend besessene Welt und zeigt gleichzeitig auf ganz unsentimentale Art und Weise, welche Rolle Werte wie Solidarität und Freundschaft spielen. 

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