Badehandtuch-Verbot in Italien: Falls Sie hier Urlaub machen, sollten Sie das wissen

Italien: Hier dürfen Badegäste ihre Handtücher nur noch auf Strohmatten legen dürfen. Ein Verstoß gegen diese Regel kann zu empfindlichen Strafen führen.

An diesem Strand gelten strenge Regeln: In Stintino auf Sardinien dürfen Badende ihr Handtuch nicht direkt auf den Sand legen. Das hat der Bürgermeister so verordnet. Stattdessen sollen Einheimische wie Touristen eine Strohmatte unter das Handtuch legen – um so den Strand La Pelosa zu schützen.

100 Euro Strafe

Zusammen mit den nassen Handtüchern werde zu viel des weißen sardischen Sandes abgetragen. Und deswegen darf jetzt nur noch am Strand liegen, wer auch eine Matte dabeihat. Wie ernst es Bürgermeister Antonio Diana damit ist, zeigte jetzt die Strafe für einen Touristen. Der nämlich lag unerlaubterweise einfach nur auf seinem Handtuch – und muss nun 100 Euro Strafe zahlen.

Umweltsünder: 160 Euro für Zigarettenstummel

Noch mehr musste ein anderer Urlauber zahlen, der seinen Zigarettenstummel in den Sand warf. Der Umweltsünder wurde zu 160 Euro Bußgeld verdonnert. Der Strand La Pelosa ist gerade jetzt im Hochsommer besonders beliebt. An Spitzentagen kommen 5.000 Besucher zum Baden hierher – und die bringen Tausende Handtücher mit.

Der Bürgermeister zitierte wissenschaftliche Studien, denen zufolge die Badetücher auch für den Sandverlust verantwortlich seien. Denn an einigen Abschnitten hatte sich der Verlust in der Vergangenheit bereits bemerkbar gemacht.

Zu viele Touristen am Strand

Die Anwohner der Region seien trotzdem eher gespaltener Meinung über die neue Mattenpflicht, schreibt die Website „Südtirol News“. Stattdessen werde immer öfter eine Sperrung wegen Überfüllung gefordert: Kämen an einem Tag eine bestimmte Anzahl an Gästen, sollte der Strand dichtgemacht werden.

In seinem diesjährigen Bericht hat Italiens Umweltverband Legambiente 961 Abfälle pro 100 Meter Strand gezählt – und davon bestehen 72,5 Prozent aus Kunststoff. Und auch auf Sizilien hat wurden Einschränkungen eingeführt – und das offensichtlich aus gutem Grund: Mit seinem klaren blauen Wasser wurde der Strand von Isola dei Conigli wiederholt zu einem der schönsten Strände der Welt gekürt. Das führte wiederum dazu, dass täglich mehr als 1500 Menschen an den Strand pilgerten. Diese Zahl wurde nun mit dem Verkauf von Reservierungen für den Strand halbiert.

Sonnenliegen, Lärm und eine beschränkte Zahl von Badegästen

Außerdem sind Sonnenliegen und aufblasbare Wassermatten verboten und der Lärm muss auf ein Minimum beschränkt werden. Wer sich nicht daran hält, zahlt Strafe. Geplant ist künftig auch ein Verbot, dass Touristen mit Autos und Motorrollern anreisen – zumindest an 40 Tagen in der Hochsaison. Auf Sardinien sind vier Strände betroffen: In die Buchten von Cala dei Gabbiani und Cala Biriala dürfen jeweils nur 300 Personen pro Tag, in die Bucht von Goloritze 250. Der größte Strand der Region ist die Cala Mariolu, wo nur noch 700 Personen das Mittelmeer genießen dürfen. Touristen müssen ihren Platz am Strand mindestens 72 Stunden vorher über eine App buchen. Die zu bezahlende Gebühr soll die Instandhaltung der Infrastruktur rund um die Strände finanzieren.

Einheimische sind geteilter Meinung

Die Maßnahmen zur Erhaltung und Regulierung der Strände stoßen jedoch nicht bei allen auf ungeteilte Zustimmung. Einige Anwohner und Touristen sind besorgt über die Einschränkungen und sehen darin einen möglichen Rückgang des Tourismus und der wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Zustimmung für die Bemühungen, die Strände zu schützen und langfristig zu erhalten.

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