Ausgefeilte Klimaschutzstrategie direkt aus der Bevölkerung

DerKlimarat der Bürgerinnen und Bürger arbeitet an nichts Geringerem als die Weltzu Retten.

Wie die Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheichgezeigt hat: Politische Vertreter tun sich schwer damit, einen Konsens beimKlimaschutz zu finden. Viel Zeit bleibt nicht mehr, um den Klimawandel auf einnoch lebenswertes Maß einzugrenzen. Dazu ist es notwendig, die globaleErderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf unter höchstenszwei Grad Celsius zu begrenzen.

Die Antwort könntedarin liegen, der Zivilbevölkerung genau zuzuhören. Gerade der Klimarat derBürgerinnen und Bürger hat auch in Österreich gezeigt: Die Menschen findenselbst bei komplexen Fragestellungen einen Konsens, den ein großer Teil derBevölkerung mittragen kann. 100 zufällig ausgewählte Menschen hatten seitJänner in Arbeitsgruppen mögliche Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralitätim Jahr 2040 erarbeitet. Schließlich wurden im Sommer mehr als 90 Empfehlungenan Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und WirtschaftsministerMartin Kocher (ÖVP) übergeben. 

Breites Paket

Dazugehört unter anderem die Verankerung eines Grundrechts auf Klimaschutz, einBodenversiegelungsstopp, die Abschaffung für Subventionen fossiler Energie, dieSchaffung einer parteiunabhängigen Klimakommission, Treib­haus­gaszölle fürLebensmittel aus Drittstaaten, höhere Steuern für ­klimaschädliche Fahrzeugeund vieles mehr. Die Bürgerinnen und Bürger hätten damit der Wissenschaftgezeigt, dass die Bevölkerung beim Klimaschutz um vieles weitergehen würde alsangenommen, resümierte damals Glaziologe und Klimaforscher Georg Kaser, der dasProjekt unter anderem von der wissenschaftlichen Seite aus koordinierte.

Offene Ohrenin Vorarlberg

InVorarlberg war die Motivation auch nach Ende des offiziellen Klimarats noch sogroß, dass ein Verein gegründet wurde. Ziel ist es, an den Themenweiterzuarbeiten. Das Thema sei viel zu dringlich, um die Ideen in derSchublade verschwinden zu lassen. „Die Politik braucht Menschen mit Visionen,die vorausschauend arbeiten“, sagte etwa ­Monika Hillbrand. Die Dornbirnerinengagiert sich im Rahmen des Klimarats der Bürgerinnen und Bürger. FünfThemenbereiche hat der Klimarat ausgearbeitet: Konsum, Wohnen, Mobilität,Landnutzung und Energie. Für etwa die Hälfte der Anliegen sei das Landzuständig. Der Gesprächsbedarf bleibt also auch in Vorarlberg groß, aber dieBereitschaft zum Zuhören ist da. So hat das erste Treffen mit Vertretern der Landesregierungbereits stattgefunden, und zwar mit Umweltlandesrat Daniel Zadra (Grüne),Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) und Landtagspräsident HaraldSonderegger (ÖVP).

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