Alle Fingernägel ausgefallen: "Goodbye Deutschland"-Workaholic zieht Reißleine

  • Geld oder Liebe? Am liebsten beides – doch manchmal muss man sich entscheiden.
  • Unter dem enormen Arbeitspensum von „Goodbye Deutschland“-Auswanderer Osan Alan litten Familie und Gesundheit.
  • Um wieder in Balance zu kommen, zog er mit Frau und Kindern ans Meer – begleitet von VOX-Kameras.

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„Ruft mich einfach nicht an!“ Bau-Investor Osan Alan (40) meinte es ernst, als er in der Jahres-Auftaktfolge der VOX-Dokusoap „Goodbye Deutschland“ seinen Mitarbeitern vor seiner Auswanderung ins türkische Bodrum letzte Anweisungen gab. Erst wenn es um Beträge über 10.000 Euro gehe, sollten sie sich bei ihm melden, alles andere würde sein Geschäftspartner Srecko Nedic regeln, den er seit Teenie-Tagen kennt.

Nach einem erzwungenen Cut vor sieben Jahren versuchte Osan nun zum zweiten Mal, kürzerzutreten und nicht mehr rund um die Uhr zu arbeiten – vor allem seiner Frau Derya (42) und den Kindern Osan Junior (10), Sue (8) und Tiger (4) zuliebe. Aber auch seiner Gesundheit.

Denn der Burnout, der ihn 2015 ereilt hatte, klang heftig: „Mir sind alle zehn Fingernägel ausgefallen, gleichzeitig, ich hab‘ kreisrunden Haarausfall gekriegt, volles Programm.“ Seinen aufreibenden Handy-Business-Job hatte er daraufhin aufgegeben und sich der Baubranche zugewandt, war aber schnell erneut im Hamsterrad gelandet. Angst, wieder krank zu werden, zeigte er dennoch nicht: Er sei ein Ackergaul, ein Stehaufmännchen. Mit diesen Aussagen lächelte er die Nachfragen des VOX-Reporters einfach weg.

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„Selbstverständlich bin ich zerrissen“

Ehefrau Derya zeigte ihre Sorgen um ihren Mann dagegen offen und freute sich auf die Auswanderung in die Türkei, aus der sie einst mit 16 Jahren nach Deutschland gekommen war. Zwar fühle sie sich auch in Deutschland zu Hause, im Land ihrer Kindheit aber noch ein bisschen mehr. Einzig die Angst, ihre eigenen Kinder könnten sich dort nicht wohlfühlen, trieb sie um.

Sollte das der Fall sein, würde die Familie wieder zurück nach Mannheim ziehen, weshalb die Alans vorerst ihre Nobelvilla dort behielten – die hatte Osan nach seinen Jugendträumen errichtet: Damals habe er als Arbeiterkind in Mannheim-Neckarstadt immer die Serie „Der Prinz von Bel-Air“ geguckt und sich gesagt: „Ich will eines Tages in so ’nem Haus wohnen“ – weiße Säulen inklusive. Geschafft hatte er das durch harte Arbeit rund um die Uhr.

Dieses Luxuszuhause wurde nun erst mal eingetauscht gegen eines mit Pool und Meerblick, das die Alans zunächst für ein Jahr angemietet haben. Doch würde der umtriebige Geschäftsmann hier wirklich zur Ruhe kommen? So ganz sicher schien er sich da selbst nicht zu sein, er sei ein „Größer, breiter, schneller, höher“-Typ, könne nicht allzu lange stillsitzen: „Da dreh‘ ich durch!“

Und tatsächlich: Nach einem gemütlichen Start in Bodrum gab es schnell erste Probleme bei einem Bauprojekt in Kappadokien, über die er telefonisch auf dem Laufenden gehalten wurde. Am liebsten wäre er sofort hingereist, das sah man ihm an, und er leugnete es auch nicht: „Selbstverständlich bin ich zerrissen.“ Sehr oft sei er das: „Es ist ein Spagat.“ Zwar habe er das Gefühl, seinen Kindern ein guter Vater zu sein, aber eins war ihm klar: „Derya kommt zu kurz.“

„Goodbye Deutschland“: Geht alles wieder von vorne los?

Die Blondine, die er vor 14 Jahren in einem Mannheimer Café kennengelernt und vor 13 Jahren geheiratet hatte, war zuversichtlich, denn immerhin: Osan schien sich zu bemühen, sich auf die Familie zu konzentrieren, und auch die Kinder mochten das Leben in ihrer neuen Heimat.

Derya wusste aber auch: „Real Life fängt erst an, wenn die Schule losgeht.“ Außerdem war ihr bewusst, dass sie ihren Mann immer wieder würde bremsen müssen – die Türkei würde aus ihm schließlich keinen anderen Menschen machen.

„Glaubst du, dass du irgendwann deinem Gefühl nachgibst und dann doch wieder überall sein möchtest?“, wurde der vom VOX-Reporter gefragt und erhielt dafür ein klares: „Ja.“ Als Nächstes plane er, in unmittelbarer Nähe ein Hotel zum neuen Zuhause zu bauen. Derya wird vermutlich starke Nerven brauchen. (tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau

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