Urea: So wirkt Harnstoff in der Kosmetik

Ihre Haut ist trocken, schuppt und juckt? Oder Sie wollen Ihrer Haut einfach mal einen Kick Feuchtigkeit spenden? Egal, wie Ihre Haut beschaffen ist – der Wirkstoff Urea könnte jetzt genau das Richtige für Sie sein. 

Was ist Urea?

Urea ist das lateinische Wort für Harnstoff. Dabei handelt es sich um ein natürliches Abbauprodukt unseres Stoffwechsels: Es ist genau genommen das Endprodukt des Aminosäurestoffwechsels und wird vom Körper über den Urin und Schweiß ausgeschieden. Daher gelangt Urea auch auf die Haut, bindet hier Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass sie nicht austrocknet. Im Idealfall produziert unser Körper so viel Urea, dass die Haut ausreichend geschützt ist. 

Wie wirkt Urea auf die Haut?

Cremes und Lotionen mit Urea stabilisieren den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Im Gegensatz zu anderen Bestandteilen von Körperpflege-Produkten, wie beispielsweise Öle, dringt Urea in die Haut ein und kann dort Feuchtigkeit absorbieren und vor allem speichern. Harnstoff gilt daher als natürlicher Feuchthaltefaktor (Natural Moisturing Factor = NMF). 

Doch Urea hat noch einen weiteren großen Vorteil: Es wirkt keratolytisch, was bedeutet, dass es die Verbindungen zwischen abgestorbenen Hautzellen abbaut. Damit fördert Urea die natürliche Hautabschuppung – die Oberfläche trockener Haut wird geglättet und geschmeidiger gemacht.  

Zudem hat Urea hautberuhigende und antimikrobielle Eigenschaften  – es kann also auf der Haut befindliche Mikroben wie etwa Bakterien oder Pilze bekämpfen. Damit unterstützt Harnstoff die natürliche Schutzfunktion unserer Hautbarriere.

Ursachen und Lösungen: Trockene Haut

Eigenschaften von Urea auf einen Blick:

  • intensiv befeuchtend    
  • stark wasserbindend    
  • antibakteriell    
  • antimykotisch (wirkt gegen durch Pilze verursachte Erkrankungen)
  • zieht schnell ein   
  • glättet die Haut 
  • löst Schuppen
  • mildert Juckreiz       
  • stabilisiert den pH-Wert

Für welche Hauttypen ist Urea geeignet?

Urea-haltige Pflegeprodukte sind für alle Hauttypen gut geeignet. Ganz besonders trockene und reife Haut profitiert von der Speicherfähigkeit des Wirkstoffes. Die Haut wird gut durchfeuchtet und die Feuchtigkeit kann sich lange halten. Doch auch fettiger, unreiner und zu Akne neigender Haut kann Urea zu Gute kommen. Da der Harnstoff wasserbindend wirkt und verhornte Hautstellen auflockert, fließt Hauttalg besser ab. Der Zustand fettiger und unreiner Haut verbessert sich hierdurch oft enorm. Da Harnstoff in höherer Konzentration leicht antibakteriell und juckreizstillend wirkt, kann auch dies zu einer Verbesserung führen.

Hilft Urea gegen Falten?

Pflegeprodukte mit einem Urea-Anteil von bis zu fünf Prozent hydratisieren die Haut beziehungsweise verhindern, dass die Haut austrocknet – und beugen damit auch der Entstehung von Falten vor. Als Anti-Aging-Booster wird Urea oft mit Hyaluronsäure, Peptiden oder Ceramiden kombiniert. Dieses Wirkstoff-Zusammenspiel kann die Haut aufpolstern und Trockenheitsfältchen verschwinden im Nu.

Wieviel Prozent Urea sollte meine Creme enthalten?

Zugegeben: Die Prozentangaben auf Urea-Cremes und -Lotionen können manchmal etwas verwirren. Fünf Prozent, zehn Prozent oder noch mehr? Was ist denn nun richtig? Als Faustregel gilt: Je trockener die Haut, desto höher sollte der Anteil an Urea sein.

Soll der Feuchtigkeitshaushalt normaler bis trockener Haut unterstützt werden, reicht ein Urea-Anteil von fünf Prozent völlig aus. Ist die Haut sehr trocken, sollte das Produkt mindestens zehn Prozent Urea enthalten. Denn dann löst es abgestorbene Hautschüppchen gut ab, lindert Juckreiz und macht die Haut wieder geschmeidig. Auf Urea-Produkte mit 30 Prozent können Sie zurückgreifen, wenn Sie extrem verhornte, trockene Stellen wie beispielsweise Füße, Ellenbogen oder Knie pflegen wollen. Produkte mit 40 Prozent Harnstoff wirken so stark hornlösend (keratolytisch), dass sie genutzt werden können, um erkrankte Nägel – beispielsweise bei Nagelpilz – abzulösen. 

Vor der Anwendung von Pflege-Produkten mit sehr hohem Urea-Anteil ist es ratsam, Rücksprache mit einem Hautarzt zu halten.

Macht Urea in der Haarpflege Sinn?

Urea ist auch ein hervorragender Wirkstoff für die Haare. Und das Tolle: Auf dem Kopf wirkt Urea gleich doppelt. Zum einen pflegt es die Haare und zum anderen schützt es die Kopfhaut vor dem Austrocknen. Gerade bei Irritationen der Kopfhaut, die mit Juckreiz und Schuppen einhergehen, können Haarpflege-Produkte mit Urea-Anteil Abhilfe schaffen. 

Wie kommt Urea in die Produkte?

Sicherlich haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Urea eigentlich in die Pflegeprodukte kommt, wenn es doch ein Abbauprodukt unseres Körpers ist. Natürlich wird für Cremes und Lotionen kein natürliches, sondern künstlich hergestelltes Urea verwendet. Es entsteht, indem man im Labor Kohlendioxid und Ammoniak unter hoher Temperatur miteinander reagieren und verbinden lässt. Danach kann der künstliche Harnstoff Seren, Lotionen und Cremes zugefügt werden.

Hat Urea Nebenwirkungen?

Urea gilt als sehr hautverträglich und hat keine nennenswerten Nebenwirkungen. Anwender:innen mit sensibler Haut sollten beim Kauf eines Urea-Produktes allerdings genau auf die Liste der Inhaltsstoffe schauen. Eventuell könnte ein Begleit-Wirkstoff in dem Produkt Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen auslösen.

Worauf sollte ich beim Kauf von Urea-Produkten achten?

  • frei von Mineralöl, Linolin und PEG
  • möglichst ohne Sodium Laureth Sulfat
  • bei empfindlicher Haut ohne Parfüm und Farbstoffe
  • auf die Dosierung achten: Je höher der Urea-Anteil, desto intensiver die Wirkung (siehe oben)

Sie interessieren sich dafür, wie Sie Ihre Haut richtig schön pflegen können? Dann lesen Sie doch einmal bei uns nach, wie beispielsweise Rosenöl, Sanddornöl, Aprikosenkernöl oder Jojobaöl die Haut verschönern können. Außerdem haben wir tolle Tipps, was Sie gegen Beautyprobleme wie Hexenhaare, rote Flecken im Gesicht oder Erdbeerbeine tun können.

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