Henna-Haarfarbe: Wissenswertes über die angesagte Naturkosmetik

  • von Janina Oehlbrecht
  • Henna-Haarfarbe wird als schonende Alternative zum chemischen Färben der Haare gehandelt. Trotzdem steht die Pflanzenfarbe immer wieder in der Kritik und gilt gar als gesundheitsschädlich. Ist Henna-Haarfarbe nun gut oder schlecht?
  • Chemisches Haare färben schädigt die Haare und kann Allergien auslösen. Daher setzen immer mehr Menschen auf natürliche Haarfärbemittel. Henna-Haarfarbe ist zum Beispiel eine beliebte Alternative. Doch auch hier gibt es viele Dinge zu beachten, damit die Pflanzenhaarfarbe weder die Gesundheit, noch das Ergebnis beeinträchtigt. 

    Was ist Henna?

    Vermutlich kennen Sie den Begriff Henna in erster Linie aus Urlauben. Dort werden häufig temporäre Henna-Tattoos angeboten. Doch Henna eignet sich nicht nur zur Körperbemalung, sondern auch zum Haare färben. Es zählt sogar zu den ältesten Färbemitteln. Schon die alten Ägypter haben das Pulver des Hennastrauchs (Lawsonia inermis) als Haarfarbe, Pflege und zur Körperbemalung genutzt. 

    Anfang des 18. Jahrhunderts entdeckte der Botaniker Lawson den Hennastrauch für die westliche Wissenschaft. Seither trägt dieser in Henna enthaltene natürliche, rotgelbe Farbstoff den Namen Lawson. Er wird aus den Blättern des Hennastrauchs gewonnen, indem diese getrocknet und zu Pulver zerkleinert werden.

    Heutzutage kann der Henna-Farbstoff auch künstlich hergestellt werden – was aber immer wieder Besorgnis auslöst.

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    Ist Henna-Haarfarbe schädlich?

    Schon häufig wurden Gerüchte laut, dass Henna gesundheitsschädlich sei und das Erbgut verändere. Ist das natürliche Haarfärbemittel also nicht ganz unbedenklich? Hier lohnt sich ein genauerer Blick. Laut des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), ist künstlich hergestelltes Henna tatsächlich mit Vorsicht zu genießen. So sei es nicht auszuschließen, dass der künstlich nachgebildete Henna-Farbstoff genotoxische Eigenschaften aufweise, sprich: das Ergbut verändere. Laut eines wissenschaftlichen Expertenkomittees für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission, sei Henna, wenn es rein pflanzlich zubereitet werde, aber unbedenklich. Darum ist es äußerst wichtig, die Inhaltsstoffe auf der Verpackung genauestens zu studieren. 

    Henna als Haarfarbe: Was gibt es zu beachten?

    Untersuchen Sie die angegebenen Inhaltsstoffe auf den künstlich hergestellten Farbstoff para-Phenylendiamin (PPD). Dieser wird oft der Henna-Haarfarbe beigemischt, damit die Farbe intensiver wirkt und sich der Färbeprozess beschleunigt. Der Stoff ist aber nicht ganz ungefährlich. Er hat das bereits genannte genotoxische Potenzial, kann Allergien auslösen und ist in Kosmetika verboten. In bestimmter Konzentration ist PPD zulässig (zwei Prozent), aber nur, wenn gleichzeitig sogenannte Kupplerstoffe hinzugegeben werden, die den Farbstoff binden. 

    Wollen Sie also auf Nummer Sicher gehen, sollten Sie auf reines Henna setzen. Übrigens ist auch oft mit dem bloßen Auge zu erkennen, ob sich PPD unter das herkömmliche Henna gemischt hat. In diesem Fall ist die Farbe nämlich viel dunkler.

    Was es darüber hinaus noch zu beachten gibt:

    • Henna-Haarfarbe ist sehr hartnäckig und wäscht sich nur zum Teil wieder raus. Wollen Sie die Farbe also komplett loswerden, sollten Sie die Farbe herauswachsen lassen. Das Überfärben mit chemischen Farben kann zu ungewollten Ergebnissen führen.
    • Henna kann die Haare austrocknen. Eine ausgiebige Haarpflege nach dem Färben ist das A und O.
    • Die Einwirkzeit von Henna-Haarfarbe ist deutlich länger als bei chemischen Haarfarben.
    • Wollen Sie Ihre Mähne aufhellen oder stark abdunkeln, ist Ihnen mit Henna leider nicht geholfen. Hier müssen sie zu klassischen Oxidationshaarfarben greifen. Die Farbauswahl bei Henna-Haarfarben ist eingeschränkt. Zwar gibt es Produkte, die blondes Haar versprechen – hier sollte Ihr Haar aber bereits im Voraus blond sein. Ein Rotstich hingegen lässt sich bei so ziemlich jeder Naturhaarfarbe mit Henna erzielen.
    • Für wen eignen sich Pflanzenhaarfarben?

      • Wenn Sie sich nur eine leichte Veränderung der Haarfarbe wünschen, könnte die Henna-Haarfarbe das Richtige für Sie sein. Sie kann die Naturhaarfarbe leicht abdunkeln und – je nach Produkt ­– einen sanften Rotstich hinterlassen.
      • Wem natürliches Haare färben am Herzen liegt, der kann ebenfalls zur Henna-Haarfarbe greifen. In der Regel färben Pflanzenhaarfarben ausschließlich mit pflanzlichen Inhaltsstoffen. Übrigens fällt hier auch weniger Müll an, da keine Plastikfläschchen verwendet werden müssen.
      • Reagieren sie allergisch auf herkömmliche Haarfärbemittel? Dann könnte die pflanzliche Alternative eine Option für Sie sein. Trotzdem sei hier gesagt: Auch Henna-Haarfarben können hin und wieder Kontaktallergien auslösen. Testen Sie die Farbe im Voraus an einer unauffälligen Hautstelle (zum Beispiel im Nacken).
      • Falls Sie sich an dem durchschimmernden Grau Ihrer Haare stören, lässt sich dieses mit Henna-Haarfarbe kaschieren. 

      Henna-Haarfarbe kaufen: Welches Henna färbt am besten?

      Henna-Haarfarbe kann man mittlerweile fast überall kaufen. Onlineshops wie Amazon haben die Haarfarbe im Sortiment, aber auch Drogerien wie Rossmann oder dm haben den Trend hin zu Pflanzenhaarfarben erkannt. Welche Henna-Haarfarbe die beste ist, hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen und der Haarstruktur ab. Die folgenden Produkte können wir Ihnen jedoch guten Gewissens ans Herz legen.

      1. Logona Naturkosmetik Pflanzenhaarfarbe

      Die Logona Naturkosmetik Pflanzenhaarfarbe wurde von Stiftung Warentest mit gut (2,2) bewertet. Sie ist in insgesamt zwölf verschiedenen Nuancen erhältlich und damit keine reine Henna-Haarfarbe. Das tut der Qualität aber keinen Abbruch. Schon nach 15 Minuten sollen erste Ergebnisse sichtbar sein. 

      2. khadi Pflanzenhaarfarbe

      Die Pflanzenhaarfarbe von khadi ist das wohl bekannteste pflanzliche Färbemittel. Auch Stiftung Warentest hat das Produkt unter die Lupe genommen und mit gut (2,3) bewertet. Das Farbspektrum ist breit gefächert, selbst blond und hellbraun sollen sich mit der Pulver-Haarfarbe ins Haar zaubern lassen.

      3. Sante Pflanzenhaarfarbe

      Sante ist eine Naturkosmetikmarke, die Sie mit Sicherheit aus der Drogerie kennen. Doch die Brand hat nicht nur Hautpflege-Produkte im Angebot, sondern auch nachhaltige Pulver-Haarfarbe. Bei Stiftung Warentest hat das Färbemittel mit gut (2,3) abgeschnitten. Hier können Sie zwischen sieben unterschiedlichen Nuancen wählen. 

      Wie lässt sich die Henna-Haarfarbe verändern?

      Der aus dem Hennastrauch gewonnene Farbstoff ist auf natürliche Weise rötlich. Das Ergebnis hängt aber letztendlich von Ihrer Naturhaarfarbe ab. Falls Sie auf das klassische Henna-Rot, aber nicht auf Henna-Haarfarbe verzichten wollen, haben Sie die Wahl: Zum einen gibt es Henna-Mischfarben. Hierbei handelt es sich nicht um reines Henna, sondern um solches, welches mit anderen Pflanzenfarbstoffen versetzt ist. Andernfalls können Sie aber auch selbst nachhelfen – mit Hausmitteln. Zitronensaft intensiviert das Henna-Rot, Rotwein und Schwarzer Tee verdunkeln die Farbe und Kamillentee sorgt für einen goldenen Schimmer.

      Anleitung: Haare mit Henna färben

      Haare färben mit Henna ist nicht schwer. Doch es gibt einige Dinge zu beachten, damit Ihre Haare nach dem Färben schöner denn je schimmern und nichts fleckig wird. Beachten Sie immer die Gebrauchsanweisung des Herstellers und berücksichtigen Sie daneben die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung.

      1. Verrühren Sie das Hennapulver mit kochendem Wasser so lange, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Lassen Sie das Ganze vor dem Auftragen etwas abkühlen, um die Kopfhaut vor der kochend heißen Masse zu schützen.
      2. Ziehen Sie sich Einmal-Handschuhe an und tragen Sie die Paste vorsichtig auf das handtuchtrockene Haar auf. Falls Sie zum allerersten Mal mit Henna färben, lohnt es sich, die gesamte Mähne mit der Farbe zu bepinseln, um ein gleichmäßiges Ergebnis hervorzurufen. Beim wiederholten Mal reicht das Ansatz färben. Das Auftragen von Henna-Haarfarbe unterscheidet sich nicht vom Auftragen chemischer Haarfarben. Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung zum Haare tönen. 
      3. Ist die Farbe aufgetragen, geht es ans Einwirken. Auch hier sollten die Herstellerangaben berücksichtigt werden. Decken Sie Ihre Mähne gut mit Frischhaltefolie oder einer Duschhaube ab, damit die Hennafarbe nicht aushärtet. Durch die entstehende Wärme wird übrigens gleichzeitig die Färbung verstärkt. In der Regel beträgt die Einwirkzeit eine bis zwei Stunden. Hier gilt die altbekannte Regel: je länger die Einwirkzeit, desto intensiver das Ergebnis.
      4. Nach dem Einwirken folgt das Auswaschen. Spülen Sie Ihre Haare gut mit warmem Wasser aus und pflegen Sie Ihre Mähne mit einem Conditioner. Waschen Sie die Haare frühestens am nächsten Tag mit Shampoo. Achtung: Henna-Haarfarbe ist hartnäckig und intensiv. Die Haare können auch nach dem Auswaschen Farbe ans Handtuch abgeben. 

      Wie lange hält Henna-Haarfarbe im Haar?

      Hena-Haarfarbe bleibt für bis zu sechs Monate im Haar, verliert aber nach und nach mit jeder Haarwäsche an Intensität und verblasst. Hier erfahren Sie, wie man einen Rotstich entfernen kann.

      Verwendete Quellen:

      • Henna-Haarfärbemittel mit p-Phenylendiamin (PPD) stellen ein Gesundheitsrisiko dar, mobil.bfr.bund.de (Stand: März 2022)
      • Opinion on Lawsonia inermis (Henna), op.europa.eu (Stand: März 2022)
      • Naturhaarfarben im Test, Stiftung Warentest (Stand: März 2022)

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