Vergewaltigung in James Bond? Regisseur Cary Fukunaga übt Kritik

  • Der Regisseur von „James Bond: Keine Zeit zu sterben“, Cary Fukunaga, hat Kritik an Szenen früherer Bond-Filme geübt.
  • Eine Szene mit Sean Connery als 007 vergleicht er mit einer Vergewaltigung.

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Der neue Bond-Regisseur Cary Fukunaga hat in einem Interview über das Männer- und Frauenbild gesprochen, das die 007-Filme lange transportiert haben. In einem Porträt des „Hollywood Reporter“ erklärt Fukunaga: „War es ‚Thunderball‘ oder ‚Goldfinger‘, in dem Sean Connerys Charakter eine Frau im Grunde vergewaltigt hat? Sie sagte ‚Nein, nein, nein‘ und er sagte ‚Ja, ja, ja‘. Das würde heute nicht mehr funktionieren.“

Tatsächlich gibt es in beiden Filmen solche fragwürdigen Szenen: In „Goldfinger“ packt Bond Pussy Galore (Honor Blackman) mehrmals rabiat am Arm, als sie ihm sagt, dass sie kein Interesse habe, und gehen will. Letztendlich schmeißt er sich auf sie und erzwingt mit körperlicher Überlegenheit einen langen Kuss.

Auch in „Thunderball“ zwingt Connerys Bond sich erst einer Spa-Mitarbeiterin auf und erpresst sie anschließend damit, dass „sein Schweigen einen Preis hätte“. Sie schüttelt den Kopf und sagt „Oh nein“, woraufhin er „Oh ja“ sagt, sie in eine Sauna drängt und sich auszieht.

Nur zwei von mehreren „Bond“-Szenen, die heute einen Aufschrei auslösen würden. Der neue Bond steht unter besonderer Beobachtung, besonders nachdem der Fall Harvey Weinstein und das Hashtag #metoo weltweite Diskussionen über das Frauenbild Hollywoods angestoßen haben.

Cary Fukunaga: Man kann James Bond „nicht über Nacht in eine andere Person verwandeln“

Der „Keine Zeit zu sterben“-Regisseur erklärt seine Herangehensweise: „Du kannst Bond nicht über Nacht in eine andere Person verwandeln“, sagt Fukunaga. „Aber du kannst definitiv die Welt um ihn herum verändern und die Art und Weise wie er in dieser Welt funktionieren muss.“

Auf Fukunagas Vorschlag hin wurde „Fleabag“-Autorin und Schauspielerin Phoebe Waller-Bridge schließlich mit in den Writers Room des neuen „Bond“-Streifens geholt. Der Regisseur sagt, dass es zwar immer noch um einen weißen, männlichen Spion gehe, man aber trotzdem dafür sorgen müsse, dass die „weiblichen Charakter mehr als nur Abziehbildchen sind“. © 1&1 Mail & Media/spot on news

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