Silbereisen bei DSDS: Für Helene Fischer hat es nicht gereicht

Vor Kurzem wurde bekannt: Dieter Bohlen verlässt RTL. Kein DSDS, kein „Supertalent“, gar nichts mehr. Der Sender öffnete damit neue Türen, durchgegangen ist allerdings niemand. 

Florian Silbereisen ist DER neue Star am DSDS-Firmament. Er leuchtet hell und klar. So klar, dass man seine Zukunft bereits erahnen kann. Ja, Silbereisen ist ein Allroundtalent. Er kann „Traumschiff“, er kann „Feste der Volksmusik“ und er kann sogar Helene Fischer oder vielmehr konnte. Man kann darüber streiten, ob man Florian Silbereisen mag oder nicht, ob einem Schlager- oder Volksmusik zusagt oder nicht. Aber über eines muss man nicht lange diskutieren, denn sicher ist: Innovation bringt ein Florian Silbereisen nicht. 

Zu professionell und zu erfahren ist der Entertainer bereits, als dass man von ihm noch großartige Überraschungen erwarten könnte. Er wird sich als DSDS-Juror sicher nicht schlecht machen. Er ist sympathisch, wird – ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger Dieter Bohlen – nie verletzend oder beleidigend. Schließlich ist der Schlagerstar eher Typ Schwiegermamas Liebling. Und Silbereisen ist auch ein weißer Mann, der – wenn auch nicht wirklich alt – doch eher vom älteren Schlag sein dürfte. 

Als Entertainer für das Öffentlich-Rechtliche ist er gesetzt, eine Institution, die wohl niemand so recht anfechten mag. Aber was bedeutet das für RTL? Was bedeutet das für die Vielfalt im Fernsehen? Wenn DSDS eine Art „Fernsehgarten“ mit Silbereisen-Schliff wird? Was bedeutet das für den neuen Superstar? Zugegeben, schlimmer als in der Vergangenheit kann es kaum werden – oder erinnern Sie sich etwa noch an die Gewinner der vergangenen drei oder sagen wir sogar vier Jahre? Ob ein Florian Silbereisen da wirklich weiterhelfen kann? Zwar dürfte er den Gewinner oder die Gewinnerin in seine zahlreichen Shows einladen und ihnen einen zusätzlichen Boost verschaffen, aber darüber hinaus? 

Warum keine junge Frau, die Vorbild für junge Frauen sein kann?

Zu DSDS kommen im Schnitt Kandidaten, die kaum älter als 26 Jahre alt sind. Junge Talente, die junge Musik machen wollen, die auf Instagram oder TikTok aktiv sind. Florian Silbereisen hat nicht einmal einen TikTok-Account. Bei Instagram folgen ihm gerade 173.000 Menschen. Zum Vergleich: Rapperin Shirin David, die übrigens auch einmal in der DSDS-Jury saß, hat 5,5 Millionen (!) Follower. Vielleicht hätte man eine Musikerin wie sie fragen sollen, die die jungen Talente versteht. Auch Lena Meyer-Landrut wäre ein „DSDS-Hammer“ gewesen. Warum keine junge Frau, die auch mal Vorbild für junge Frauen sein kann. Statt Männer, die Männern zeigen, wie es geht. 

Aber man bleibt eben auch beim „neuen“ RTL lieber bei dem, was sich woanders schon bewährt hat, und schafft damit einen Einheitsbrei. Schlager- und Volksmusik bei den Öffentlich-Rechtlichen und moderne Musik bei den Privaten, nicht einmal darauf kann man sich noch verlassen. Die sogenannte „Frischekur für DSDS“, wie sie RTL kürzlich ankündigte, wirkt leider eher wie das Gegenteil. Bei allem Respekt für Florian Silbereisen, aber wirklich fresh wirkt er doch nicht gerade. 

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Und überhaupt, wenn schon Schlager bei DSDS, warum denn dann nicht wenigstens Helene Fischer. Schließlich ist sie das Erfolgreichste, was der deutsche Schlager derzeit zu bieten hat. Aber für sie hat es wohl einfach nicht gereicht. Schade eigentlich. 

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