"Rote Rosen"-Star Hakim-Michael Meziani: "Ich wollte kein Wochenend-Daddy sein"

Seit einem Jahrzehnt verkörpert Hakim-Michael Meziani den "Ben Berger" in der Erfolgstelenovela "Rote Rosen". Eine Rolle, die nicht nur seine berufliche Karriere prägt, sondern auch sein Privatleben. Im Interview mit GALA hat der Schauspieler offen über seine Work-Life-Balance gesprochen und wie er Familie und Karriere in Einklang bringt.

„Rote Rosen“-Star Hakim-Michael Meziani ist beruflich und privat angekommen

Gala: 10 Jahre "Rote Rosen" ist ein Meilenstein. Doch auch privat hat sich einiges geändert. Sie haben vor kurzem tierischen Nachwuchs bekommen. Wie schwer oder einfach ist es mit ihrem Beruf, Familie und Karriere zu vereinen?

Hakim-Michael Meziani: Ich sehe mich da eigentlich wie jeder andere Berufstätige. Ich denke sogar, dass ich einen riesigen Vorteil anderen Vätern gegenüber habe, die täglich von 9 bis 17 Uhr arbeiten. Dadurch, dass ich unregelmäßige Arbeitszeiten habe, bin ich mittags bereits auch mal zu Hause. Da sehe ich also kein Problem. Darüber hinaus gönnen wir uns den Luxus, dass meine Frau zu Hause bleibt. Aber natürlich manage ich auch mal den Laden – und das ist wirklich ein Sack voll Arbeit. Das Kind startklar machen, Brote schmieren, dann müssen auch noch die Hunde raus – das ist ein Fulltimejob. 

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Kann der Job als Schauspieler da nicht auch Probleme mit sich bringen?

Natürlich. Als unser Sohn auf die Welt kam, drehte ich noch für "Marienhof" in München. Wegen des Pendelns habe ich das allerdings aufgegeben. Ich wollte kein Wochenend-Daddy sein. Die Rolle bei "Rote Rosen" war dann ein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl. Nicht nur, dass der Job unglaublich Spaß macht, sondern dass ich dadurch gleichzeitig auch ein Heimschläfer werden konnte.

Welchen Titel trägt das aktuelle Kapitel Ihres Leben?

Das würde ich "Angekommen" nennen – das ist gerade mein Gefühl. Das erste Jahr in meiner Karriere würde den Titel "Erkunden" tragen: eine neue Branche, eine neue Stadt. Es ging von Köln nach München und von dort aus nach Hamburg. Hier in unserem Haus, in der Nähe von Hamburg und mit meiner Rolle fühle ich mich jetzt angekommen.

Gibt es für Sie also keine Pläne nach "Rote Rosen"? Kommt für Sie ein Serien-Aus nicht infrage?

Genau, das sage ich auch immer. Ich finde das hier alles in allem mega und sehr angenehm. Das Beste an dem Job ist, es fühlt sich nicht nach Arbeit an. Ich gehe zur Arbeit und hab nie das Gefühl "Oh man, noch 2 Stunden". Wenn sich dieses Gefühl einstellt, dann muss ich neu denken. Aber grundsätzlich möchte ich am liebsten bis zur Rente bei "Rote Rosen" spielen. 




Ihr Blick spricht Bände Ehe-Krach bei Carrie Bradshaw und Mr. Big?

Andererseits weiß man nie, was kommt. Deswegen ist es schlau, einen Plan B zu haben. Den habe ich, verrate allerdings nicht, worum es geht. Als Schauspieler kann man sich auch nicht darauf verlassen, dass die eigene Rolle immer erhalten bleibt. Die Rolle muss gebraucht und gewollt werden. Davon ist jede/r Schauspieler:in abhängig. Das muss einem klar sein.

Wie stellen Sie sich denn die nächsten 10 Jahre vor? 

Ich habe in meinem ersten Jahr als Darsteller gelernt: Pläne kann man in dieser Branche komplett vergessen. Es kommt sowieso immer anders, als man denkt. Ich nehme mein jetziges Leben dankend an – ich bin glücklich und demütig. Aber ich traue mich nicht länger als zwei Jahre in die Zukunft zu schauen. Das wäre vermessen.

Verwendete Quellen: eigenes Interview

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