Promi Big Brother: Danni Büchner kann das Läster nicht lassen

Erinnern Sie sich noch an den gestrigen Show-Auftakt, als Jörg Draeger minutenlang ins Nichts philosophierte? Nachdem die Einschaltquoten daraufhin am Dienstagabend deutlich charmanter aussahen als in den Tagen zuvor, hält Sat.1 am Erfolgskonzept Cold-Draeger-Opening fest.

Das endet in einer philosophischen Abhandlung über die Endlichkeit des Lebens, denn heute glänzt er mit einer recht freien Interpretation des Hermann Hesse Gedichts „Stufen“. Sein Text lautet: „Wie jede Blüte welkt jede Jugend auch und kann nicht ewig dauern“.

Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Was Hesse damals tatsächlich dichtete, war: „Wie jede Blüte welkt und jede Jugend. Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe. Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend. Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.“

Aber ich werte das dennoch als lyrisches Highlight der Staffel. Denn die meisten anderen Raumfahrer machen ja den Eindruck, als könnten sich nicht mal korrekt an den Text von „Alle meine Entchen“ erinnern.

Einer geht noch, einer geht noch raus!

Endlich sind aber zum Glück erstmal nur die Tage bei Promi Big Brother. Nachdem schon Daniel Kreibich und Mimi Gwozdz (freiwillig) sowie Rafi Rachek und Heike Maurer (beim Publikum durchgefallen) das Promi-Weltall wieder verlassen mussten, gibt es heute erstmals eine offene Nominierung.

Standesgemäß ein brisantes Filetstück der redaktionell gesteuerten Emotions-Zündelei, die das Explosionspotenzial in Deutschlands promilosester Promishow regelmäßig in schwindelerregende Konfro-Höhen katapultiert.

Bevor es so weit ist, müssen aber erst noch ein paar Brandherde geschaffen werden. Danni Büchner attestiert Eric Sindermann im Raucherbunker, er wäre ein ganz toller Mann. Diese Einschätzung hält allerdings nur, bis sie wieder allein beim Interview sitzt.

Als alte Trash-TV-Häsin (#Genderalarm!) weiß sie, dass fieses „Hinter dem Rücken“-Geläster Sendezeit bringt. Dafür bringt es allerdings auch Abzüge in der Empathie-Wertung der Zuschauer und passt nicht so ganz optimal in ihren eigentlichen Plan „endlich zu zeigen, wer ich wirklich bin“. Also, jedenfalls, wenn das „richtige Ich“ von Danni Büchner nicht „Heimtückisch verlogene Intrigantin“ sein sollte.

Danni im Lästermodus

Kaum in Sprechzimmer-Isolation bricht es aus ihr raus. Die 500 Frauen, die er schon gehabt haben soll, nimmt sie Eric nicht ab. Mit gespieltem Brechreiz rückt sie ihn in das Licht eines ekelhaften Frauenausnutzer.

Damit liegt sie zwar womöglich richtig. Ihre Meinung aber lediglich den Zuschauern und nicht der entsprechenden Person persönlich mitzuteilen, wirkt schnell unehrlich. Beteuert man dem kritisierten Mitbewohner gleichzeitig stets seine Zuneigung, sogar scheinheilig. Verblüffend, dass Danni Büchner in der Öffentlichkeit eher nicht als authentischste Sympathie-Königin gilt.

Melanie Müller, das muss man ihr lassen, braucht für brutale Aburteilungen nicht die Anonymität des Sprechzimmers. Ihre Spitzen schießt sie öffentlicher und schneller ab als Claudia Obert eine Magnum-Flasche Champagner exen kann: „Keiner findet das geil, wenn einer sagt, ich muss so viele Weiber wie möglich wegnieten“.

Melli, wie Freunde und einige „Promi Big Brother“-Kosmonauten sie nennen, ist sicher „dass er kein Cowboy im Bett ist. Ich glaube, er hat null Plan von Frauen“.

Über das literarische Niveau dieser Aussagen kann man streiten. Andererseits ist Melanie Müller ja auch nicht als neue Jane Austen gecastet worden, sondern eher als neue Katja Krasavice. Was übrigens im Zusammenhang mit Promi Big Brother übrigens durchaus ein Kompliment ist.

Wenn sie ihrer Aufgabe also gerecht wird, macht Johanna Völkel sie im Anschluss eventuell sogar zu einer „Spiegel“-Bestsellerautorin. Eric dagegen wird vermutlich noch lange und relativ sicher vergeblich darauf warten, dass sich ein Buch seiner Lebensgeschichte annimmt.

Ich will es mal so sagen: Wenn Eric bereits 500 Frauen im Bett hatte und der Großteil anschließend selig vor Verzückung aufgewacht sein sollte, dann bin ich mit Til Schweiger verheiratet und spiele in seinem neuen Film „KeinHirnHaben“ die Hauptrolle des Desinformations-Journalisten „Boris Dreistschuster“.

Die Aogo-Lovestory

Ein Hauch echtes Star-Potenzial weht anschließend durch das Studio: Plötzlich sitzt Inas Mann Dennis Aogo neben Marlene Lufen. Ex-Nationalspieler Dennis war immerhin im Kader für die WM 2010 in Südafrika, spielte dann allerdings nur im Trostpreis-Spiel um Platz 3.

Egal, trotzdem ein Heimspiel für den größten Fußballexperten im Deutschen Fernsehen: Jochen Schropp. Den Pelé der Trash-TV-Moderatoren. Den Maradona der Hawaiihemd-Träger. Den Platini der Kapstadt-Liebhaber.

Wir erfahren, dass sich Ina und Dennis bei Udo Walz kennengelernt und dann über Insta verabredet haben. Darüber hinaus gibt Dennis ein paar interessante Einblicke in sein Frauenbild: „Sie ist Mutter und könnte sich auch gehen lassen, aber sie macht trotzdem was für sich“. Selbstredend soll das ein Kompliment sein, denn wer kennt sie nicht – die Frauen, die sich nach der Geburt sagen: So! Geschafft! Jetzt ist endlich Schluss mit Sport und Körperpflege!

Als hätten sie sich abgesprochen, widmet sich Ina gleichzeitig auf dem Big Planet dem Haarstyling. Der faszinierten Melanie verrät sie: „Ich strukturiere alles nur mal neu durch“. Das wäre auch eine gute Taktik des Auswärtigen Amtes im Umgang mit den Evakuierungen aus Afghanistan gewesen.

So wie es da aktuell läuft, ist wohl davon auszugehen, dass Heiko Maas im nächsten Jahr bei Promi Big Brother dabei ist. Wie auch immer: Liebe Ina, lieber Dennis. Hiermit bewerbe ich mich offiziell als Co-Autorin für eure Memoiren. Natürlich mit dem Titel: „Auf Balz bei Walz: Die Aogo-Story“. Verfilmung nicht ausgeschlossen.

Matsch Made in Heaven

In der Games-Arena kriechen dann Uwe, Payton, Danny und Danni 4:30 Minuten durch Schlamm und Schlotze und lösen anschließend auch noch erfolgreich eine Matheaufgabe. Payton Ramolla gewinnt sogar doppelt: Trotz Schlammschlacht und intensivem Matsch-Buddeln halten ihre 15-Zentimeter-Nägel.

Anders als vermutet besteht die Belohnung dann allerdings nicht aus einem Bereichswechsel. Stattdessen gewährt Big Brother den Gewinnern nachhaltige Macht. Sie können eine Karte mit einer bestimmten Nominierungs-Auswirkung an einen Mitbewohner verteilen oder auch behalten.

Danny beispielsweise erhält eine Rote Karte. Der Halter dieser Karte wird definitiv auf der Nominierungsliste stehen. Danny zeigt Charakterstärke und Mut. Er behält die Karte, obschon er sie jedem anderen Kandidaten hätte weitergeben können. Nur die Harten behalten ihre Roten Karten.

Der Applaus der Zuschauer im Studio wirkt ein wenig so, als könnte diese Entscheidung Danny einen deutlichen Sympathie-Vorsprung bringen. Auch Uwe erhält die Rote Karte. Er zeigt weniger Mut und gibt die Karte ohne Zögern an Ina.

Sie wird also definitiv nominiert sein. Danni Büchner und Payton Ramolla erhalten jeweils eine Grüne Karte. Diese schützt vor der Nominierung. Payton behält ihre, Danni übergibt sie an Paco Steinbeck.

Es ist vorbei, bye, bye Babsimond

Zum großen Showdown kommt es dann bei der öffentlichen Live-Nominierung. Alle Kandidaten müssen einen Namen auf ihre Tafel schreiben. Uwe und Babs erhalten die mit Abstand meisten Stimmen ihrer Allbegleiter und sind zusammen mit den Roten Karten Ina und Danny nominiert.

Highlight ist aber Döner-Flirtriese Eric. Er nominiert „Gitter“. Vermutlich, weil der Orthographie-König „Jörk“ nicht schreiben kann und „Bäidon“ ja nicht nominiert werden durfte.

Am Ende entscheiden aber weder Eric noch Gitter noch irgendwer sonst im Weltall. Es entscheiden wie immer die Zuschauer. Und die schießen Babs Kijewski aus dem Promi-Orbit zurück in die Realität der Normalsterblichen.

Warum genau Babs so viele Stimmen sowohl von ihren Mitbewohnern als auch von den Zuschauern erhalten hat, das erfahren wir eventuell morgen. Ich bleibe für Sie dran. Bis dann!

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"Zu unauthentisch": Babs Kijewski muss "Promi Big Brother" verlassen

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