Nach Vorwürfen gegen Till Lindemann: So lief der Münchner Rammstein-Auftritt

Die Band "Rammstein" hat am Mittwoch, 7. Juni ihr erstes von vier Konzerten in München gespielt. Nach den Vorwürfen gegen Frontmann Till Lindemann, 60, aus den vergangenen Wochen gab es offenbar kleine Änderungen bei der ausverkauften Show im Olympiastadion.

Kleine Änderungen im Showprogramm

Im Vergleich zu den bisherigen Auftritten ihrer "Europe Stadium Tour" sollen das Lied "Pussy" und eine große Schaumkanone in Penisform gefehlt haben, berichten die "Abendzeitung München" und "Bild". Das soll angeblich aus Rücksicht auf die Vorwürfe gegen Lindemann entschieden worden sein. Das will "Bild" aus dem engen Umfeld der Band erfahren haben. Laut "BR24" hat sich Lindemann unterdessen bei dem Konzert nicht zu den Vorwürfen geäußert. "Nur als er zum Schluss seinen Fans dankte, dass sie gekommen waren, ließ sich das dann doch im Kontext der Vorwürfe verstehen."

Vorwürfe gegen Till Lindemann Erste Konsequenzen für Rammstein-Tour

Schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann

Mehrere Frauen hatten zuvor Anschuldigungen erhoben. Einem gemeinsamen Bericht von NDR und "Süddeutscher Zeitung" zufolge besagen die Vorwürfe unter anderem: Weibliche Fans sollen vor Konzerten "gezielt angelockt" worden sein. Nach einem Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" wurden ihnen dazu angeblich Zugang zu Backstage-Partys und zur sogenannten "Row Zero", einem abgesonderten Bereich unmittelbar vor der Bühne, in Aussicht gestellt. Rund um "Rammstein"-Konzerte sollen Frauen dann angeblich sexuell bedrängt worden sein, lauten weitere Behauptungen.

In einem ersten Statement wies die Band die Vorwürfe zurück, in einer weiteren Verlautbarung bat sie ihre Fans, von Vorverurteilungen abzusehen. Zudem kommentierte sie: "Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst. Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne."

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Band soll Konsequenzen gezogen haben

Nach den Vorwürfen kam es übereinstimmenden Berichten zufolge auch zu einer ersten personellen Konsequenz. So habe man sich laut "Spiegel" und "Welt" inzwischen von einer "Casting-Direktorin" getrennt. Von erstgenannter Quelle heißt es, dass diese Nachricht aus dem Umfeld der Band bestätigt worden sei. Weiter wird geschrieben, die Frau sei vor allem für Lindemann tätig gewesen, von "Rammstein" aber nicht bezahlt worden und habe ab jetzt keinen Zugang mehr zu Konzerten oder der Band selbst. Angeblich war ihre Aufgabe, gezielt junge Frauen anzusprechen und sie zu Aftershow-Partys einzuladen.




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„Rammstein“: Anwälte eingeschaltet

Die Band will zudem offenbar eigene Nachforschungen zur Aufklärung anstellen. Unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" und "Welt" sowie der Sender NDR berichten, dass die Band angeblich eine Anwaltskanzlei eingeschaltet habe. Demnach sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an der aktuellen Tour der Band beteiligt sind, einen mehrseitigen Fragebogen ausfüllen. Zuvor sei es bereits zu Mail-Befragungen durch das Management gekommen, die nun ebenfalls ausgewertet werden sollen. Es heißt, dass im Laufe der kommenden Woche erste Ergebnisse dieser Umfragen erwartet werden.

Verwendete Quellen: abendzeitung-muenchen.de, bild.de, br.de, nzz.ch, spiegel.de, ndr.de, welt.de, sueddeutsche.de

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