Gast-Investoren verärgern Carsten Maschmeyer und Co.

„Ankerkraut“ war eines der erfolgreichsten Start-Ups aus „Die Höhle der Löwen“. Die Gründer des Unternehmens kehrten in der letzten Folge als Gast-Investoren zurück. Mit ihrer Art machten sie sich jedoch keine Freunde.

Die „Gast-Löwen“ Anne und Stefan Lemcke. (Quelle: RTL / Bernd-Michael Maurer)

Pfannenfan gegen Pfannenpabst

Als Pfannenliebhaber betreiben Simon Köstler und Filip Mierzwa den Blog „Pfannenhelden“. Aus ihren Erfahrungen und dem Feedback der User entwickelten die beiden unter dem Namen „STUR Cookware“ Gusseisenpfannen, die leichter sein sollen als ihre Konkurrenten auf dem Markt. Auch Stefan Lemcke outet sich als Pfannenfan, besitzt 15 Exemplare.

Das Konzept der Gründer, „Pfannen zu emotionalisieren“, überzeugt Pfannensammler Lemcke, er und seine Frau hätten aber gerne 25 Prozent. Die Gründer wollen jedoch nur 10 Prozent für 380.000 Euro abgeben. „Pfannen-Papst“ Ralf Dümmel steigt aus, Dagmar Wöhrl will 20 Prozent, Georg Kofler sogar 30. Mehr als 12 Prozent wollen die „Pfannenhelden“ aber nicht nach oben gehen. No Deal.

Spielerisch fit machen wollen Richard Schütze, Etienne Petermann und Jakob Wowy. Ihre App Moovya kombiniert klassische Fitnessübungen mit Handygames und misst mit einem Sensorgürtel die Fortschritte. Die App arbeitet mit Künstlicher Intelligenz. Bei dem Stichwort wacht Carsten Maschmeyer kurz auf. Die 200.000 Euro für 10 Prozent Firmenanteile will aber kein Löwe zahlen. Auch die Gast-Löwen nicht. Stefan Lemcke: „Das ist nicht unser Sweet Spot“.

Revolutionen für die Umwelt?

Nicht weniger als die „Revolution des Deos“ versprechen Branka Puljic und Asmir Samardzic. „Holy Pit“ ist eine vegane Deo-Creme, die geruchsintensive Bakterien gar nicht erst entstehen lassen soll. Das Deo kommt ohne Aluminium, Mikroplastik und Co. aus. Die Verpackung ist eine Tube aus recyclebarem Zuckerrohr. Dazu gibt es nachfüllbare Sticks im Abo-Modell.

Die Löwen bleiben erst einmal unbeeindruckt. Kofler steigt aus, lässt sich aber von einem Plädoyer von Samardzic über die Neuartigkeit des Produkts überzeugen. Er will aber 25 statt der gebotenen 15 Prozent für 100.000 Euro. Ankerkraut bieten 20 und werfen ihre Erfahrung als Gründer in die Waagschale. Ralf Dümmel will ebenfalls 20 und punktet mit seiner Vertriebserfahrung in den Drogerien der Republik. Nach der obligatorischen Beratung entscheiden sich „Holy Pit“ für die Lemckes. „Nicht, dass Ralf sauer auf uns wird“, sagt Stefan, und der schaut tatsächlich nicht gerade fröhlich aus dem lila Samtanzug, wie Sie auch oben im Video sehen können.

Gast-Löwen streiten mit Alt-Löwen

Auch die nächsten Gründer denken groß. „Die Lösung für eines der größten Umweltprobleme“ wollen Dave und Alina Bassi gefunden haben. Aus alter Kleidung, die sonst in der Müllverbrennungsanlage CO2 produzieren würde, stellt ihr Start-up „Kleiderly“ neuartiges, nachhaltiges Plastik her. Daraus entstehen unter anderem Kleiderbügel und eine eigene Sonnenbrillen-Kollektion.

Für Georg Kofler erstmal eine Mogelpackung: „Das ist neues Plastik aus altem Plastik“. Ralf Dümmel stürmt auf die Bühne, um den Gründern unter die Arme zu greifen und einen Fokus für ihren Pitch zu finden. Denn den Löwen ist das Konzept noch zu breit aufgestellt. „Kleiderly“ müsse sich entscheiden: Will man ein neuartiges Material in verschiedene Branchen bringen oder will man Sonnenbrillen aus alten Textilien herstellen? Bis das geklärt ist, will kein Investor die geforderten 90.000 Euro für 15 Prozent Firmenanteile zahlen.

„Etwas Veganes, das hatten wir noch nie“, sagen die Löwen spöttisch, als Wayne Kock und Marlon Harms ihre Marke „Veggie Crumbz“ vorstellen. Frisches Gemüse soll altes Brot als Panade ersetzen. Was an Brot so schlimm sein soll, außer dass es Gluten erhält, wird aber nicht klar. Dennoch überstürzen sich die Löwen mit Angeboten. Dagmar Wöhrl will das Produkt in die USA bringen, sie will die geforderten 200.000 Euro für 10 Prozent gerne zahlen, genau wie Ankerkraut. Georg Kofler und Ralf Dümmel tun sich sogar zusammen und versprechen einen „Blitzstart“ national und international. Sie hätten aber gerne 20 Prozent.

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Jetzt eskaliert die Situation. Stefan Lemcke fährt erst Maschmeyer über den Mund und attackiert dann das „Gesäusel“ von Ralf Dümmel. Kofler will die „Diskriminierung“ der etablierten Investoren durch die „Teilzeit-Löwen“ stoppen. Die „Veggie Crumbz“ entscheiden sich dann tatsächlich für die persönlichere Betreuung durch „Ankerkraut“ und gegen die Marktmacht der Vollzeit-Löwen. Die wirken alles andere als amused. Ob das Experiment der Gast-Löwen nach diesem Auftritt fortgesetzt wird?

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