Die Rückkehr der Blödi-Ritter – und eine muss mal runterkommen

Nach einem intellektuellen Totalfiasko, das uns von Sat.1 als Disput zwischen Melanie Müller und Eric Sindermann verkauft wird, ist Eric in seiner Ehre gekränkt. Er lässt sich eventuell „von meinem Vater und meiner Mutter“ etwas sagen, aber bestimmt nicht von der Bratwurst-Buden betreibenden Ex-Schlagersängerin aus Mallorca.

Zu Hause an seinem Empfangsgerät reibt sich Rafi Rachek (zuletzt von den Zuschauern gnadenlos aus dem D-Promi-Orbit verbannt) verwundert die Augen: Ärger im Melli/Eric-Paradies? Ist das etwa die Story, die der Madame-Tussauds-Verschwörungstheoretiker tagelang lautstark herbeikeifen wollte?

Eric jedenfalls fühlt sich von Melanie Müller unfair behandelt. Immerhin hat er „in meinem Leben auch schon viel erreicht“. Zum Beispiel die gewonnene Wette, er würde es schaffen, die an seinem 7. Geburtstag erhaltene Burger-King-Krone bis zu seinem 40. Geburtstag täglich zu tragen. Darum lässt er sich „nicht wie einen Hund behandeln“.

Melanie Müller zeigt sich mitteleinsichtig: „Ich möchte auch nicht, dass es aussieht, als wäre er der letzte Depp, aber er tut halt ziemlich viel dafür“. Eine Gemeinheit, die Hobby-Psychologe Eric gut einordnen kann: „Wenn jemand anders als sie Aufmerksamkeit bekommt, ist ihr das ein Dorn im Auge.“

Marie oder Babsi, egal – Hauptsache niemand kennt sie

Anschließend gibt es Hosenalarm im All. Das gibt eine wunderbare Vorlage für eine weitere Episode der beliebten Serie „Nicht verwechseln“: Marie Lang und Babs Kijewski. Marie ist Kickbox-Weltmeisterin. Babsi ist, jedenfalls wenn man ihre Hosen ansieht, KiK-Buchsen-Weltmeisterin.

Das hilft aber nur wenig gegen Maries Raumkapsel-Melancholie. Mehrfach bricht sie in Tränen aus. Papis Loveday, der Catwalk-Trainer unter den Trash-TV-Tragödien, versucht tapfer, sie aufzubauen. Leider lautet der einzige Power-Coach-Spruch aus den gratis „Erfolgreich durch Selbstliebe“-Tutorials auf Facebook, an den er sich erinnern kann: „Spritz dir was ins Gesicht und sag danke!“ Das hilft leider wenig, zumindest, wenn man sich nicht an einem Porno-Set befindet.

Luke Schroppwalker

Stichwort Filmset: Das heutige Spiel, das für den Gewinner immerhin einen Nominierungsschutz bereithält, wird von Jochen Schropp im Jar-Jar-Binks-Gedächtniskostüm anmoderiert. Eine Hommage vom besten Moderator im Sat.1-Weltraum an „Star Wars“, kurz bevor er wieder zahlreiche Kandidaten live in der Arena empfangen muss. Oder wie wir in Hollywood sagen: „Die Rückkehr der Blödi-Ritter.“

Vorher beteuert Pascal Kappés aber noch schnell sein inniges Verhältnis zu Kapsel-Methusalem Jörg Draeger: „Ich brauche ja so Kontakt zu Menschen mit Lebenserfahrung, das ist gut für mich.“ Klingt auf dem Papier erstmal gut. Zur kompletten Wahrheit gehört allerdings auch, dass er einen dreijährigen Sohn hat, den er in seinem Leben dreimal gesehen hat und zu dem er ein weniger inniges Verhältnis hat als zu Jörg Draeger, den er seit drei Tagen kennt.

Nachtreten leicht gemacht

Auch der Exit von Rafi am Vorabend sorgt für einige Nachbeben. Ina Aogo hat ihren wichtigsten Mitstreiter verloren. Also, nach Mimi Gwozdz, ihrer noch wichtigeren Mitstreiterin und natürlich Heike Maurer, ihrer doppelt wichtigen Mitstreiterin. Aber mal abseits von Beliebtheitsskalen: Zeichnet sich da ein Trend ab? Jeder, der sich mit Ina fraternisiert, muss „Promi Big Brother“ verlassen? Weniger Trennungsschmerz verspüren Papis und Jörg. Beide sind sich sicher: „Rafi ist hinterfotzig.“

Irgendwann geht dann auch das bereits vollmundig angekündigte Spiel los. Regeln und Parcours sind erneut so konfus konzipiert, selbst die lebende Big-Brother-Showmaster-Legende Jochen Schropp versucht schon gar nicht mehr, ein Spiel mal fehlerfrei zu erklären.

Am Ende wird viel geschrien, zehn Kandidaten schieben dicke Plastik-Eier durch die Studiokulisse und das Team Eric, Payton, Marie, Uwe und Danny aus der Raumkapsel erspielt sich Nominierungsschutz. Das sorgt für Partystimmung, vor allem bei Melanie Müller, denn jetzt wird ihr neuer Intimfeind Eric mit Sicherheit nicht der nächste Exit sein.

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Kaufrausch im All

Um die Gemüter wieder runterzukochen, spendiert Big Brother dem siegreichen Kapsel-Team neun Euro für einen kulinarischen Shoppingtrip im All-Supermarkt. Überraschend gibt es schon wieder Nudeln, Ketchup, Toastbrot und Fleischwurst.

Um auf dem begrenzten Raum in der Kapsel Platz zu sparen, könnte Big Brother das Angebot im Supermarkt drastisch verkleinern. Von den etwa 500 verschiedenen Artikeln wurden bisher etwa zwölf verschiedene ausgewählt. Auf den gewonnenen Quadratmetern könnten nach aktuellen Wohnraumbedingungen locker noch mal 34 D-Promis Unterschlupf finden. Das wäre dann etwa ein Promi pro Gelegenheit, zu der Danni Büchner in der letzten Woche beteuert hat, bei ihrer Teilnahme an „Promi Big Brother“ ginge es auf keinen Fall um Fame oder Follower. Ja, das hätten Sie jetzt auch nicht gedacht, dass die Mutter von Joelina, Jada, Volkan, Jenna Soraya und Diego Armani nebenbei noch als Komikerin arbeitet, oder?

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Drüben auf dem üppig ausgestatteten Big Planet, wo man sich um spärliche Ernährungsmöglichkeiten keine Sorgen machen muss, bleibt Zeit für die Fachanalyse der zuvor erlittenen, vernichtenden Niederlage im von Jar Jar Schropp wegmoderierten Raupenspiel.

Jörg lässt die Schmach von Ossendorf nicht los. Er rekapituliert die entscheidenden Momente ihres Gruppenversagens: „Papis, wie kann das sein, du vorne, ich hinten und trotzdem bleiben wir zusammen?“ Aber dass das Thema Stellungen beim Sex in dieser Staffel sehr hoch gehandelt wird, wissen wir ja, seit Babsi gefragt hat, ob sie mal in Melanies feuchtem Tümpel angeln dürfte.

Müller, der Mann mit der Impfe ist da

Stichwort Melanie. Die hält sich im zweiten Teil der Big-Brother-Nacht überraschend zurück. Zeit, um ein wenig über ihre Karriere zu sinnieren: „Vor 30 Jahren stand ich bei meinen Eltern im Osten in der Küche und heute stehe ich hier im Westdeutschen Fernsehen.“ Und da hat sie recht: Früher war nicht alles schlechter. Also, für die Zuschauer.

Das ist aber noch lange nicht alles im WTF-Bingo. Während einer der 87 Werbepausen zeigt Jens Spahn, der Steven Spielberg der Gesundheitsminister, den neuen Blockbuster „Lass Dich impfen!“ mit Howard Capendale in der Hauptrolle als Howard Carpendale. Inklusive einem „Hello Again“ Witz zur zweiten Impfdosis. Das ist so lustig, Mario Barth ist schon ganz neidisch. Seine Freundin aber auch.

Zum Glück ist Melanie Müller ja in der Raumstation auf einem Parkplatz in Köln-Ossendorf einkaserniert. Die als Masken-Gegnerin bekannte Soft-Querdenkerin schläft bekanntermaßen nicht in Karl-Lauterbach-Bettwäsche und hätte dem als Vater von Wayne Capendale bekannt gewordenen ehemaligen Profi-Tennisspieler Howard für sein öffentliches Impfangebot sonst vermutlich die Nena gemacht.

Danni Büchner muss mal runterkommen

Zur Krönung des Abends walten die Zuschauer dann ihres traditionellen Amtes und wählen einen Kandidaten aus der Big-Planet-Überflussgesellschaft runter ins Armenhaus der TV-Bedeutungslosigkeit. Überraschend erwischt es Danni Büchner. Würde die Fünffachmutter für jedes Mal, wenn die Zuschauer sie abstrafen, einen Euro bekommen, könnte sie am Ende dieser Staffel Sat.1 kaufen und nur noch Programme wie „Danni – ganz anders als damals im Dschungel“ und „Danni – ich möchte zeigen, wie ich wirklich bin“ ausstrahlen lassen.

Bis es so weit ist, darf der Lieblingssender von Marcus Prinz von Anhalt und Bastian Yotta noch ein bisschen Promi Big Brother weitersenden. Zum Beispiel heute. Und ich werde hier für Sie berichten.

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